"Vicki." Mein Bruder tauchte grinsend hinter mir auf und tippste mich an die Schulter "Die LKWs sind da. Wir müssen die beiden irgendwie nach draußen locken." Karin, mit der ich mich gerade unterhalten hatte, schaute meinen Bruder fragend an " Was für LKWs?"
"Na die mit dem ganzen Polterporzellan." Karins Augen weiteten sich schockiert "LKWs. Seid ihr verrückt. Wie soll Erik das denn schaffen? Kathi darf sich jedenfalls nicht überanstrengen." Alex winkte lässig ab."Keine Angst, wir wollen sie doch nur erschrecken. Wenn Erik drei Eimer aufgefegt hat, übernimmt ein Reinigungskommando den Rest." Karin klopfte sich beruhigt auf die Brust und fing an zu lachen, als auch schon ein ohrenbetäubender Lärm von draußen zu hören war. Okay, scheinbar hatte mindestens einer der Fahrer nicht auf das Kommando meines Bruders gewartet, der jetzt wie ein angeschossenes Rentier losgalloppierte. Witzigerweise liefen auch alle anderen Richtung Saalausgang als ein zweites Mal Lärm losbrach.
Neben mir tauchten Kathi und Erik auf "Was ist das denn für ein Lärm?" Erik schaute mich beunruhigt an. Da hatte er ja auch allen Grund zu. Gerade als wir aus der Tür traten, konnten wir einen dritten Kipper sich aufrichten sehen, bevor wieder ohrenbetäubender Lärm folgte. "Das ist nicht euer Ernst." Eriks Gesichtsfarbe wechselte durch alle Nuancen zwischen weiß und rot. "Auf den Mist kann doch nur Lexi gekommen sein.", stöhnte Kathi neben mir. "Das kann der vergessen. Den Scheiß kann er selber zusammenfegen."
"Da bin ich ja noch in ein paar Tagen beschäftigt." Erik fuhr sich mit seinen Händen durch die Haare als auch schon Marco grinsend zusammen mit Lexi vor uns auftauchte und Erik und Kathi Schaufel, Besen und Eimer hinhielt. "Auf geht's ihr beiden." Kathi nahm sich den Besen und fing an zu fegen. "Du lässt das, ich mache das alleine. Das ist viel zu anstrengend für dich." Sofort nahm Erik ihr den Besen wieder weg.
"Papa, wieso musst du und Mama das wegfegen, wenn die Männer im LKW den ganzen Müll gemacht haben?" Normalerweise war das eine berechtigte Frage, die Sascha da stellte, wenn man den Brauch nicht kannte.
"Das soll dem Brautpaar Glück bringen und die bösen Geister vertreiben, Sascha." Christine beugte sich zu ihrem Enkel und drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel "So, und du habe dich jetzt nicht so und lege los. Wir wollen ja nicht ewig hier draußen in der Kälte stehen.", bekam ihr Sohn gleich noch die Anweisung.
"Warte, Papa. Ich helfe dir. Wir wollen ja keine bösen Geister haben. Die sind nämlich gruselig und doof." Mein Teddy griff sich den Besen während Erik mit der Schaufel und dem Eimer losmarschierte.
"Wir helfen auch." Die drei Mädels rannten sofort hinterher.
Das Zusammenfegen der Scherben hatte Lexi dann glücklicherweise doch ziemlich schnell beendet und die gesamte Feiergesellschaft war glücklich, dass sie sich wieder in den Räumlichkeiten aufwärmen konnte. Es hatte wohl einen Grund, warum die meisten Hochzeiten zwischen April und September stattfanden und nicht im November.
"So, meine Lieben, jetzt wird es aber auch einmal Zeit, dass unser heimliches Langzeitehepaar zeigt, ob der Funke noch glüht." Franzi kam zusammen mit Jasi auf die Beiden zu "Bei unserer Hochzeit habt ihr ja eindrucksvoll bewiesen, wie gut ihr eure Körperteile kennt. Jetzt wollen wir sehen, ob das immer noch so ist. Also auf geht's zum Wadenerkennen." Jasi legte Kathi die Binde um die Augen, während Erik zu den bereits wartenden Männern dirigiert wurde.
