CATALEYA
Ich wusste nicht welcher Tag heute war aber es sind seit dem Abendessen schon ein paar Tage vergangen. Ich hoffte immer noch auf ein Wunder! Trevor quälte mich zwar nicht mehr aber dennoch befahl und drohte er mir.
»Kätzchen steh auf!«, platzte Trevor wie fast jeden Tag in mein Zimmer. Olivia hatte ich gar nicht mehr zu Gesicht bekommen und fragte mich wo sie die ganze Zeit über steckte. Ich vermisste meine Mom schrecklich, hatte Sehnsucht nach meiner besten Freundin und musste immer an Diego denken. Ich bete das er mich irgendwie findet und mich hier raus holt.
»Lass mich in Ruhe Trevor«, sagte ich und sah stur an die Wand. Die Wunde an meinem Bein verheilte nur ganz langsam. Ich wusste das sich eine Narbe bilden würde und musste jedesmal fluchen wenn ich daran dachte. »Komm schon meine schöne! Du musst dich schick machen und mich begleiten«, sagte er und legte sich zu mir ins Bett. Er hatte es öfter getan aber ich hab immer so getan als würde ich schlafen nur damit er mich nicht anfässt.
»Geh duschen Kätzchen in einer Stunde kommt eine Frau um Dir Haare und make up zu machen«. Er stand auf und zog die Decke von mir runter. Da ich wusste das ich keine Wahl hatte, tat ich was er sagte und ging unter die Dusche. Exakt eine Stunde später stand eine ältere Frau mit einem strengen Zopf in meinem Zimmer und glättete mir die wilden locken. Nachdem das erledigt war, fing sie an mich ein wenig zu schminken. Ich bat sie es leicht zu halten da ich mich kaum schminkte und wenn dann nur wenig.
Als sie endlich fertig war, packte sie wieder ihr ganzes Zeug ein und verschwand dann. Auf meinem Bett lag ein schwarzes Kleid was ich anziehen sollte. Als ich es mir genau ansah klopfte es an meiner Türe und Olivia kam ins Zimmer. »Bist du bereit für heute Abend?«, fragte sie mich. »Was ist heute Abend?«, fragte ich sie da ich nicht wusste wohin wir gingen. »Eine kleine Gala-Veranstaltung an dem du heute deine Freiheit zurück bekommen wirst«, sagte Olivia. Sie hatte ein dunkelblaues Bodenlanges Kleid an. »Und wie stellen wir das an?«, fragte ich sie aufgeregt. »Trevor wird um Punkt 21 Uhr eine Rede halten müssen. Du wirst dich dann unbemerkbar raus schleichen und durch den Wald laufen bis zur Hauptstraße«. Sie erklärte mir noch wie ich von dort am besten nachhause komme und ging dann als Trevor nach ihr rief. Ich freute mich das ich heute endlich hier raus konnte. Ich wusste nicht wie es meiner Mom oder den anderen ging. Ich wusste nicht ob die Polizei nach mir suchte oder ob einer meiner Freunde sich um mich sorgte. Ich zog mir das schwarze lange Kleid an und sah mich noch kurz im Spiegel an.
»Du siehst wunderschön aus Kätzchen«, hörte ich Trevor hinter mir und drehte mich erschrocken um. Wann war er rein gekommen? Ich lächelte ihn gespielt an und verdrehte dann die Augen als er sich umdrehte und aus dem Zimmer lief. Vor meinem Zimmer wartete er und streckte mir seinen Arm hin. Ich spielte mit und hakte mich bei ihm ein. Gemeinsam liefen wir langsam die große Treppe runter und warteten auf Olivia die kurze Zeit später kam. »Sieht sie nicht großartig aus?«, fragte Trevor Olivia und zeigte dabei auf mich. »Sir ihr Wagen ist da«, sagte einer der Männer und öffnete die Haustüre. Gemeinsam liefen wir raus und stiegen in den schwarzen Mercedes ein.
»Du wirst immer an meiner Seite bleiben hast du mich verstanden?«, flüsterte mir Trevor ins Ohr. Ich nickte bloß und sah auf meine Hände. Ich zitterte ein wenig vor Aufregung und freute mich hier endlich raus zu kommen.
Nach einer etwas längeren Fahrt blieb der Wagen stehen und die Türe wurde uns geöffnet.
»Willkommen Mr. Cruz«, Empfang uns eine Dame und führte uns in einen großen Saal. »Ihr Tisch ist hier«, sagte sie und zeigte auf eines der runden Tische in der letzten Reihe. Es waren viele Menschen da und alle waren schick angezogen. Die Männer trugen teure Anzüge und die Frauen Bodenlange Kleider und teuren Schmuck. Viele begrüßten uns und redeten ein wenig mit Trevor.
Als das Essen kam setzten sich alle hin und aßen genüsslich. Man hörte das klirren der Gläser und das öffnen neuer Weinflaschen. Ich aß ein wenig und lächelte Trevor zurück wenn er mich ansah. Nachdem auch das Essen abgeräumt wurde, unterhielt sich Trevor mit ein paar älteren Herren und lachte dabei viel.
»Sir es ist so weit«, sagte die Dame von vorhin zu Trevor der sich den Mund mit der Serviette nochmal abtupfte und aufstand. »Wünsch mir Glück Kätzchen«, knurrte er in mein Ohr woraufhin ich nur mein Weinglas hob. Die Menschen um uns fingen an zu klatschen als Trevor auf der Bühne war.
