KAPITEL 17

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CATALEYA

Ich öffnete müde meine Augen und musste erst mal realisieren wo ich war. Ich wollte aufstehen doch konnte mich nicht bewegen. Ein Arm voller Tattoos hatte sich um meine Hüfte geschlungen. Ich sah nach rechts und blickte in das Gesicht von Diego der noch schlief. Er atmete ruhig und hatte seinen Mund ganz leicht geöffnet. Er sah dabei echt niedlich aus und ungefährlich. Ansonsten macht er einem angst mit seinen Blicken und diesen eiskalten Augen.
»Ich weis das du mich anstarrst«, sagte er plötzlich mit seiner rauen stimme und öffnete grinsend seine Augen. »Gar nicht«, sagte ich und setzte mich aufrecht hin. Er schmunzelte kurz und fuhr sich durch die verwüsteten Haare.
Es war schon lange nach Mittag und draußen regnete es.
Diego stand auf und ging dann ins Bad. Ich lüftete das Zimmer und machte schnell mein Bett.
»Lass uns zu deiner Mom«, sagte er als er aus dem Badezimmer kam. Gemeinsam liefen wir die Treppen runter wo meine Mom das Frühstück vorbereitete.
»Ma«, wimmerte ich und lief auf sie zu. Sie schloss mich in eine feste Umarmung und schluchze laut.
»Ich hab mir solche Sorgen gemacht«, weinte sie und strich mir die Tränen weg. »Ich hatte solche Angst Ma«, weinte ich stärker und zog ihren Duft ein. Sie strich mir über den Rücken und wir verweilten in einer Umarmung.
Das klingeln an der Haustüre unterbrach uns. »Ich geh schon«, sagte Diego und öffnete die Türe für uns.
»Roni!«, rief ich als meine beste Freundin ins Esszimmer kam. Ich löste mich von meiner Mom und warf mich in die Arme von Roni die mich fest umarmte.
»Ich hab dich so vermisst!«, sagte ich und umarmte sie fester. »Ich bin froh das es dir gut geht! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!«, sagte sie besorgt und gab mir einen Kuss auf die Wange.
»Wollen wir uns setzten und was essen?«, unterbrach meine Mom uns. Wir nickten und lösten uns dann.
Wir setzten uns alle gemeinsam an den Esstisch und fingen an zu essen. Ich nahm mir so viel auf den Teller da ich einen sehr großen Hunger hatte.
»Schatz willst du uns nicht erzählen was passiert ist?«, fragte mich meine Mom. Ich überlegte kurz und holte dann tief Luft.
»Na gut«, sagte ich und erzählte den Vorfall.
Alle drei hörten mir gespannt zu und ließen mich ausreden.
»Wir gehen zur Polizei und zeigen dieses Schwein an!«, zischte meine Ma wütend.
»Ma ich weis nicht wie er aussieht und wie er heißt das bringt doch nichts!«, log ich. Mein Blick fiel zu Diego der mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. Er wusste das ich log!
Ich blickte schnell weg und stocherte in meinem Essen rum.
»Cata du musst aber zur Polizei sie brauchen eine Aussage von Dir«, sagte jetzt Roni und sah mich an.
»Gut von mir aus dann fahre ich Nachher zur Polizei«, sagte ich.
»Ich würde ja mitkommen Schatz aber ich muss ins Büro«, sagte meine Mom. Stimmt! Es war ja unter der Woche.
»Ich begleite dich«, warf Diego in die Runde ein. Ich wollte grade etwas erwidern doch verstummte als er mich mit seinen Blicken durchbohrte.
»Okay Danke! Also ich muss jetzt los!«, sagte meine Mom und verschwand dann. »Cata ist es in Ordnung wenn ich dich nachher Anrufe? Tyler und ich wollten uns treffen«, fragte mich Roni vorsichtig. »Klar geh ruhig«, lächelte ich. Sie gab mir noch einen Kuss bevor sie ebenfalls durch die Türe verschwand. Diego und ich waren jetzt ganz alleine und sagten nichts.
»Ich räume hier schnell auf und ziehe mich um dann können wir los«, unterbrach ich die Stille und stand auf. »Ich geh nur kurz rüber will mir was frisches anziehen«, sagte Diego und half mir das Geschirr zu verräumen.
Nachdem er weg war, lief ich in mein Zimmer und zog mich schnell um.
Ich lief auf die Veranda und sah Diego schon an seinem Wagen angelehnt.
»Wir können los«, sagte ich. Er nickte bloß und stieg dann auf den Fahrersitz ein.
»Erzähl mir die ganz Wahrheit«, sagte Diego plötzlich. Wir fuhren grade zum Polizei Revier und unterhielten uns gar nicht. Nur die Musik, die aus dem Radio kam, war zu hören.
»Was meinst du?«, fragte ich ihn und tat so als würde ich nicht wissen was er meint.
»Du kannst vielleicht deine Mom oder Veronica belügen aber nicht mich Cataleya also sag mir die Wahrheit«. Der Wagen blieb stehen und Diego sah mich auffordernd an.
