CATALEYA
Mittlerweile waren wir bei Diego zuhause und saßen auf seiner Couch. Diego brachte uns was zu trinken und setzte sich dann zu mir. Ich spielte mit dem Saum meiner Hose und musste ihn einfach die Frage stellen die mir schon den ganzen Tag über unter den Nägeln brannte.
»Diego? Was ist das zwischen uns jetzt?«, fragte ich ihn und unterbrach somit die ätzende stille zwischen uns. Er sah mich mit seinen blauen Augen an und räusperte sich kurz. »Was soll zwischen uns schon sein?«, sagte er und sah mich kalt an. »Sind wir ein Paar oder auch nicht? Ich will Klarheit«, sagte ich fest entschlossen und war froh als es endlich raus war. Hoffnungsvoll sah ich ihn an und musste feststellen das er überall hinsah nur nicht zu mir. Ich seufzte kurz und lachte dann ironisch auf. »Okay alles klar«, sagte ich und stand auf. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg zur Haustüre und wollte grade raus als Diego die Türe wieder zuknallte.
»Hör mir zu Cataleya! Ich weis nicht was das zwischen uns ist okay? Ich hatte noch nie so ein Gefühl bei einem Mädchen und Vor allem nicht wegen meiner Vorliebe. Ich hab in der Vergangenheit viel scheiße erlebt und auch viel scheiße gebaut! Ich weis nicht ob du mit dem hier klar kommen würdest un-«. »Diego ich akzeptier dich so wie du bist!«, unterbrach ich ihn und ging einen Schritt auf ihn zu. Seit wann war ich bitte so selbstbewusst? »Ich weis das klingt verrückt aber mir macht deine dunkle Seite nichts aus! Ich weis nicht wieso und ein normaler Mensch mit klarem Verstand würde sich von Dir fern halten aber ich kann es nicht!«, sprach mir alles von der Seele und fühlte mich befreit. Diego sah mich mit einem undefinierbaren Blick an und kam einen Schritt näher. »Womit habe ich dich verdient?«, flüsterte er und nahm mein Gesicht in seine Hände. Ich atmete erleichtert aus und umarmte ihn fest. Das erste war schon mal erledigt.
»Diego? Ich muss dir noch was Beichten«, fing ich ein zweites Mal an und löste mich von ihm. Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich abwartend an.
»Damals als mich dieser Trevor entführt hat naja ich hab dir nicht alles erzählt«, stotterte ich unsicher. »Weiter?«, knirschte er und spannte sich an. »Er naja also er zwang mich dazu«. Ich stockte kurz und atmete durch. Das ist schwerer als ich dachte. »Ich sollte auf ein Mädchen einstechen«, sprach ich die schweren Wörter aus und sah auf den Boden. »Hat er dich noch zu was anderem gezwungen?«, fragte mich Diego wütend. Ich schüttelte mit dem Kopf und war plötzlich den Tränen nah. Ich schluchze auf und spürte die ersten Tränen runter rollen. »Shh es ist vorbei«, sagte er und schloss mich in eine Umarmung. Diego strich mir über meinen Kopf und legte seinen Kinn auf meinen Kopf.
»Dir wird nichts passieren! Du gehörst zu mir«, sagte er was mich beruhigte. Ich wusch mir die Tränen weg und konnte mein Glück kaum fassen. Zwar hatte Diego mir seine Liebe nicht gestanden aber dennoch war ich überglücklich.
»Ich sollte lieber nachhause«, nuschelte ich. »Das solltest du«, sagte er bloß und sah mich emotionslos an. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief an ihm vorbei durch die Haustüre. Zuhause lief ich erstmal ins Badezimmer und ließ mir Wasser in die Wanne ein. Ich brauch jetzt erstmal ein wenig Zeit für mich.DIEGO
Nachdem Cataleya weg war nahm ich mein Handy raus und schrieb Ethan eine Nachricht das er kommen soll. Ich lief hoch in mein Zimmer und ging direkt unter die Dusche. Nur mit einem Handtuch bedeckt lief ich wieder in mein Zimmer und holte mir frische Sachen raus. Mein Blick fiel auf meine Kommode wo zwei eingerahmte Bilder standen. Eins von Cataleya und eins von meiner Mom. Ich vermisse sie! Meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten als ich an früher zurück denken musste. Ich wand meinen Blick ab und zog mir ein schwarzes Hemd an.
»Bist du soweit?«, klopfte es an meiner Türe. Ich machte den letzten Knopf meines Hemdes zu und öffnete meine Zimmertüre. Ethan stand umgezogen vor mir und sah mich abwartend an. Ich schnappte mir meine Lederjacke und schloss die Türe hinter mich.