Meine Schwester tat mir schon ein wenig Leid. Ich fand dieses Spiel einfach endpeinlich, aber Franzi und Jasi hatten darauf bestanden. Ich ließ meinen Blick über die aufgestellten Männer gleiten und sah Meinen Pantoffelhelden, der mich angrinste. Glücklicherweise blieb uns dieses blöde Spiel ja auf Grund der Regenbogenvermutung erspart. Das hätte mir ja gerade noch gefehlt. Als ich weiter schaute, sah ich Sascha, der in der Reihe vor Erik stand und auch über beide Backen strahlte, als meine Schwester jetzt seine Wade abtastete, ehe sie zu Erik wechselte.
"Und ich soll jetzt meine große Liebe hier rauserkennen?"
'So sieht es aus.", kam die prompte Antwort von meinem Bruder.
"Okay, dann nehme ich die beiden." , grinste Kathi und zog ihre Augenbinde ab.
"Mama , du bist auch meine große Liebe und du auch Papa.", hüpfte Tedddy vor ihr herum, während Erik seinen Arm um sie legte und ihr einen Kuss auf das Haar drückte. Meine Schwester hatte sofort ihre beiden Männer herauserkannt. Es war einfach schön die drei zusammen zu sehen. Und ich freute mich schon so darauf, wenn meine kleine Nichte das noch ergänzen würde. Mist, schon wieder hatte ich einen fetten Kloß im Hals.
"So, jetzt sind aber mal unsere ganzen Singles dran." Ehe ich mich versah, bekam ich auch schon von meinem liebreizenden Bruder die Augenbinde umgebunden. "Ay, was soll das? Ich grabele mich doch hier nicht durch die Männerbeine.", versuchte ich zu protestieren. "Das ist doch auch voll unlogisch. Single können ja wohl schlecht ihren Partner herausfinden. Rattert da bei dir etwas bei der Bedeutung des Wortes Single?"
"Hör auf hier rumzuzicken. Die Single suchen damit ihren Tanzpartner für den heutigen Abend heraus." Ja, genau. Dafür war dieses dämliche Spiel nötig. Der hatte doch einen Vogel "Würdet ihr nicht so heimlich tun, müsstest du Milli jetzt nicht rausfischen.", flüsterte mir dieser Idiot doch glatt noch ins Ohr. Na klasse. Ehe ich mich versah, wurde ich in die Knie gedrückt und meine Hände an die erste Wade gedrückt. Iih, waren das piekse Haare. Das war ja fast ein Urwald. Ich rückte freiwillig weiter zum nächsten und versuchte ein Schütteln meinerseits zu unterdrücken.
"Okay, Dogan. Du bist schon einmal raus.", hörte ich Marco lachen. Das war eben echt Dogans Bein gewesen. Igittigitt. Lisa sollte ihn wirklich mal zum Rasieren animieren. Wieso war der überhaupt bei den Singles, fiel mir dabei ein. Der war doch mit Lisa zusammem. "Der ist doch aber gar nicht Single begehrte ich sofort auf. Was sollte dann der ganze Quatsch hier?
"Alle Nicht-Verheirateten zählen hier als Single außer den Verantwortlichen für das Spiel." War ja klar, dass mein Bruder sich da raus lavierte, damit seine Helin auch ja nicht irgendwelche Männer begrabschte.
Ich tastete mich also weiter durch die Reihe. An einem Bein blieb ich gleich hängen und strich es hoch und runter. Diese Wade hatte ich schon diverse Male so berührt und immer reagierte sie mit einer leichten Gänsehaut "Dann nehmme ich jetzt diese.", entschied ich sofort und zog meine Augenbinde ab. Natürlich stand Mein Plüschtiger vor mir und zwinkerte mir zu. Nach mir war Jackie an der Reihe, die natürlich auch sofort Robert herausfilterte.
"Unglaublich. Erkennt ihr euch an einer besonderen Hitze, oder was?" Marco schüttelte ungläubig den Kopf. Franzi boxte ihn sofort gegen die Schulter. "Na ist doch wahr. Wieso erkennen zwei Lesben zwei Schwule. Da muss doch irgendetwas in der Chemie anders sein.", begehrte er sofort weiter auf. Wenn der wüsste, dass da etwas ganz anderes hinter steckte. Ich musste mir echt mein Grinsen verkneifen.
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Ein Schuss, ein Volltreffer ✔Teil 4
FanfictionEndlich das Studium fertig und den perfekten Job gefunden. Vicki ist rundum zufrieden mit ihrem Leben. Wären da nur nicht immer die ständigen Turbulenzen und Herausforderungen mit ihrem besten Freund Dogan und ihrem Hassfreund Mister Protz. Alle die...