»Können wir erst die Sache mit der Polizei hinter uns bringen? Danach erzähle ich dir alles«, sagte ich wahrheitsgemäß und stieg aus.
Er sagte dazu nichts mehr und lief mit mir gemeinsam ins Revier.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte uns ein Police Officer. »Danke Richard ich übernehme«, unterbrach ihn ein anderer Officer.
»Kommen sie mit mir Ms Martínez«.
Wir folgten dem älteren Herrn in eine andere Abteilung und warteten dann vor einer verschlossenen Türe.
»Ms Martínez wir wären dann so weit. Ihr Freund muss draußen warten«, sagte der Officer. Ich nickte und stand dann auf. Im Raum waren zwei Beamte die ich aber nicht kannte.
»Mein Name ist O'Conner und das ist mein Kollege Wesley. Ihre Mutter hatte sie als vermisst gemeldet und plötzlich sind sie wieder da? Wie kommt es zu sowas!«, fragte mich der ältere Herr. Er hat blonde Haare und ein paar Falten im Gesicht. Sein Kollege hingegen war etwas jünger und hatte schwarze Haare.
Ich erzählte ihnen das gleiche was ich Roni und meiner Mom erzählt hatte.
»Können sie uns diesen Mann beschreiben? Irgendein Name oder Merkmal was ihn ausmacht?«, fragte mich jetzt Officer Wesley.
»Nein ich habe ihn nie gesehen nur gehört. Und seinen Namen weis ich auch nicht. Ich kann Ihnen dazu nichts sagen tut mir leid«.
Sie fragten mich noch ein paar andere Sachen und beließen es dann dabei.
»Wir melden uns bei ihnen. Sie hatten großes Glück Ms Martínez«, sagte Officer O'Conner und verabschiedete sich von mir.
Ich lief aus dem Raum und sah Diego der in einer Zeitschrift blätterte.
»Können wir von hier gehen?«, fragte ich ihn. Er nickte und stand dann sofort auf.
»Ich hasse es sowieso hier. Nichts lieber als das«. Gemeinsam liefen wir aus dem Gebäude und stiegen wieder in seinen Wagen ein.
»Wohin gehen wir hin?«, fragte ich Diego. »An einen ruhigen Ort wo wir reden können«, sagte er und startete den Motor. Er fuhr den ganzen Weg zurück und parkte dann auf seiner Auffahrt.
»Komm hier kann uns keiner stören«, sagte er und stieg aus. Zögernd stieg ich ebenfalls aus und musste an die Geschehnisse denken die in seinem Keller passiert sind.
»Kommst du? Keine Sorge ich bringe dich schon nicht um«, sagte er und sperrte die Türe auf. Ich lief ihm hinterher und schloss dann die Türe hinter mir.
»Setz dich ins Wohnzimmer ich komm gleich«, sagte er und zeigte auf einen Raum. Ich nickte und sah mich dabei um.
Das Wohnzimmer war schlicht eingerichtet sah aber dennoch mysteriös aus. Eine schwarze Ledercouch stand in der Mitte des Raumes. Darunter war ein Braun-weißer Kuhfell Teppich. Ob der echt war? Ein großer Kronleuchter hing von der Decke runter und sah echt teuer aus. Ich wusste das er Geld hatte aber nicht das er reich war!
Ein Kamin war ebenfalls im Raum und passte zu den dunklen Farben.
»Gefällt es dir?«, hörte ich Diego hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte ihn mit zwei Gläsern in der Hand. »Ja», brachte ich staunend raus und setzte mich auf die Couch.
»Erzähl mir Dir Wahrheit Cataleya. Du hast ihn gesehen und kennst seinen Namen sag ihn mir!«, sagte er und setzte sich ebenfalls auf die Couch.
» Sein Name ist Trevor. Trevor Cruz«, sagte ich. Diego's Augen wurden plötzlich dunkler. Seine Faust hatte sich geballt und seine adern am Hals stachen raus.
»Ich bringe ihn um! Ich werde ihm das Herz raus reißen und an die Tiere verfüttern!«, schrie Diego plötzlich und schlug auf den Tisch. Sein Glas fiel dabei auf den Boden und sprang in tausend Teile. Glasscherben lagen verteilt auf den Boden und glitzerten im Sonnenlicht. Ich sah erschrocken zu ihm und ging auf die Knie um die Glasscherben auf zu heben. Diego atmete stark und hatte immer noch seine Hände zu Fäusten geballt.
Ich sammelte die Glasscherben vorsichtig auf und achtete drauf mich nicht zu schneiden.
»Du musst gehen«, sagte Diego plötzlich mit eiskalter Stimme. »Was?«, fragte ich ihn unglaubwürdig. »Cataleya du musst gehen! Trevor wird dir nichts mehr tun das verspreche ich dir!», sagte er und nahm mir die Glasscherben aus der Hand. Verdutzt sah ich ihm hinterher und verließ dann verwirrt das Haus.

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