»Lass uns los und den Abend hinter uns bringen«, sagte ich kalt und stieg in meinen Wagen ein. Ethan stieg auf den Beifahrersitz und zündete sich eine Zigarette an. Nach einer kurzen Fahrt die mir wie eine Ewigkeit vor kam waren wir auf dem Hof von meinem Dad. Ich parkte meinen Wagen und stieg dann aus. »Egal was passiert bleib ruhig«, sagte Ethan als wir vor dem Anwesen von meinem Vater standen. »Ich garantiere für nichts«, sagte ich bloß und stieg die Treppen rauf bis zur Haustüre. Ich klingelte und wartete bis uns aufgemacht wurde.
»Guten Abend Sir«, Empfang uns die alte Haushaltshilfe und trat zur Seite. Ich nickte ihr nur kurz zu und blickte durch den vollen Flur.
»Wo ist mein Vater?«, fragte ich sie. Wie immer war meine Stimmlage so kalt und monoton wie es nur ging. »Im Wohnzimmer«, sagte sie und schloss die Türe. Ich lief ins Wohnzimmer wo mein Vater mit einigen Verwandten sprach.
»Hey Bruderherz! Schön dich zu sehen«. Ivan klopfte mir auf die Schulter und schlug bei Ethan ein. »Ist er auch da?«, fragte ich Ivan. Er nickte stumm und reichte uns beiden ein Whiskeyglas. Ich nahm einen Schluck und sah mich ein wenig um. Viele unserer bekannten waren zur jährlichen Familienfeier gekommen. Auch wenn ich mit keinem Kontakt hatte und sie nur einmal im Jahr sah gehörten sie zur Salavtore Familie. Mein Blick blieb an meinem Vater hängen der zu mir Augenkontakt aufnahm. Er nickte mir kurz zu, beendete sein Gespräch und lief auf uns zu. »Hallo Diego. Schön dich hier zu sehen«, begrüßte er mich und nickte Ethan zu. »Hier bin ich und werde jetzt wieder gehen«, sagte ich und trank mein Glas leer. »Bleib doch noch ein wenig mein Sohn. Du willst doch nicht unsere Tradition verpassen«, sprach mein Vater ruhig. Er hatte wieder einen seiner maßgeschneiderten Anzüge an und wirkte eher wie ein Geschäftsmann als ein skrupelloser Killer und Boss des Menschenhandels.
»Du hast deinen Sohn keinen Anstand beigebracht«, sprach eine dunkle Stimme dazwischen und brachte somit mein Blut zum kochen. Ich drehte mich um und blickte in die selben eisblauen Augen die auch mein Vater hatte. »Ich habe mehr Anstand als du es jemals haben wirst«, keifte ich wütend und spannte mich an. Ethan stellte sich zu mir genauso wie Ivan. »Siehst du wie dein Junge mit mir redet? Keinerlei Respekt!«, sprach er und sah mich abwertend an. Ich holte tief Luft und versuchte mich zu beruhigen. »Vater nicht hier!«, sagte mein Dad und sah meinen Grandpa an. »Sei still! Deine Söhne haben keinen Respekt vor dem ältesten genauso wie ihre verhurrte Mutter«. Ich packte den alten Sack am Kragen und hob ihn etwas hoch. »Wage es nicht von meiner Mutter zu sprechen du Bastard«, knirschte ich mit den Zähnen und schubste ihn dann. Ethan zog mich zurück und Ivan stellte sich zwischen uns. »Deine Mutter war eine Hure! Und du bist Ihr kleiner Hurensohn«, lachte er und richtete sein Hemd. »Lass uns hier verschwinden«, flüsterte Ethan und zog mich weg. Jeder sah uns an und auch die Musik die vorhin noch lief war nicht mehr zu hören. »Verpiss dich von hier«, schrie Ivan wütend. »Und du? Du verteidigst Mom nicht mal?«, zischte er und sah wütend zu meinem Vater. Mein Grandpa hatte schon immer die Kontrolle über meinen Vater. Jeder hatte Respekt vor ihm und keiner traute sich gegen ihn zu stellen. Mein Vater blickte uns entschuldigend an und sah dann zu seinem Vater. »Ihr wisst wie die Tradition ist«, sagte er bloß und trank sein Weinglas leer. Ich sah ihn vernichtend an und lief dann raus aus dem Wohnzimmer. Wütend verließ ich die Villa und kickte gegen meine Reifen. »Beruhige dich Diego«, sagte Ethan und wusste selber das seine Worte nichts brachten. »Ich bringe ihn irgendwann um das schwöre ich bei dem Grab meiner Mutter«, fluchte ich wütend und könnte grad alles zertreten. »So ein scheiß Wichser! Und Dad tut nichts dagegen«, sagte Ivan und stellte sich zu uns. Ich zündete mir eine Zigarette an und musste runterkommen. »Fuck man!«, schrie ich und stieg in meinen Wagen. »Ich muss hier weg«, sagte ich und startete den Motor. Ich fuhr mit quietschenden Reifen davon und ließ Ethan und Ivan alleine. Das einzige was mich jetzt beruhigen würde war sie. Ich drückte aufs Gaspedal und raste den ganzen Weg zurück nach Roswell. Das Verlangen nach frischen Blut überkam mich was ich aber verdrängte. Ich wollte nur zu ihr.
