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Aidan

Als ich an diesem Tag aufwachte, wusste ich, dass es ein Scheißtag werden würde.

Es gab viele Arten, mich morgens aufzuwecken, ohne, dass ich gleich an Mord dachte.

Mich sanft wach zu rütteln, zum Beispiel. Mich zu küssen, wenn man Fabiana hieß und die Nacht hier verbracht hatte. Mir einen duftenden Becher Kaffee neben das Bett zu stellen und dann wieder den Raum zu verlassen. Von mir aus auch mit einem Eimer kaltem Wasser!

Aber was bei mir garantiert zu einem Scheißtag führte, war das Streitgeräusch von Addie und Trev, noch bevor mein Wecker geklingelt hatte.

Neben mir rollte Fabiana sich auf den Bauch und vergrub brummend ihren Kopf unter dem Kissen. „Wissen die Beiden eigentlich, wie spät es ist?"

Angestrengt zwang ich meine Lider dazu, sich voneinander zu trennen und tastete über Fabiana hinweg nach meinem Handy. Es war kurz vor acht. Eine akzeptable Zeit zum Aufwachen. Aber nicht zum Aufstehen.

Während ich mir ziemlich sicher war, dass Fabiana unter dem Polster wieder eingeschlafen war, wusste ich, dass ich bei dem Krach kein Auge mehr zubekommen würde. Etwa fünf Minuten versuchte ich es noch, scheiterte aber, also kletterte ich aus dem Bett, zog mir ein T-Shirt über und versuchte klare Sicht zu bekommen, während ich zur Türe stolperte. Die letzten Nächte waren alle zu kurz gewesen. Zu viele Fragen hatten mich wach gehalten. Meine Wut gegenüber Addie hatte sich auch nicht gerade gelegt und das Zusammenleben mit ihr nicht wirklich leichter gemacht.

Sobald ich die Türe geöffnet hatte, wurde ich von der aggressiven Stimmung penetriert.

„Du benimmst dich wie ein Kleinkind!", rief Addie. Ich schloss die Türe hinter mir, um Fabiana durch den Lärm nicht noch mal aus dem Schlaf zu reißen. Addie und Trev schienen mich nicht wirklich wahrzunehmen.

„Sagt diejenige, die ständig nur Geheimnisse hat!", schoss Trev zurück.

„Es war kein Geheimnis, ich wollte es dir nur nicht übers Telefon sagen!"

„Du wusstest es doch schon lange vor Irland!"

Es ging schon wieder um die Kindersache. Ich konnte es schon nicht mehr hören. Beinahe jeden Abend, wenn Trev aus Stanford nach Hause kam, begannen die beiden wegen jeder Kleinigkeit zu streiten und es endete immer bei dem Kinderthema.

Normalerweise hielt ich mich raus, schnappte Fabiana und meine Autoschlüssel und verschwand mit ihr ins Kino, oder zu ihr nach Hause. Aber es war definitiv zu früh dafür.

Ich beschloss mich einzumischen, bevor der dritte Weltkrieg Gelegenheit hatte in unserem Wohnzimmer auszubrechen. Dabei fühlte ich mich nicht sonderlich wohl, dieses Kindergespräch war eine Sache zwischen den beiden, aber genau deshalb sollte es nicht in einem so offenen Raum stattfinden.

„Könnt ihr das wo anders klären?" Ich wurde ignoriert, vielleicht auch deshalb, weil ich durch meine verschlafene Art eher gelangweilt, als gereizt klang.

„Wenn du ein Problem mit mir und meinen Entscheidungen hast, dann klär das gefälligst auch mit mir, anstatt es an Chase auszulassen!", rief Addie. Chase? Hatte ich die interessanten Dinge schon wieder verschlafen? Schade.

Addie fuhr sich durch die Haare. „Warum bist du überhaupt so sauer? Ich versteh es nicht! Du wolltest nie Kinder."

„Ja verdammt, ich wollte keine Kinder!"

„Warum regst du dich dann so auf?"

„Weil ich sie vielleicht mit dir gewollt hätte!"

Addie zuckte zusammen, als ob Trev sie eben geschlagen hätte. Vielleicht hatte er das ja, in gewisser Weise.

Cursed Boy (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt