CATALEYA
Mittlerweile sind einige Monate vergangen und die Schule hat wieder angefangen. Es ist kälter geworden und nach und nach fallen die Blätter von den Bäumen. Ich sitze grade in der Klasse und versuche wie immer meiner Lehrerin zuzuhören. Ihr fragt euch sicher was jetzt mit mir und Diego ist? Nichts! Seit dem Abend an dem wir geredet haben geht er mir aus dem Weg. Diego hat sich in den letzten Monaten sehr verändert. Er kommt kaum zur Schule und ist am Tag lange weg. Oft höre ich wie er spät Nachts auf seiner Auffahrt parkt. Manchmal steht sein Auto gar nicht in unserer Straße.
»Cataleya? Cataleya!«, holte mich eine Stimme aus meinem Gedanken. Ich schreckte auf und sah mit weit aufgerissenen Augen zu meiner Lehrerin die mich mahnend ansieht. »Kannst du die Frage die an der Tafel steht beantworten?«, sagte sie mit hoher Stimme und zog eine Augenbraue hoch. Ich sah zur Tafel und spürte die Blicke meiner Mitschüler auf mir. »Tut mir leid ich habe nicht aufgepasst«, entschuldigte ich mich und sah auf mein Block. Ich hörte sie genervt aufstöhnen. »Nach dem Unterricht werden wir uns unterhalten!«, zischte sie und fuhr mit dem Unterricht fort. Ich driftete wieder in meine Gedanken ab und musste an das Gespräch von mir und Ethan denken das wir letzte Woche hatten.1 Woche zuvor:
»Cata Ethan ist da«, flüsterte mir Ava zu. Mit vollen Händen sah ich in die Richtung in die sie zeigte und sah Ethan dort stehen. Ich legte das volle Tablett ab und wusch mir schnell die Hände. Nachdem ich sie mir abgetrocknet habe, lief ich verwirrt auf Ethan zu. »Hey was machst du hier?«, fragte ich ihn und umarmte ihn zur Begrüßung. »Wir müssen reden Kleines. Wann hast du aus?«, fragte er mich ernst. Ich sah auf die Uhr und dann wieder zu ihm. »In fünf Minuten habe ich Feierabend. Wieso? Was ist los?«, fragte ich ihn besorgt. »Gut zieh dich um ich warte hier auf dich«, sagte er bloß und verließ das Diner. Ich sah ihn verwirrt hinterher und lief dann Richtung umkleide. »Und? Was wollte er?«, fragte mich Ava neugierig. »Keine Ahnung. Er wartet draußen auf mich«, sagte ich und zog mich schnell um.
Draußen wartete Ethan vor seinem Wagen und öffnete mir die Türe als ich bei ihm war.
»Steig ein wir fahren zu dir nachhause«, sagte er und wartete bis ich auf dem Beifahrersitz saß.
»Ethan sagst du mir jetzt bitte was los ist?«, sagte ich aufgebracht und verlor langsam meine Geduld. Wir saßen mittlerweile in meinem Zimmer. Meine Mom war zum Glück nicht da und so konnten wir ungestört reden.
»Ich erkenne Diego nicht mehr Cata«, fing er an. Bei seinem Namen hüpfte mein Herz vor Aufregung. »Er kommt kaum mehr nachhause, betrinkt sich in irgendwelchen Bar's und hat was mit vielen Frauen am laufen! Er bringt sie alle gnadenlos um!«, sagte er und lief ungeduldig in meinem Zimmer rum. »Ich weis ich habe nie mit dir offen über das Thema geredet aber ich weis von Diego das du schon einiges mitbekommen hast! Du musst mir helfen! Er wird genauso wie früher!«, beendete er seinen Satz. Ich sah ihn erschrocken an und wusste nicht was ich sagen soll. »Woher willst du wissen das naja das er diese Frauen umbringt?«, fragte ich ihn. Er seufzte kurz und zog meinen Stuhl an mein Bett. »Ich sehe es Selber! Er bringt sie mit nachhause, fickt sie und dann zerstückelt er sie im Keller! Er war schon mal ein gnadenloser Ripper aber ich hätte nicht gedacht das er wieder so wird! Ich weis Bescheid über deine Gefühle gegenüber ihm und es tut mir leid Dir das sagen zu müssen aber wir müssen ihn zur Vernunft bringen!«. Als er die Worte aussprach fühlte es sich an als würde ich keine Luft mehr bekommen. Mein Herz schmerzte und das Atmen fiel mir schwer. Ich wollte nicht wahrhaben das er so ist!
»Und wie willst du das anstellen Ethan?«, fragte ich ihn und stand auf. Er atmete laut auf und fuhr sich mit seinen Händen durchs Gesicht. »Ich weis es nicht«.Die Schulklingel holte mich endgültig aus meinen Gedanken und ließ mich aufschrecken. Ich sah verwirrt um mich und bemerkte wie jeder seine Sachen zusammen packte. Ich steckte meinen Block in meine Tasche und stand auf.
»Cataleya wir müssen uns mal unterhalten«, hörte ich die Stimme meiner Lehrerin. Ich verdrehte genervt die Augen und trottete zu ihr. »Du bist seit Wochen unkonzentriert! Deine Noten gehen den Bach runter und dein Verhalten ist nicht mehr in Ordnung! Wenn du dich nicht bessert dann muss ich ein Gespräch mit deiner Mutter einfordern!«, fing sie ihre Rede an. »War's das? Kann ich jetzt gehen?!«, schnauzte ich schlecht gelaunt und lief aus dem Zimmer. Ich war froh das wir endlich aus hatten! Diego war wieder mal nicht in der Schule und Ethan hatte ich nur kurz gesehen.
Als ich endlich zuhause war legte ich meine Tasche ab und beschloss bei Ethan vorbei zu schauen. Ich zog mir schnell etwas anderes an, schnappte mir meine Schlüssel und zog mir im Flur meine Schuhe an. Grade als ich aus der Türe war entdeckte ich Roni schniefend auf der Veranda sitzen. Als sie mich hörte drehte sie sich um und stand auf. Ich rollte mit den Augen und wollte an ihr vorbei gehen als sie mich aufhielt. »Können wir reden cata?«, wimmerte sie und wusch sich die Tränen weg. Ich verschränkte meine Arme ineinander und sah sie abwartend an. »Es tut mir leid Cata. Das was ich dir vorgeworfen habe war falsch von mir. Ich vermisse meine beste Freundin«, weinte sie. Ich zog eine Augenbraue hoch und holte tief Luft. »Schön das es dir leid tut nur dafür ist es schon zu spät«, zischte ich und wollte erneut an ihr vorbei laufen. »Tyler hat mich betrogen«, sagte sie kleinlaut und sah mich an. »Ich habe es dir von Anfang an gesagt aber das ist nicht mein Problem«. Ich lief endgültig an ihr vorbei und stand auf der Veranda von Diego. Als ich grade klingeln wollte, wurde die Türe aufgerissen und ein wütender Diego stürmte raus. Ich wich zur Seite und blickte in seine blauen Augen.
»Verschwinde von hier und kümmere dich um deinen scheiß!«, schrie Diego und stieg in seinen Mustang ein. Ethan kam ebenfalls wütend raus gestürmt und blieb neben mir stehen. Das war meine Chance!
»Ethan! Gib mir deine Autoschlüssel«, sagte ich hektisch und sah zu Diego der seinen Motor startete. »Kleines ich hab grade echt keine Zeit«, sagte Ethan und seufzte kurz. »Ich auch nicht«, sagte ich und entriss ihm die Autoschlüssel. Diego legte den Rückwärtsgang ein und fuhr mit quietschenden Reifen davon. Schnell stieg ich in Ethan's Wagen ein und startete den Motor. »Was hast du vor Cata?!«, hörte ich Ethan's stimme doch ignorierte ihn und legte ebenfalls den Rückwärtsgang ein.
Ich drückte aufs Gaspedal und fuhr hinter dem schwarzen Mustang unauffällig hinterher. Ich versuchte es. Ein klingeln riss mich aus meiner starre. Ich nahm mein Handy in die Hand und sah das mich Deven anrief. Ich stellte mein Handy auf lautlos und schmiss es wieder auf den Beifahrersitz.
