CATALEYA
Es war mittlerweile ein halbes Jahr vergangen seitdem ich Diego und Ethan zum letzten Mal gesehen habe. Den Schmerz hatte ich zwar immer noch nicht verkraftet aber ich habe gelernt damit umzugehen. Weihnachten und Silvester habe ich alleine in meinem Zimmer verbracht. Zwar hatte ich mit Mom Bescherung gehabt aber Weihnachten wollte sie mit mir bei ihrem neuen Freund verbringen was ich aber nicht wollte. Also war ich die fest- und Feiertage über alleine gewesen und genoss die Ruhe um mich rum. Wir standen kurz vor unserem Abschluss. Ich bediente immer noch im Diner und ging nebenbei zur Schule. Veronica und ich gehen uns aus dem Weg. Ich wollte keine Freundschaft mit ihr. Sie versuchte mich zwar immer wieder um zu stimmen aber dennoch blieb ich hartnäckig. Seitdem das mit Diego vorbei war, entfernte ich mich von jedem. In den Pausen saß ich alleine in der Cafeteria rum und auch raus ging ich selten. Ich vermisste ihn schrecklich! Der Winter kam und war auch schnell wieder weg. Es wurde langsam immer wärmer und die Abschlussprüfungen kamen auch immer näher.
Als der Gong erklang, stand ich auf und packte mein Zeug zusammen. Ich schlenderte den gang entlang, und verstaute meine viel zu schweren Bücher in meinen Spind. Wie immer nahm ich den Bus und fuhr zum Diner. Meine Schicht würde bald anfangen und dann hieß es arbeiten bis es dunkel wurde. Heute war Freitag und am Wochenende hatte ich zum Glück frei.
Im Diner angekommen lief ich erst mal in den Personalraum und zog mir meine Arbeitskleidung an. Ich sah mich kurz am kleinen Wandspiegel an und band meine Haare zu einem hohen Zopf.
»Hey«, begrüßte ich die Küchenhilfen und sah zu Pablo der mich kurz anlächelte. Ich nahm mir den kleinen Block zur Hand und lief raus um Bestellungen aufzunehmen. Das Diner war um die Mittagszeit schon recht voll. Grade war ich noch alleine aber Ava müsste hier bald auftauchen.
»Hier ihr Burger mit einer großen Portion Pommes und einer Cola«, lächelte ich dem Gast zu und drehte mich wieder weg.
»Tut mir leid das ich zu spät bin«, hörte ich Ava rufen die grade durch die Türe lief wo der personalraum war. »Kein Stress«, winkte ich ab und füllte mir mein Glas mit kaltem Wasser.
Den ganzen Tag lief es wie immer ab. Bestellungen aufnehmen, Pablo bringen, getränkte auffüllen, das Essen zu den Gästen bringen, aufräumen und anschließend kurz abwaschen.
Erleichtert atmete ich aus als ich endlich Feierabend hatte. Ich lief in den personalraum und zog mich schnell um. Der Geruch von Burgern und Pommes waren in meinen Haaren. Umgezogen lief ich wieder raus und wollte mich grade von Ava verabschieden als mich Pablo zu sich rief.
»Was gibt's?«, fragte ich ihn und sah durch das offene Küchenfenster. »Kannst du noch schnell den Müll rausbringen? Ich kann hier grad nicht weg und der Müll quillt schon über«. Ich verdrückte mir ein Augenrollen und nickte dann. Nachdem ich die zwei schwarzen, vollen Müllbeutel in der Hand hielt, stieß ich die schwere Türe im Hinterausgang auf und lief zu den Containern. Mit Schwung warf ich die beiden Säcke rein und hörte ein leises Geräusch im Hintergrund. Beim näheren hinhören erkannte ich das es ein Schluchzen war.
»Hallo? Ist da jemand?«, rief ich durch die dunkle Gasse und lief einen Schritt näher an das schluchzen. Ich hörte mich genau wie diese Weiber in den ganzen Horrorfilmen an! Ich bekam keine Antwort doch das schluchzen wurde immer lauter je näher ich dahin lief. Ich sah zwischen den ganzen Container und sah etwas gekrümmtes dort liegen. Beim näherem hinsehen, sah ich eine zierliche Gestalt und verwüstete Haare.
»Hey ist alles in Ordnung?«, fragte ich die Person vor mir die sich als Mädchen entpuppte. Sie schluchze noch lauter auf und wusch sich gleichzeitig die Tränen weg.