Vor ihrem Haus parkte ich und holte mein Handy raus. Ich schrieb ihr eine Nachricht und sah hoch zu ihrem Fenster. Kurze Zeit später ging das Licht in ihrem Zimmer an und sie sah runter zu mir. Ich zitterte immer noch vor Wut und versuchte mich auf einen Punkt zu konzentrieren. Als die Beifahrertüre geöffnet wurde sah ich nach rechts und blickte in ihr wunderschönes Gesicht.
»Hey ist alles in Ordnung?«, fragte mich Cataleya und nahm meine Hand in ihre. Ich schüttelte wütend meinen Kopf und verkrampfte mich noch mehr. »Was ist passiert. Wieso bist du so wütend?«, fragte sie mich besorgt. »Kannst du einfach nur meine Hand halten und mir keine Fragen stellen«, sagte ich und fuhr mir durch die Haare. Ich will töten! Cataleya nickte und fuhr mir über meinen Arm.
»Ich will töten«, sagte ich wütend und sah ihr in die Augen. Cataleya sah mich erschrocken an und schluckte dann laut. »Okay«, stotterte sie. »Wie machen wir es?«, fragte sie mich was mich überraschte. »Wir?«, hakte ich nochmal nach. »Ja ich stehe zu dir«, sagte sie. Ich startete meinen Motor und fuhr los.
Ich parkte meinen Wagen am Straßenrand und schaltete den Motor ab. »Bleib im Wagen«, sagte ich streng und lief um die Ecke. Ich zündete mir eine Zigarette an und lehnte mich an die Wand an. Ich zog mir meine Kapuze über und wartete auf eine ganz bestimmte Person. Als ich einige Stimmen hörte lugte ich um die Ecke und sah die Person vor der ranzigen Kneipe stehen. »Wir sehen uns«, lallte er und torkelte in meine Richtung. Ich schnipste meine Zigarette weg und machte mich bereit. »So schnell sieht man sich wieder Georg«, sagte ich und stellte mich vor den Mann. Dieser Georg erschrak und wollte grade umkehren als ich ihm am Kragen packte und um die Ecke zog. »Wohin denn so eilig mein Freund?!«, zischte ich und drückte ihn gegen die Wand. Georg war total ängstlich und sah mich flehend an. »Du hast deine Schulden nicht gezahlt und jetzt hole ich mir deinen Kopf«, sagte ich und erwürgte ihn. Georg fing an wild zu zappeln und schlug um sich rum. Ich war wütend und drückte noch fester zu. Er gab würg gerausche von sich und hörte langsam mit dem zappeln auf. Ich ließ ihn auf den Boden runter und Kniete mich vor ihn hin. Dieser Wichser hatte es nicht anders verdient! Ich holte mein Messer hervor und stach ihm mitten ins Herz. Er war zwar schon tot aber ich konnte es einfach nicht sein lassen. Nach weiteren Stichen, schnitt ich ihm noch die Pulsader auf und ließ ihn so liegen. Ich zog mir die Handschuhe aus, die ich mir zuvor angezogen hatte, und steckte sie in meine Jackentasche. Ich schrieb Carlos das er sich seine Ware abholen kann und lief wieder zu meinem Mustang. Erleichtern und befriedigt stieg ich ein und startete meinen Motor.
Cataleya sah mich nur kurz an und schwieg. Ich sagte auch nichts und fuhr einfach los.
»Danke«, unterbrach ich die Stille nach kurzer Zeit und sah rüber. Cataleya griff nach meiner Hand und drückte kurz zu.
»Wirst du mir irgendwann mehr über dich erzählen?«, fragte sie mich. »Irgendwann aber nicht jetzt«, antwortete ich ihr ehrlich. Sie nickte bloß, gab mir einen Kuss auf die Wange und stieg dann aus. Was für eine Nacht.
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Dark Side
Teen FictionDiego wuchs mit der Tradition auf zu töten. Schon seit er ein kleiner Junge war, wurde er mit Hass erzogen. Diego zieht in die kleine Stadt Rosewell und trifft dort auf die spanische Schönheit. Er ist ein skrupelloser Killer und Cataleya ein einfac...