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Aidan

Keine Sekunde hatte ich ernsthaft geglaubt, Beverly würde es schaffen, Trev dazu zu überreden, wieder mit Addie zu reden.

Deshalb fielen mir fast die Augen raus, als sie die Türe öffnete, und Trev hinter ihr in die Wohnung trat. Er sah schrecklich aus. Entweder machte ihm die Geistersache zu schaffen, oder die Trennung von meiner Schwester. Trev sah weder mich noch Trish an, sondern fixierte nur Addie's lockigen Hinterkopf. Meine Schwester war so in ihrer Aufregung gefangen, dass sie ihn nicht einmal bemerkte.

„Gott, ich wünschte, ich wüsste schon, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird", seufzte sie. „Dann wäre die Namenssuche leichter." Mein Blick wanderte wieder zu Trev und ich hielt die Luft an, aber es sah nicht so aus, als wäre er sonderlich überrascht. Beverly musste es ihm gesagt haben. Chase schloss die Türe und ging zu Addie.

„Wie wäre es mit Chase, wenn es ein Junge wird?", grinste er.

„Ha ha." Sie verdrehte die Augen. Trev fixierte sie immer noch mit einem undefinierbaren Blick und ich fragte mich, warum niemand Addie darauf aufmerksam machte, dass er im Raum war und jedes Wort hörte, das sie sagte.

„Aber falls es ein Junge wird, würde ich ihn gerne irgendwie nach euch benennen." Sie deutete auf mich und Chase.

„Wie wäre es mit Ace?", schlug Chase sofort vor. Man hätte fast meinen können, er hätte sich ernsthaft Gedanken darüber gemacht.

„Ace?", hakte Addie nach. „Wieso Ace?"

„Naja. A für Aidan. C für Chase."

„Und das E?", fragte Trish halb irritiert, halb belustig. „Wo kommt das auf einmal her?"

„Jeder von uns hat doch ein E im Namen. Beverly, Addie, Cayleen, Chase." Trev.

Ich hob eine Hand. „Ich hab kein E in meinem Namen."

„Weil dein Name komisch ist", entgegnete er mürrisch.

„Was für eine einmalige Art, mich zu beleidigen, wirklich", bemerkte ich amüsiert.

„Ace", wiederholte Addie und musste lächeln. „Ich mag es irgendwie."

„Ich auch", sagte Trev und Addie sprang wie ein Reh, das den Schuss eines Jägers gehört hatte auf und blickte Trev aus großen, erschrockenen Augen an.

„Hey...", meinte sie verunsichert.

„Hey."

„Wir gehen!", verkündete Beverly sofort.

„Was, jetzt schon?", fragte Chase und verzog das Gesicht. „Jetzt wird es doch gerade erst spannend."

„Chase..."

„Vielleicht landen sie in der Kiste!"

Trish stand auf, schob Chase nach draußen und ich folgte Beverly.

„Okay, das musst du mir erklären", meinte ich verwirrt, während wir hinunter gingen.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hab nicht wirklich viel gemacht. Ich schätze, er liebt sie einfach mehr, als er sie hasst. Ich hab ihn nur dran erinnert. Abwarten."

Wir fuhren in meinem Auto. Beverly rutschte auf den Beifahrersitz und Chase und Trish setzten sich auf die Rückbank.

Beverly ließ einen erschöpften Seufzer aus, während ich den Wagen aus der Parklücke lenkte. „Verdammt, jetzt muss ich packen. Ich hasse packen." Sie drehte ihren Kopf zu mir. „Hast du mein Ticket gekriegt?"

„Ja, Trish hat es, ich hätte es bestimmt verloren."

Beverly drehte sich um. „Kann ich mal sehen?"

Cursed Boy (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt