ACHTUNG: Musik-Link. Bitte während des Lesens laufen lassen - wenn es geht -.
Also, los gehts ....
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Es war ein wundervoll, sonniger Herbsttag in London gewesen.
Auch wenn der dichte Nebel zu Beginn des Tages etwas anderes verheißen hatte, war daraus doch noch fast ein Sommertag geworden.
Und selbst jetzt, in der Dunkelheit der Nacht, strahlten die zahlreichen Backsteinfassaden immer noch eine berauschende Wärme aus und machten es den Nachtschwärmern leicht
nur im T-Shirt von Bar zu Bar zu ziehen oder vor den Clubs in Soho zu stehen, um ihrer Nikotinsucht zu frönen.
Auch vor einem alten, weißen Haus aus der viktorianischen Zeit, tummelten sich einige Besucher.
Rechts neben dem schmalen mit schwarzen, schmiedeeisernen Gittern flankierten Eingang, verkündete ein kleines, fast schüchternes rotes Neonschild einen Namen: Zebrano
Das und der stampfende Beat lauter Musik, der aus dem Inneren des Gebäudes wehte, wiesen es als das Zuhause des gleichnamigen Clubs aus.
Durch die illustre Menge auf dem Bürgersteig– eine Ansammlung von modisch und teuer gekleideten jungen Menschen unterschiedlichster Nationalitäten – quetschte sich eine vollkommen unscheinbare Frau.
Ihre langen schwarze Locken bildeten keinen Kontrast zum schwarzen Minikleid und der schwarzen, kurzen Lederjacke.
Doch zu ihrer extrem blassen Haut, dem kräftig rot geschminkten Mund und den hypnotisch dunkelblauen Augen war der Unterschied um so auffallender.
Auch als sie sich durch die kleine Eingangstür drängte und dabei einigen fast auf die Füße trat, fiel sie keinem der anderen Besucher besonders auf.
Keiner würde später der Polizei wichtige Hinweise geben können.
Im Inneren der Clubs angekommen suchte sie ihren Weg an den aus dunklem Leder gefertigten Loungegruppen und der weißen Bar vorbei.
Die ebenfalls aus Eisen bestehende, schwarze Treppe, die direkt hinter der Theke in das oberste Stockwerk führte, ließ sie zu ihrer linken Seite hinter sich und steuerte, nach einer kurzen Musterung der dort Anwesenden, weiter geradewegs auf den hinteren Teil des Clubs zu.
Von dort dröhnte gerade „Black Chandelier" von Biffy Clyro.
Die Tanzfläche und die dortige zweite, größere Bar lagen im Halbdunkel einiger vereinzelten roten und pinkfarbenen Neonröhren, die von der Decke aus die Tanzwütigen bestrahlten.
Die Gestalt in schwarz hielt noch ein mal Ausschau über die zuckenden Körper.
Doch keiner schien der zu sein, nach dem sie suchte.
Nervös schaute sie auf ihre billige Uhr.
Verdammt, er muss hier sein!
Er hat es so vorhergesagt!
Frustriert wand sie sich zum gehen um; bahnte sich erneut einen Weg durch die Partymenge. Dabei stieß sie ein großer, hagerer junger Mann mit dunklen Haaren – ein Juppi Typ - der ihr entgegen kam, so grob an,
dass sie fast ins Straucheln geraten wäre.
Verärgert wollte sie den Jüngeren schon zurechtweisen, doch überrascht hielt sie inne.
Bingo!
Sie hatte ihn doch endlich gefunden.
Er war gerade erst in den Club gekommen.
Zusammen mit seinem weiblichen Pendant, die er hinter sich her zerrte, steuerte er geradewegs auf die Toiletten zu.
Sie schienen es kaum abwarten zu können übereinander herzufallen.
Die Frau in schwarz lächelte.
Soll ich ihnen das Vergnügen noch lassen oder ...
