"Dogan, es....", fing ich dann doch an. Im gleichen Moment ertönte auch Dogans Stimme "Vicki, es..." Nun mussten wir doch lachen. "Man, es tut mir leid wie es gelaufen ist.", schoss es Dogan auf einmal aus dem Mund. Sein Blick zu Lisa sagte mir, dass sie wohl schon einiges im Vorfeld mit ihm geklärt hatte. "Mir doch auch.", kam es erleichtert von mir.
"Ich hätte einfach einmal mit dir über meine Gefühle reden müssen.", wieder blickte er zu Lisa als müsse er sich eine Bestätigung abholen "Ich hätte dich nicht einfach zu meiner Familie mitschleppen dürfen, um dich sozusagen vor vollendete Tatsachen zu stellen. Aber ich hatte echt gedacht, dass du schon lange mitbekommen hast, dass ich auf dich stehe. Und dummerweise habe ich gedacht, dir geht es genauso." Ich schaute Dogan mit großen Augen an, während er sich wieder mit seiner Hand durch den Nacken fuhr. War ich wirklich so blind gewesen?
"Du warst für mich immer nur mein bester Freund." Er schüttelte seinen Kopf "Boah, Scheiße. Dann habe ich ja wirklich fett in der Friendzone gesteckt. Obwohl seit der Feier von Erik und Kathi weiß ich ja jetzt, warum ich niemals eine Chance hatte, Friendzone hin oder her. Mir war echt nicht klar, dass du auf Frauen stehst." Mist, wie sollte ich ihm dieses Missverständnis erklären, ohne dass er es gleich wieder in den falschen Hals bekam. Am besten gar nicht. Ich versuchte lieber einen Themenwechsel, um das zweite leidige Thema noch zu bereinigen. Ein Glück war ich ja kein Schisser. "Du, wie stehst du jetzt eigentlich zu Alex und Helin?" Sofort lief Dogans Kopf rot an "Wie soll ich dazu stehen? Dein Bruder ist der Mistkerl, der alle Weiber flachlegt und jetzt auch noch meine Schwester zu seinen willigen Opfern zählt. Aber Helin ist ja zu dämlich, das mitzubekommen und lässt sich bereitwillig ausnutzen." Ich hob meine Hand "Stop, Lexi hat sich durch Helin geändert." Dogan schnaubte wütend "So ein Fuckboy ändert sich nie." Wie hatte der meinen Bruder genannt? Okay, in der Vergangenheit war dieser Begriff mehr als zutreffend. Aber eben in der Vergangenheit und nicht in der Gegenwart "Lexi hat sich geändert. Er hat für die Beiden hier schon ein Haus gekauft und will Helin einen Antrag machen." Dogans Kopf schoss hoch und seine Augen waren Tellergroß. Hoffentlich hatte ich jetzt keinen Fehler gemacht und er schoss meinem Bruder in die Parade "Lexi? Niemals!" Okay, ich musste ihn jetzt davon überzeugen. "Doch, er hat sogar schon den Ring und ich habe ihm auch geholfen den Schmuck für deine Mutter auszusuchen, wenn er deine Eltern vorher fragen will." Wieder schaute mich Dogan ungläubig an "Er will sich an die Tradition halten?" Ich spürte, dass sein Widerstand langsam bröckelte.
"Ja, er hat sich damit auseinandergesetzt. Helin ist für ihn wirklich die eine." Dogan schüttelte immer noch ungläubig mit dem Kopf, ehe er zu grinsen anfing "Meine kleine Schwester zähmt den Kerl. Unglaublich. Vielleicht sollte ich ihm wirklich eine Chance geben." Dogan bekam wieder einen finsteren Blick "Aber wehe er verletzt meine Schwester ein einziges Mal, dann bekommt er es mit mir zu tun." Da sah ich eigentlich keine Gefahr, so wie Lexi Helin amhimmelte. Das war ja manchmal sogar für mich beängstigend. "Und du bist mit dieser Jackie glücklich?" Ach nö, warum denn nun dieses Thema wieder? Lisa grinste mich an, als es an der Tür klingelte. Wer war das denn?
