CATALEYA
Nachdem Diego das Haus verlassen hatte, setzte ich mich zu Ivan und tupfte ihm die Schweißperlen weg.
»Wir wissen beide das ich das hier nicht überleben werde«, flüsterte er und sah zu mir hoch.
»Sag sowas nicht!«, antwortete ich ihm und wollte aufstehen um eine Schüssel mit kaltem Wasser zu holen. Ivan hielt mich am Handgelenk fest und hinderte mich daran zu gehen.
»Ich weis wir haben nie wirklich viel miteinander zutun gehabt aber ich weis wie gut du meinem kleinen Bruder tust Cataleya. Seitdem du in seinem Leben bist ist er ein ganz anderer Mensch geworden«.
Ich musste Lächeln und sah auf meine Hände.
»Er liebt dich wirklich sehr. Pass auf meinen kleine Bruder auf wenn ich nicht mehr da bin okay?«
Seine Worte berührten mich und Tränen rollten über meine Wange.
»Du wirst nicht sterben Ivan! Du wirst auf Diego aufpassen und immer für ihn da sein! Und jetzt hör auf sowas zu sagen. Ich komme gleich wieder okay? Versuch wach zu bleiben«, schniefte ich und wusch mir die Tränen weg. Ich lief die Treppen runter und ging direkt in die Küche. Aus einem der schränke holte ich eine tiefe Metallschüssel und füllte kaltes Wasser rein. Aus dem Schrank unter dem Waschbecken nahm ich ein frisches Tuch und legte es in die Schüssel. Mit den Sachen in der Hand lief ich vorsichtig wieder die Treppen hoch und drückte die Türe mit meinem Ellbogen auf.
»So ich bin wieder da! Ich hab dir schnell eine Schüssel mit kaltem Wasser gefüllt um dein Fieber etwas zu senk- Ivan?!«, stockte ich mitten im Satz und ließ die Schüssel fallen. Ivan hatte die Augen geschlossen und den Mund leicht geöffnet. Er war noch blasser als zuvor und bewegte sich kein Stück.
»Ivan!«, schrie ich und lief schnell auf ihn zu. Ich rüttelte kräftig an ihm und versuchte ihn wach zu kriegen. Die Tränen stiegen erneut auf rollten an meiner Wange entlang und tropften auf seine kalte Hand.
Ich tastete an seinem Hals nach seinem Puls und schluchze laut auf als ich nichts fand.
»Ivan bitte steh auf!«, weinte ich laut und krallte mich fest an ihm. Ein poltern war von unten zu hören und kurze Zeit später wurde die Zimmertüre geöffnet.
»Ich hab dich schreien gehört! Was ist los?«, keuchte Ethan.
»Ivan. Er wacht nicht mehr auf«, sprach ich die Wörter aus und schloss meine Augen. Wieso bin ich nicht bei ihm geblieben?!
Ethan tastete Ivan überall ab und legte sein Ohr auf Ivans Brust ab.
»Ivan steh auf! Du musst aufstehen komm schon!«, weinte ich noch mehr und rüttelte wieder an ihm. Sein Körper wackelte etwas hin und her aber er öffnete seine Augen nicht.
Er muss aufstehen! Es darf noch nicht zu Ende sein!
Mit meinen Fäusten schlug ich auf Ivan's Brust und hoffte auf irgendeine Reaktion.
»Hör auf Cataleya!«, hörte ich Ethan doch ignorierte ihn. Immer noch schlug ich auf Ivan ein und weinte fürchterlich.
Zwei starke Arme hoben mich hoch und versuchten mich weg zu ziehen, was nicht so einfach war.
»Lass mich los!«, heulte ich und versuchte mich aus dem starken Griff zu befreien.
»Beruhige dich!«, raunte Diego woraufhin ich plötzlich schwieg. Seine Stimme hinterließ wie immer eine Gänsehaut. Diego brachte mich aus dem Zimmer und trug mich runter ins Wohnzimmer wo er mich auf der Couch absetzte. Mein Gesicht hatte ich in seiner Halsgrube vergraben und schluchzte immer noch.
»Er ist tot«, unterbrach ich die Stille, die sich gebildet hatte und sah in seine eisblauen Augen.
»Ich weis«, antwortete er kalt und strich mir behutsam über meinen Rücken.
»Es ist alles meine Schuld«
»Nein ist es nicht! Das weist du genau!«
»Wegen mir ist Ivan gestorben! Wäre ich bei ihm geblieben dann-«
»Was dann?? Dann wäre er nicht gestorben? Er hat zu viel Blut verloren und daran hast du keine Schuld!«
Schritte waren zu hören und kurze Zeit später stand Ethan im Wohnzimmer.
»Wir müssen die Beerdigung planen«, sagte er und man spürte das Trauer in der Luft lag.
»Organisiert alles!«, sagte bloß Diego und stand auf. Ethan legte seine Hand auf Diego's Schulter und sah ihn traurig an.
»Es tut mir leid. Mein Beileid«, sprach Ethan und senkte den Kopf. Diego nickte kurz und warf einen Blick über seine Schulter zu mir und verließ dann das Wohnzimmer.
Mein Gesicht legte ich in meine Hände und konnte nicht aufhören zu weinen. Diego hat nicht nur seinen Bruder verloren, sondern auch seinen besten Freund und Vater zu gleich. Ivan war schon immer der reifere in diesem Trio und hat die Vaterrolle etwas übernommen im Gegensatz zu deren echten Vater.
Neben mir ging der Sitz etwas runter und ein Arm legte sich um meine Schulter. Ich blickte hoch und sah wie mich Ethan ansah. Sein Blick war voller Trauer und auch ihm wurde der Bruder genommen.
»Es ist alles meine Schuld«, flüsterte ich und hörte wie Diego die Treppen hoch lief.
»Nein ist es nicht. Du hättest es nicht verhindern können«, murmelte Ethan und zog mich in eine Umarmung. Wir schwiegen eine Weile, bis wir wieder Schritte hörten und Diego durch die Türe nach draußen verschwand. Mit einem lauten Knall schloss er die Haustüre und startete seinen Motor. Schnell stand ich auf und wollte ihm hinterher laufen doch wurde von Ethan aufgehalten.
»Lass ihn er braucht jetzt Zeit für sich«, sagte er. Ich entriss mich von ihm und sah ihn entsetzt an.
»Ich muss da sein für ihn Ethan!«, sagte ich aufgebracht.
»Ich weis aber Diego ist einer, der sich bei sowas zurück zieht. Er braucht erstmal Zeit für sich um damit klar zu kommen okay? Gib ihm diese Zeit«.
Nachdem Ethan auf mich eingeredet hatte, gab ich auf und verabschiedete mich von ihm.
Zuhause erzählte ich meiner Mutter nur das Ivan gestorben war, und verkoch mich dann in mein Zimmer. Morgen standen meine Prüfungen an und ich hatte keine Ahnung wie ich das schaffen sollte. Nach einer kurzen Dusche, schrieb ich kurz Diego doch bekam keine Antwort. Immer noch traurig, legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen. Ich wusste nicht wie viel Uhr es war als ich endlich in einen Traumlosen Schlaf fiel.
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Dark Side
Fiksi RemajaDiego wuchs mit der Tradition auf zu töten. Schon seit er ein kleiner Junge war, wurde er mit Hass erzogen. Diego zieht in die kleine Stadt Rosewell und trifft dort auf die spanische Schönheit. Er ist ein skrupelloser Killer und Cataleya ein einfac...