Kopfschüttelnd folgte sie den zwei jungen, aber dennoch teuer gekleideten Gästen dicht auf. In der Dunkelheit fiel es ihr leicht dabei unerkannt zu bleiben.
Sie schlängelten sich durch die Tanzenden hindurch, an der Bar entlang, bis zum schmalen, dunklen Gang, der zu den Toiletten führte.
Selbst als sie nur kurz hinter den zwei Liebestrunkenen die geräumige Herrentoilette betrat – die Musik war hier auf ein erträgliches Maß gedämmt -, schenkte ihr keiner Beachtung.
Nicht die Beiden und auch nicht der andere junge blonde Mann, der sich nicht an das Rauchverbot hielt und seine Zigaretten einfach am vergitterten, aber offenen Fenster zum Hinterhof rauchte und
dabei anscheinend sein Smartphone intensiv studierte.
Genau konnte sie es nicht erkennen, denn er stand halb mit dem Gesicht zum Fenster gewendet.
Schade! Sein Profil sieht recht vielversprechend aus, dachte sie etwas wehmütig.
Aber Job ist Job!
Alle in diesem Raum waren abgelenkt genug, dass sie nicht bemerkten, wie die schwarzhaarige Frau leise die Tür hinter sich verschloss.
Lässig lehnte sie sich dann an das kühle dunkle Metall und schloss die Augen.
Keine Zeit!
Erledige, was zu erledigen ist!
Einen Atemzug später schlug sie sie wieder auf und studierte ihre nähere Umgebung.
Das Juppy-Pärchen wollte sich gerade für ihren Spaß in die hinterste der Kabinen zurückziehen, als sie dem blonden jungen Mann mit dem Handy doch noch auffiel.
Er drehte sich halb zu ihr herum.
„Hey, du verpfeifst mich doch nicht, oder?", fragte er sie besorgt.
Seine hellblauen Augen blitzten verschwörerisch auf.
Sie schüttelte verständnislos den Kopf.
„Wegen einer Zigarette?"
Der Junge lachte lauthals auf.
„Nee, doch nich deswegen!"
Er schnippte die Kippe achtlos aus dem Fenster.
Er grinste, als er weiter sprach.
„Schon eher deswegen!"
Mit den letzten Worten hatte er sich vollends zu ihr umgedreht.
Nun konnte sie auch erkennen, was er wirklich in der Hand hielt.
Es war kein Handy, sondern ein kleiner Spiegel auf dem er eine weiße Substanz in zwei parallelen Linien verteilt hatte.
„Willste was?"
„Nein Danke!", antwortete sie mit einem schiefen Grinsen.
„Ich ... ähm ... mach mir daraus nichts."
Der junge Mann zuckte nur mit den Schultern.
„Ok, dann nicht."
Ohne noch weiter Zeit zu verlieren begann er damit eine Geldnote, die er aus seinem dunklem Sakko gezogen hatte, zusammen zu rollen und dadurch das Pulver in seine Nase zu ziehen.
Mit einem lauten Schniefen beendete er die Prozedur, schüttelte sich kurz aber heftig und machte sich breit grinsend auf den Weg zur Tür.
In der Zwischenzeit hatten es sich das Pärchen in der hintersten Kabine gemütlich gemacht.
Die Geräusche, die aus dieser Richtung kamen, deuteten daraufhin, dass sie in der Kürze der Zeit bereits weit mit ihrer geplanten Aktivität gekommen waren.
Die angrenzenden Kabinen wackelten bedenklich.
Der junge Mann ging auf seinem Weg zum Ausgang daran vorbei und hämmerte gegen die dünne Tür.
„Hey, kann ich mitmachen?"
Aus dem Inneren kam nur ein geschnauztes, „Verpiss dich!".
Der Blonde ging lächelnd weiter.
An der Tür angekommen blieb er stehen, denn die Schwarzhaarige lehnte immer noch daran und machte auch keine Anstalten ihren Platz zu verlassen.
