KAPITEL 60

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DIEGO

Alles um mich rum war dunkel. Leise Tropfen waren zu hören doch ich wusste nicht woher dieses Geräusch kam. Wo war ich?
Ich öffnete mühsam meine Augen und spürte einen Schmerz der durch meinen Körper fuhr. Meine Sicht war zuerst etwas verschwommen, was sich nach kurzer Zeit wieder legte. Ich sah mich um und bemerkte erst jetzt das ich mit Ketten an einer Stange gefesselt war.
Um mich rum war nichts! Der Raum in dem ich war bestand aus purem Beton. Schweiß lief mir über meinen ganzen Körper. Ich war verwundet und als ich kurz die Augen schloss fiel es mir wieder ein.
»Diese Wichser!«, fluchte ich vor mich hin und versuchte mich zu befreien was nicht funktionierte.
Die Türe knallte auf und einige Männer betraten den Raum. Einer der Männer knipste das Licht an, woraufhin ich die Augen schloss. Diese plötzliche Helligkeit brannte mir in den Augen.
»Sieh mal an wen wir hier haben«, lachte einer der Männer und stellte sich vor mich hin.
Mein Hemd war verschwunden und ich stand Oberkörper frei in diesem kalten Raum. Irgendwelche Kabel waren an meiner Brust und an meinem Bauch.
»Was wollt ihr Wichser?!«, spukte ich wütend und blickte in bekannte Augen.
»Na na na Diego! Redet man so mit seinem Großvater?«.
Vor mir stand tatsächlich mein Großvater! Er grinste mich dreckig an und hatte eine Zigarre zwischen den Fingern.
»Was zur Hölle soll diese scheiße?!«, schrie ich auf und versuchte vergeblich um mich zu schlagen.
»Los bringt ihn dazu still zu sein!«, zischte er woraufhin ein Schmerz durch meinen Körper zuckte. Einer seiner Männer verpasste mir einen Stromschlag. Ich schrie auf und schloss für einen Moment die Augen. Er wusste das er mich so nicht still kriegen würde!
»Was willst du von mir?!«, keuchte ich vor schmerzen.
»Na was wohl? Dich umbringen«, lachte er wieder laut auf.
Ich verabscheue diesen Menschen!
»Du weist das es verboten ist und brichst deine eigenen Regeln?«
»Es gibt Dinge die du nicht weist Diego! Ich breche keine Regeln, weil ich nicht dazu gehöre«
»Was redest du da?! Du bist genauso wie ich ein Salvatore!«, knurrte ich laut und sah meinen Großvater finster an.
»Das war alles ein Experiment«, grinste er und hob seinen Arm. Er zog seinen Ärmel runter und machte mich auf ein bestimmtes Tattoo aufmerksam. Ich erstarrte und riss ungläubig die Augen auf.
Das kann doch nicht sein?!
»Du bist ein Cazador?«, hauchte ich geschockt und riss die Augen auf.
Vor meinem geistigen Augen lief meine Kindheit wie ein Film ab. Erst jetzt realisierte ich das es immer Hinweise gab die keiner bemerkt hatte.
Wie zur Hölle gelang ihm so ein Schauspiel?!
»Schlauer Junge genau wie seine Missgeburt von Vater!«
»Halt deine verfickte Schnauze!«, schrie ich den alten Sack vor mir an.
Die Türe ging auf und zwei Männer trugen jemanden in den Raum. Vor mir war mein Vater der mich entschuldigend ansah. Er war überall verwundet und wirkte ganz schlapp.
»Soll ich dir mal was erzählen? Alles fing mit deinem Vater an! Eigentlich ist er gar nicht mein leiblicher Sohn! Ich hab ihn damals aus dem Kinderheim adoptiert und ihn mit zu mir nachhause genommen. Damals war ich Professor an einer Universität und habe einige Tests durchgeführt. Zuerst mit Tieren was total harmlos war aber irgendwann wurde mir das zu langweilig«, fing er an zu erzählen.
»Was willst du mir damit sagen?! Ich schwöre dir ich werde dich eigenhändig umbringen wenn du mich nicht sofort los machst!«, schrie ich ihn an und versuchte mich immer wieder zu befreien. Die Ketten schnitten mir in mein Fleisch und Blut tropfte auf den Betonboden.
»Sei leise!«, knurrte er und drückte auf einen Knopf. Ich weis nicht wieviel Volt durch meinen Körper floss aber ich versuchte die Schmerzen zu unterdrücken.
»Wo war ich stehen geblieben? Ah ja! Irgendwann fing ich ein neues Experiment an. Was würde passieren wenn sich Menschen von Menschenblut ernähren würden? Mit deinem Vater gründete ich mein eigenes kleines Volk! Zuerst fing es damit an das ich ihm Tierblut ins Essen mischte. Als nichts passierte, klaute ich Blutbeutel von diversen Krankenhäusern in denen ich ab und zu tätig war. Ich ernährte deinen Vater nur noch von Menschenblut. Sein Körper gewöhnte sich schnell an diese Ernährung und irgendwann wurde er süchtig danach. Im Teenager alter tötete er das erste mal und irgendwann wurde er genau wie Du Diego! Ich hab deinen Vater zu einem skrupellosen Killer erzogen. Irgendwann habe ich mich mit einem anderen mächtigen Mann zusammen getan und gemeinsam haben wir einer der größten Völker gegründet nur um sie wieder auszulöschen. Dein Vater hat daraufhin deine Mutter kennengelernt und dann kamst du und Ivan auf die Welt. Ich hab euch durch die ganze Welt gejagt und irgendwann gefunden! Dein Vater hatte euch nicht so erzogen wie er erzogen wurde also musste ich seinen Fehler gerade biegen. Ihr habt das gleiche durchgemacht wie euer Vater und als ich deine Mutter umgebracht hatte, lief alles wie von selbst. Ivan und du wurdet ebenfalls zu Mördern aber weist du was ich am besten fand? Du wurdest genau wie dein Vater! Ein Ripper der jeden umbrachte. Diese ganzen Traditionen waren eine Lüge und dein Leben ein reines Experiment!«.
Als er seinen letzten Satz aussprach ergab für mich alles plötzlich einen Sinn. Ich konnte nicht fassen das mein Großvater, der nicht mein wirklicher Großvater war, unser Volk erschaffen hatte und jetzt auslöschen wollte!
»Wieso zur Hölle willst du uns umbringen wenn du das alles selbst erschaffen hast?«, fragte ich ihn.
»Wie gesagt es war alles ein Experiment und als ich erfuhr das diese Sorte von Mensch sich wie ein Waldbrand ausbreitete, musste ich was dagegen unternehmen! Und mit dem Salvatore Clan werde ich anfangen!«.
Er holte aus seinem Hosenbund eine Waffe und zielte auf meinen Vater. Ein Schuss ertönte und mit einem dumpfen Aufprall lag mein Vater leblos auf dem Boden.
»Dad!«, schrie ich und sah auf den toten Körper vor mir.
»Und als nächstes bist du dran! Sobald auch du tot bist, bestelle ich Ivan und Ethan hier her und sie werden nach euch in der Hölle landen! Und deine kleine Freundin wird ihren Vater besser kennenlernen sie trägt das selbe Blut wie ich in ihrem Körper!«, provozierte er.
Der Verlust meines Vaters schmerzte ein wenig aber ich war viel zu wütend um darüber nachzudenken!
»Halt sie daraus!«, knurrte ich und konnte spüren wie sehr ich das Verlangen hatte, ihm die Kehle durch zu schneiden.
»Du wusstest das sie ein Cazador ist und lässt sie am Leben?«, fragte er unglaubwürdig.
Grade als ich etwas erwidern wollte, ertönte ein Knall und die Aufmerksamkeit galt nicht mehr mir.
»Was passiert hier? Los geht und schaut nach!«, rief mein Großvater. Die Männer liefen raus und ließen uns alleine zurück.
»Genug geredet! Zeit für deinen Tod!«, lachte er und holte erneut seine Waffe hervor.
Ich konnte nichts mehr tun und blickte ihm wütend in die Augen.
»Wir sehen uns in der Hölle«, grinste ich und schloss die Augen als wieder ein lauter Knall ertönte.

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