Wir fuhren jetzt fast eine halbe Ewigkeit durch einige Wälder. Wir waren weit weg von Rosewell und ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung wo wir waren. Diego wurde immer langsamer und bog plötzlich in eine kleinere Einfahrt ab. Ich fuhr ebenfalls zu dieser Einfahrt, die zwischen vielen Bäumen war, und hielt am Straßenrand an. Leise stieg ich aus und schloss das Auto ab. Ich versteckte mich hinter einem Baum und lugte vorsichtig hervor. Diego öffnete seinen Kofferraum und nahm eine schwarze Sporttasche raus. Ich versuchte näher ran zu kommen und trat plötzlich auf einen trockenen Ast der laut knackte. Diego drehte sich plötzlich um und sah um sich rum. Mit rasendem Herzen drückte ich mich gegen den Baum und betete das er mich nicht gesehen hat. Ich hörte wie er den Kofferraum zu schlug und atmete erleichtert aus. Kurz schaute ich ob die Luft rein war und Schlich mich zum kleinen runtergekommene Haus. Von innen hörte ich laute Geräusche. So als würde jemand auf etwas einschlagen. Ich sah mich kurz um und lief dann durch die angelehnte Türe. Die Geräusche wurden immer lauter und waren jetzt dumpf zu hören. Ich folgte dem Geräusch leise und achtete drauf ja nichts anzufassen oder umzustoßen. Überall auf dem Boden lag Holz und Metall. Allgemein sah es hier verwüstest aus und sehr verlassen. Mein Herz schlug mir fast aus der Brust. Ich hatte solche Angst obwohl ich wusste Diego war ebenfalls hier.
»Wie fühlt es sich an huh?! Ich bin verrammt nochmal wütend!«, hörte ich Diego schreien und hinterher ein leises wimmern. Ich lief in die Richtung aus der seine Stimme kam und versteckte mich hinter einer angebrochenen wand. Diego stand vor etwas und hatte eine Art Hammer in der Hand. Der Raum war riesengroß und mit Licht durchflutete. Ich sah nach oben und bemerkte erst jetzt das große Fenster das als Dach angebracht wurde und deswegen hier auch so hell war.
»Bitte ich flehe dich an lass mich gehen«, riss mich ein heulen aus meinem staunen.
»Und dann? Was wenn ich dich tatsächlich gehen lasse? Ich hab Durst und so Lust jemanden umzubringen!«, schrie Diego die Person an und holte mit dem Hammer aus. Ich sah ihm erschrocken zu und zuckte als es laut knallte. Ich starrte zu Diego und dann auf den Boden wo sich eine Blutlache bildete. Ich hielt mir mit der Hand den Mund zu und spürte wie sich Tränen bildeten. Als Diego einen Schritt nach rechts wich, erstarrte ich und sah eine zermatschte männliche Leiche vor mir. Mir wurde augenblicklich schlecht und ich musste würgen. Ich stolperte zurück und fiel über ein Stück Holz. Mit einem lauten Knall landete ich auf meinem Po und zischte auf. Diego drehte sich um und starrte mich fassungslos an was sich schnell zu einer wütenden Miene umwandelte. Ich erschrak und starrte ihn mit aufgerissen Augen an. Sein Mund war voll mit Blut genauso wie seine Hände. Er lief mit stampfenden Schritten auf mich zu. Ich rappelte mich auf und lief langsam rückwärts.
»Was suchst du hier?«, zischte er und unterbrach die lange Stille zwischen uns.
»Diego i-ich«, stammelte ich vor mich hin und wusste nicht was ich sagen soll. »Was du?! WAS SUCHST DU HIER VERDAMMT!«, schrie er wütend und packte mich am Arm. »Diego hör auf damit! Das bist nicht du! Das ist nicht der den ich kennengelernt habe!«, sagte ich verzweifelt. Diego lachte laut auf und zog mich mit an den Tisch wo die männliche Leiche lag. »Sieh Dir das genau an! Sie Dir an was für ein Monster ich bin! DU KENNST MICH KEIN BISSCHEN CATALEYA!«, schrie er wütend und zwang mich die zermatschte Leiche anzusehen. Die Augen lagen auf dem Tisch und das Gehirn war auch zu sehen. Tränen rollten über meine Wange und mir wurde speiübel. »Das ist mir egal! Das macht mir nichts aus! Ich akzeptiere dich so wie du bist«, wimmerte ich und löste mich von ihm.
»Wieso?! Wieso akzeptierst du mein tun?«, fragte er mich leise. Ich schluckte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte runter, und sah ihn dann an. »Weil ich dich liebe«.
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Dark Side
Teen FictionDiego wuchs mit der Tradition auf zu töten. Schon seit er ein kleiner Junge war, wurde er mit Hass erzogen. Diego zieht in die kleine Stadt Rosewell und trifft dort auf die spanische Schönheit. Er ist ein skrupelloser Killer und Cataleya ein einfac...