KAPITEL 24

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CATALEYA

Ein klingeln holte mich aus meinem schönen schlaf. Ich öffnete murrend die Augen und wollte nach meinem Handy greifen doch konnte mich nicht bewegen. Zwei starke Arme hatten sich um meine Hüfte geschlungen und ließen mich nicht los.
Ich sah runter zu Diego der friedlich schlief und leicht schnarchte. Mein Handy klingelte immer noch und es war ein Wunder das Diego nicht davon aufstand. Leicht rüttelte ich an ihm.
»Diego«, flüsterte ich und rüttelte an seinem Arm.
»Mhm«, brummte er und umarmte mich noch fester. »Diego wir müssen aufstehen«, sagte ich und pikste ihn jetzt. Als er immer noch nicht die Augen öffnete rüttelte ich ihn so kräftig bis er endlich aufstand.
»Was?!«, keuchte er erschrocken und öffnete seine Augen. Er sah runter zu seinen Armen und ließ mich sofort los. Verwirrt sah ich ihn an und schaltete meinen Wecker aus. Diego schob die Decke bei Seite, stand auf und zog sich schnell an.
»Alles okay?«, fragte ich ihn verwirrt.
»Nichts ist okay! Das hätte nicht passieren dürfen«, sagte er kalt und zog sich seine Schuhe an. »Es ist doch nichts pass-«
»Das war ein verdammt großer Fehler hier zu sein und auf dich aufzupassen! Du bist kein verdammtes Kind mehr und schaffst das schon alleine«, fluchte er und rannte die Treppen runter. Ich lief ihm immer noch verwirrt hinterher und stellte mich hinter ihm hin.
»Vergiss das einfach alles!«, sagte er und wollte raus laufen doch ich hielt ihn auf.
»Was soll ich vergessen? Den Kuss? Deine fürsorgliche Art? Die Zuneigung die du mir gibst?«, rief ich jetzt sauer. Was soll das ganze?!
»Du hast mich einfach geküsst und hast nie wieder ein Wort darüber verloren! Wieso? «, fragte ich ihn. Er sah mich emotionslos an und rollte dann genervt mit den Augen.
»Weil mich der Kuss nicht interessiert! Dann hab ich dich halt geküsst und jetzt? Denk nicht gleich das ich dich heiraten werde oder sonst was! Das war nur ein scheiß Kuss und nichts besonderes! Der Kuss war nicht mal schön und was besonderes bist du auch nicht!«.
Ich sah ihm mit offenem Mund an und ging einen Schritt auf ihn zu. Ich holte aus und klatschte ihm eine. Tränen stauten sich auf und kullerten an meiner Wange entlang.
»Verschwinde!«, sagte ich leise und sah ihm in die Augen. Mein Herz klopfte stark und ein Schmerzhaftes ziehen war zu spüren. Diego stand immer noch regungslos vor mir und sah mich wütend an!
»Verschwinde habe ich gesagt!«, schrie ich und schubste ihn zur Türe. Ich öffnete die Türe und sah ihn verachtend an. Er lief ohne was zu sagen raus und ich knallte die Türe hinter ihm zu. Die Tränen wurden nur noch mehr und liefen an meiner Wange entlang auf meine Hände. Wieso tat es so weh? Schluchzend saß ich noch auf dem Boden und wusch mir die Tränen weg.
Ich stand vom Boden auf und lief in mein Zimmer.
Ich nahm mein Handy von meiner Kommode und versuchte Roni zu erreichen die nicht ran ging. Im Gegenteil! Die drückte mich sogar weg! Verwirrt legte ich mein Handy weg und zog mich dann um. Ich fühlte mich schon ein wenig besser und beschloss wieder in die Schule zu gehen.
Schnell zog ich mir eine Hose und einen Pulli an, band meine Haare zu einem hohen Zopf und wusch mein Gesicht. Ich schnappte mir meine Jacke und lief die Treppen runter. Im Flur zog ich mir schnell Schuhe an und verließ dann das Haus. Ich sah gar nicht rüber zu Diego's Haus und lief Richtung Schule.
Als ich in der schule angekommen war, lief ich zu meinem Spind und verstaute ein paar Bücher und Hefte.
»Guten Morgen!«, begrüßte mich Sam.
»Hey Morgen«, lächelte ich ihn an. »Du warst gestern gar nicht da oder? Alles okay bei dir?«, fragte er mich. Ich schloss meinen Spind und lehnte mich dann an.
»Ja bin nur ein wenig erkältet«, erklärte ich ihm.
»Hoffe du wirst schnell wieder gesund!«.
Sam tätschelte meinen Kopf und brachte mich somit zum Lachen. Im selben Moment lief Diego an uns vorbei doch den ignorierte ich gekonnt. Seine Blicke lagen auf uns das konnte ich spüren!
»Wo bleibt eigentlich Roni?«, fragte ich Sam der mit den Schultern zuckte.
»Dort drüber ist sie!«, sagte er kurz darauf.
Roni und Tyler kamen grade auf uns zu und stellten sich zu uns.
»Hey Cata wo warst du gestern?«, fragte mich Roni. »Ich war krank. Ich hab dich vorhin angerufen aber du hast mich weg gedrückt«, sagte ich und sah sie verwirrt an.
»Ja Tyler und ich waren ein wenig beschäftigt«, grinste sie. Tyler zwinkerte nur kurz doch schwieg.
»Naja ich muss zu Bio. Sam kommst du?«, sagte Roni. Die beiden liefen gemeinsam zu bio und nur Tyler und ich waren auf dem Flur. Die anderen Schüler waren ebenfalls schon in ihren Klassen.