"Ich gehe schon, unterhaltet ihr euch mal weiter." Flötete Lisa scheinheilig und verschwand. Na super.
"Naja, also das ist nur so ein blödes Missverständnis.", stotterte ich rum.
Dogan zog seine Augenbraue hoch "Missverständnis?"
"Ja, also.", fing ich an als Lisa mit dem Störrenfried, der geklingelt hatte grinsend in die Küche kam. Dogans Blick verfinsterte sich sofort "Was will der denn hier?"
"Der.", MPs Stimme war schneidend "will mal schauen, wie es seiner besten Freundin geht."
"Uih, meiner besten Freundin geht es hervorragend.", höhnte Dogan. Ach nö, jetzt bitte hier kein Hahnenkampf. Ich schaute hilfesuchend zu Lisa, die mit vor der Brust verkreuzten Armen an dem Küchenschrank lehnte. "Jungs, jetzt mal wieder abkühlen." Ich schaute sie dankbar an. Dogan legte auch seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf mich "Also welches Missverständnis?" Man, warum musste der eigentlich ein Gedächtnis wie ein Elefant haben? Ich erzählte also die ganze Story, die Dogan mega lustig fand, während MP ihn die ganze Zeit sturr mit seinem Blick fixiert hatte.
"Dann hätte ich ja doch eine Chance gehabt.", lachte er erleichtert und rieb sich sein Kinn "Vielleicht sollte ich sie doch noch einmal nutzen." MP sprang wie von der Taratel gestochen los und packte Dogan am Kragen "Das lässt du schön sein.", funkelte er ihn an. Lisa drückte MP beiseite "Das will ich dir auch geraten haben, mein Hase." Sie boxte Dogan kurz an die Schulter, der anfing zu lachen und sie auf seinen Schoß zog "Keine Angst, meine Prinzessin. Ich weiß, wohin ich gehöre." Sein verliebter Blick, ließ da auch keine Fragen offen, genau wie sein Kuss. Ich sah wie MP sich wieder etwas entspannte und zwinkerte ihm zu. Seine Reaktion auf Dogans Spruch war schon ziemlich heftig und unerwartet gewesen, aber irgendwie hatte sie mich auch berührt. Ich konnte nicht einmal sagen, warum.
"Und die halten euch jetzt echt für schwul und lesbisch?", gackerte Dogan auf einmal los. "Lach nicht so blöd. Du hast es ja auch geglaubt.", maulte ich zurück. Dogan nickte mit dem Kopf "Ihr habt das aber auch verflucht gut gespielt. Aber eins muss man euch lassen, irgendwie habt ihr den selben kranken Humor." Sein anzügliches Zwinkern hätte er sich jetzt auch sparen können, ehe er sich an MP wandte, der immer noch ziemlich angespannt wirkte "Aber eins sage ich dir, mein Muffin bleibt mein Muffin und damit auch meine beste Freundin. Das das mal klar ist. Und wehe, du machst irgend eine Scheiße." Drohen konnte Dogan mit seinem finsteren Blick wirklich gut. Aber er hatte mich wieder Muffin genannt, dann war wirklich wieder alles gut zwischen uns. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Ich sprang auf und lief zur anderen Seite des Küchentischs. Meine Arme schlang ich um Dogan und Lisa, die noch auf seinem Schoß saß "Dann sind wir wieder beste Freunde, Cookiemonster."
"Das sind wir, Muffin.", kam es sofort zurück. Dogan zog mich an sich "Und sperre den armen Kerl nicht auch wieder in die Friendzone.", zischelte er mir ins Ohr. Wieso setzte er sich jetzt gerade für seinen eigentlichen Erzrivalen ein? Das verstand ich nicht. Ich löste mich von Dogan und Lisa und stellte mich neben MP. Sofort schlang sich sein Arm um meine Taille.
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Ein Schuss, ein Volltreffer ✔Teil 4
FanfictionEndlich das Studium fertig und den perfekten Job gefunden. Vicki ist rundum zufrieden mit ihrem Leben. Wären da nur nicht immer die ständigen Turbulenzen und Herausforderungen mit ihrem besten Freund Dogan und ihrem Hassfreund Mister Protz. Alle die...