»Guten Abend meine Damen und Herren«, sprach er ins Mikrofon und sah durch die Menge. Er fing an über etwas belanglosen zu erzählen wobei ich aber abschaltete. Olivia stupste mich unauffällig an und zwinkerte mir dann zu. Ich erhob mich langsam von meinem Platz und lief durch die Türe sie zum Empfang führte. »Miss wohin wollen sie?«, sagte einer der Männer die für Trevor arbeiteten.
»Ich muss auf die Toilette wollen sie etwa mit?«, fragte ich ihn zuckersüß. Er entschuldigte sich und lief wieder zurück in den Saal. Schnell sah ich mich um und lief zum Ausgang. Draußen kam mir die frische Luft entgegen und mein Herz pochte gegen meine Brust. Ich lief aus diesem großen Gebäude raus und versteckte mich als ich ein paar Männer sah. Nachdem die Luft rein war lief ich durch das Tor und sah immer wieder um mich rum. Ich sah vom weiten schon die Bäume und Tannen die in den Wald führten.
»Sie ist bestimmt durch den Wald geflüchtet«, schrie mir eine bekannte Stimme. Ich erschrak und fing an schneller zu laufen. Das war doch Olivia's Stimme?! Ich lief immer schneller als ich Schritte und weitere Stimmen hörte. »Ihr Idioten! Wenn ihr sie nicht findet dann bringe ich euch eigenhändig um!», schrie Trevor. Ich rannte so schnell ich konnte und war jetzt im Wald drinnen. Ich sah rein gar nichts und zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Mein Kleid verfing sich immer an Wurzeln oder Ästen die auf dem Boden lagen.
»Los Männer da drüben!«, schrie jemand und leuchtete mit einer Taschenlampe auf mich. Ich fing an in irgendeine andere Richtung zu rennen und sah immer wieder hinter mich. Voller Adrenalin und außer Angst vor mir lief ich immer schneller. Meine Beine taten mir weh und diese hohen Schuhe machten es nicht besser. Die stimmten entfernten sich immer mehr und ich rannte immer schneller. Ich hatte Angst erwischt zu werden. Als ich hinter mich sah, stolperte ich über etwas und fiel auf den Boden. Ich zischte und hielt mir schnell den Mund zu um nicht laut zu schreien. Mein Bein tat mir weh und war aufgerissen. Ich fuhr mit meinem Finger zitternd über mein Knie und spürte die Wunde. Ich zischte als ein stechender Schmerz durch meinen Körper fuhr und spürte sie Tränen die meine Wange entlang liefen. Olivia hatte mich bei Trevor verraten! Das war von Anfang an ihr Plan und ich habe ihr vertraut! Langsam versuchte ich aufzustehen und lief humpelnd weiter.
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war aber ich lief immer noch im Wald herum. Trevor oder seine Männer hatte ich nicht mehr gehört. Mein Hals war trocken und mein Magen knurrte.
Als ich Schritte hörte blieb ich stehen und hielt den Atem an.
»Sir hier ist ein Stück Stoff«, schrie eine Männerstimme vom weitem. Ich fing an wieder zu rennen doch war eingeschränkter durch mein Bein. Ich humpelte weiter und entdeckte das Ende vom Wald. Ich atmete erleichtert aus und lief immer weiter dahin wo die Bäume weniger wurden. Als ich Asphalt unter meinen Füßen spürte fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich rannte immer weiter und hielt Ausschau nach einem Auto.
»Kätzchen bleib sofort stehen!«, hörte ich Trevor schreien und drehte mich um. Er stand zwischen den Bäumen und sah mich wütend an.
Ich schrie auf und rannte so schnell ich konnte die asphaltierte Straße entlang. Vom weiten sah ich zwei Lichter die auf mich zu kamen. Das ist ein Auto!
Die Scheinwerfer des Autos blendeten mich weshalb ich meine Hände vor mein Gesicht hielt. Ich rannte immer noch und hörte die lauten Schritte von Trevor. »Bleib stehen!«, rief er außer Atem. Ich rannte so schnell ich konnte auf das Auto zu und winkte mit einer Hand. Mit der anderen verdeckte ich meine Augen da die Scheinwerfer sehr hell waren! Das Auto blieb sofort stehen und gab ein quietschendes Geräusch von sich.
Die Schmerzen an meinem Bein wurden schlimmer und ich blieb langsam stehen. Ich ließ mich auf den Boden gleiten und ignorierte die Tatsache das Trevor noch hinter mir her war. Die Autotüre öffnete sich und jemand stieg aus. Ich saß auf meinen Knien auf dem Boden und keuchte. Ich rang nach Luft und wusch mir die Tränen weg. Ich hörte wie jemand auf mich zu kam und nur wenige Meter vor mir stehen blieb.
»Cataleya?«, sagte die Person und lief direkt zu mir. Ich blickte in vertraute Blaue Augen und fing an vor Erleichterung noch mehr zu weinen.

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Dark Side
Teen FictionDiego wuchs mit der Tradition auf zu töten. Schon seit er ein kleiner Junge war, wurde er mit Hass erzogen. Diego zieht in die kleine Stadt Rosewell und trifft dort auf die spanische Schönheit. Er ist ein skrupelloser Killer und Cataleya ein einfac...