Grade als ich gehen wollte, stellte sich Tyler mir in den Weg.
»Warte mal«, sagte er. Ich verdrehte die Augen und sah ihn erwartungsvoll an.
»Was gibt's?«, fragte ich ihn.
»Ich weis das du eifersüchtig auf Roni bist! Wenn du willst kann ich dich auch gerne beglücken«, sagte er und fing dann an breit zu grinsen.
Ich verzog die Miene und sah ihn abwertend an.
»Geht's noch? Du bist der Freund meiner besten Freundin! Und außerdem habe ich keinerlei Interesse an Dir!«, fauchte ich und wollte in den Unterricht gehen.
»Wir beide wissen das du mich genauso willst wie ich dich will«, raunte er und versuchte dabei verführerisch zu sein. Er kam mir näher und strich mit seinen Fingern über meinen Hals.
»Fass mich nicht an!«, zischte ich und schlug seine Finger weg. Ich lief schnell an ihm vorbei und stürmte in die Klasse.
Außer Atem setzte ich mich in die letzte Reihe und spürte einige Blicke der anderen auf mir. Kurz nach mir kam Tyler rein und setzte sich neben mich.
Ich rückte so weit ich konnte weg und versuchte ihn zu ignorieren.
Der Lehrer erzählte etwas wobei ich aber nicht zuhören konnte.
Ich bekam nur mit wie er meinte das wir Gruppen bilden und Aufgaben erledigen sollen.
Ich spürte eine Hand auf meinem Oberschenkel. Blitzschnell schlug mein Kopf in Tyler's Richtung der mich wieder grinsend ansah. Er fuhr mit seiner Hand meinen Oberschenkel hoch und runter und kniff auch manchmal leicht zu.
»Fass mich nicht an«, flüsterte ich wütend.
»Cata wollen wir die Aufgaben gemeinsam bearbeiten?«, rief Ethan der vor uns stand und Tyler böse ansah. Ich nickte bloß benommen und nahm meine Sachen.
Wir setzten uns an den letzten Tisch im Raum und bekam die Blätter von unserem Lehrer.
»Alles okay?«, fragte mich Ethan mit ruhiger Stimme.
Ich nickte bloß und versuchte den Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, runter zu schlucken.
»Hey Cata«, fing Ethan wieder an und nahm meine Hand in seine. Die Tränen fanden langsam ihrem Weg und tropften auf das Blatt vor mir.
»Willst du kurz vor die Türe?«, fragte er mich worauf ich nickte.
»Okay warte kurz«, sagte er und stand auf. Er lief vor zu unserem Lehrer und sprach kurz mit ihm. Danach kam er wieder und nahm meine Sachen und verließ mit mir gemeinsam das Klassenzimmer.
Diego sah zwischen Ethan und mir her. Einige aus der Klasse starrten uns an bis wir endlich draußen waren.
Die Tränen liefen immer noch und stumm gingen wir durch die Flure. Erst als wir an der frischen Luft waren, wusch ich mir die Tränen mit meinem Pulli weg.
»Was war das vorhin mit diesem Footballer?«, fragte mich Ethan.
Ich seufzte und erzählte ihm was im Flur vorgefallen war. Er hörte mir zu ohne mich zu unterbrechen und fluchte ab und zu dazwischen.
»Ich werde ihm sein schickes Auto in den Arsch stecken bis es ihm aus dem Hals wieder hoch kommt!«, zischte er und sah unglaublich wütend aus.
Ethan schien eigentlich eine ruhige Person zu sein was ich jetzt aber nicht behaupten würde.
»Bitte versprich mir nichts zu sagen! Ich werde das Veronica erzählen«, bat ich ihn verzweifelt.
»Weis Diego davon?«, fragte er mich. Ich runzelte die Stirn und zog meine Augenbrauen zusammen.
»Nein und das wird er auch nicht. Wieso fragst du das eigentlich? Ich kenn Diego gar nicht«, sagte ich wütend und spürte ein ziehen in meiner Brust.
»Cata er meinte es nicht so!«, sagte Ethan und riss dann die Augen auf. Ich stemmte meine Hände in die Hüfte und sah ihn noch wütender an. »Du weist von dem Vorfall von heute morgen?«.
»Ja Diego ist mein bester Freund und er erzählt mir alles!«, sagte er verzweifelt.
»Von dem Kuss weist du auch?«, stotterte ich.
»Ich weis alles«, bestätigte er seine Aussage von vorhin.
Ich schlug meine Hände in mein Gesicht und wünschte mir einfach nur woanders zu sein.
»Diego ist kompliziert Cata. Du darfst ihm das nicht übel nehmen und ih-«. »Nicht übel nehmen? Ethan ich bedeute Diego rein gar nichts okay? Er hat es selber gesagt und ich Idiot habe angefangen etwas für ihn zu empfinden!«, sagte ich und konnte mich dafür schlagen. Ich hatte Ethan, Diego's besten Freund, gebeichtet das ich etwas für seinen Freund empfand.
Ethan grinste mich vielsagend an und legte einen Arm um mich.
»Ich wusste doch das da was zwischen euch ist«, lachte er und tätschelte meinen Kopf.
»Vergiss es Ethan! Da ist zwischen uns gar nichts! Diego bedeutet mir nichts genauso wie ich ihm nichts bedeute«, sagte ich und nahm meine Tasche. Gleich würde es zur nächsten Stunde klingeln.
»Wir sollten lieber wieder rein«, sagte ich bloß und lief voraus. Ethan lief mir hinterher und gemeinsam gingen wir in die nächste Schulstunde.

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