»S-sie haben mich versucht zu ver-vergewaltigen«, stotterte sie und krümmte sich noch mehr. »Shh es ist vorbei du bist in Sicherheit«, versicherte ich ihr und strich ihr über den Arm. Sie zuckte kurz und hob dann ihren Kopf und sah mich direkt an.
»Hinter dir«, schluchze sie und riss ihre Augen auf. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, packte mich etwas am Haar und riss mich mit voller Wucht zurück. Vor Schmerz keuchte ich auf und landete auf dem kalten Asphaltboden. Eine dunkle Männergestalt beugte sich über mich und fing an widerlich zu grinsen.
»Na sieh mal einer an! Heute hab ich wohl großes Glück«, zischte er und packte mich wieder am Haar und riss mich zu ihm hoch. Ich schrie auf und hoffte das mich jemand gehört hat. Mein Herz fing an wie wild zu schlagen und mein Körper zitterte vor Furcht.
»Dann haben wir heute zu dritt Spaß«, lachte er und schmiss mich zu dem zierlichen Mädchen. Sie schluchze noch mehr auf und auch mit kamen die Tränen. Reiß dich zusammen Cataleya! Diego's stimme schlich sich in meinen Kopf und ermutigte mich ein wenig. »Verschwinde du dreckiges Schwein!«, schrie ich und stellte mich beschützerisch vor dem Mädchen hin. »Oh eine große Klappe haben wir das gefällt mir!«. Der Mann trat einen Schritt nach vorne und grinste wieder. Denk nach! Mach was!
Wie von selbst lief mein Körper auf den Mann zu und packte ihn an den Schultern bevor ich ihm mein Knie in seine Kronjuwelen rammte. Er hatte definitiv nicht mit so einer Reaktion gerechnet und jaulte vor schmerzen auf. »Du kleine Schlampe!«, ächzte er und verzog sein Gesicht. Als er sich wieder eingekriegt hatte, rannte er auf mich los woraufhin ich schnell rückwärts lief. Die Panik überkam mich als ich mit meinem Rücken an dir wand gelangte. Sackgasse Fuck! Ich schloss die Augen und dachte mir das jetzt alles vorbei ist! Als ich einen lauten Knall hörte, zuckte ich auf und öffnete meine Augen. Der widerliche Mann, der vorhin noch auf mich zugelaufen kam lag jetzt mit dem Gesicht auf dem Boden. Auf ihm war eine Person der ihn noch mehr auf den Boden drückte.
»Lauf! Verschwinde!«, knurrte jemand zu dem zierlichen Mädchen, das nicht raffte was grade vor sich ging. »Los jetzt! Verschwinde!«, schrie die Person jetzt woraufhin das Mädchen schnell aufstand und mit klackenden Absätzen davon lief. Ich drückte mich an die wand und sah wie die Person wartete bis das Mädchen um die Ecke verschwand.
»Das hättest du besser nicht getan!«, knirschte die dunkle Gestalt dem Widerling zu und zückte etwas aus seiner Tasche. Ich schreckte auf als er Aufschrei und ein Messer in sein Hals gerammt wurde. Der Widerling gab quälende Geräusche von sich und zuckte mit dem ganzen Körper. Das Blut floss auf den Boden und spiegelte den Mond darin. Man spürte wie die Seele des Widerlings langsam seinen Körper verließ. Das Zucken hörte auf und der Mann lag jetzt tot auf dem Boden. Die Person die auf ihn eingestochen hatte, stand auf und packte sein Messer wieder weg. Als er sich umdrehte und langsam mit schweren Schritten auf mich zu lief, stockte ich und hörte auf zu atmen. Die Person vor mir streifte seine Kapuze von seinem Kopf und stand jetzt unmittelbar vor mir. Ein allbekannter Duft stieg mir in die Nase und ließ mich wieder ruhig atmen.
»Diego«, hauchte ich seinen Namen, der mir fremd vorkam. Wie lange war es her das ich seinen Namen laut ausgesprochen hatte? Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an!
»Das nächste mal passt du besser auf dich auf«, zischte er und sah mich mit seinen gefährlichen Augen an. So wie er gekommen war, verschwand er auch wieder und ließ mich ganz alleine, mit der Leiche, in der dunklen Gasse stehen. Habe ich mir das nur eingebildet?

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Dark Side
Teen FictionDiego wuchs mit der Tradition auf zu töten. Schon seit er ein kleiner Junge war, wurde er mit Hass erzogen. Diego zieht in die kleine Stadt Rosewell und trifft dort auf die spanische Schönheit. Er ist ein skrupelloser Killer und Cataleya ein einfac...