„Hey, Kleine. Ich will wieder raus auf die Tanzfläche!", richtete er seine Worte an die Frau vor der Tür.
Doch die antwortete ihm nicht.
Sah ihm nur stumm in die Augen und lächelte ein kleines, boshaftes Lächeln.
Eines von der Sorte, das einem normalerweise einen Schauer über den Rücken jagte.
Er streckte seine Hand nach ihr aus, um sie aus dem Weg zu bugsieren.
„Hey, hast du nicht gehört? Mach den Weg frei, Schlampe!"
Fast berührte schon seine schlanke Hand ihre Schulter, doch plötzlich hielt er inne.
Er zog sie zurück, als hätte er Feuer berührt, denn direkt vor seiner Nase tauchte plötzlich der Lauf einer Waffe auf.
Aus dem Nichts hatte die Frau eine Pistole, eine schwarze Glock, gezaubert und hielt sie ihm an den Kopf.
„Weist du woraus ich mir etwas mache?", fragte sie den vor Schreck bewegungslosen Mann vor sich und kam damit auf sein Angebot von vorhin zurück.
Doch der begriff es nicht. Starrte sie nur aus großen Augen an.
„Hieraus mache mir etwas."
Sie bewegte die Waffe leicht ohne jedoch ihr Ziel aus den Augen zu verlieren.
„Bitte ... ich ...", stammelte der junge Mann.
Tränen füllten langsam seine Augen.
„HEY! Was ist denn hier los?", ertönte eine männliche Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes.
Aha. Der Juppi und seine Nutte sind doch endlich fertig!, erkannte sie und grinste.
Der Junge Mann kam auf sie zu, während er seine Hose wieder schloss.
Seine Gespielin stöckelte auf ihren High Heels langsam hinter ihm her, während sie in ihrer geräumigen Handtasche nach etwas suchte.
„HEY! Ich hab dich was gefragt!", fuhr er sie an.
Im selben Augenblick schwenkte ihre Waffe vom Kopf des Blonden weg, hin zu ihm und damit in sein Blickfeld.
Wie von Blitz getroffen blieb er stehen.
„Wow! Immer langsam, ja?"
Er hob abwehrend die Hände.
Im Gegensatz zu seinem blonden Geschlechtsgenossen blieb er beim Anblick der imposanten Glock erstaunlich ruhig.
„Wo liegt das Problem?", fragte er besonnen. „Ich bin sicher wir finden eine Lösung."
„Oh, ich weiß es gibt eine Lösung!", antwortete sie kalt.
Sie bewegte die schwere Waffe in ihrer rechten Hand etwas.
„Und das hier ... ist sie!"
In diesem Moment erreichte auch die junge Frau die Szenerie vor der Tür.
Sie brauchte zwar einige Sekunden, bis sie die Situation erfasst hatte, denn ihre volle Aufmerksamkeit galt immer noch dem Inhalt ihrer Handtasche, aber letztendlich begriff auch sie, was sich dort abspielte.
Leider blieb sie nicht so gelassen, wie ihr Freund.
In dem Moment, in dem sie die Waffe erblickte, begann sie hysterisch zu schreien.
Ihr Liebhaber drehte sich sofort zu ihr um.
„KLAPPE, Ginger!"
Doch es half nichts.
Sie schrie weiter.
Bereit den ganzen Club zur Hilfe zu rufen.
Der hagere junge Mann versuchte sie mit einer Ohrfeige wieder zur Besinnung zu bringen. Aber auch das zeigte keinen Erfolg.
Ihr Eifer jeden einzelnen Gast zu alarmieren hielt ungebrochen an.
Dann plötzlich durchbrach ein Schuss das Geschrei.
Blut spritze auf das Gesicht des jungen Mannes neben ihr und es herrschte wieder Stille.
Für den Bruchteil einer Sekunde stand Ginger noch aufrecht.
Als schien sie sich zu weigern ihren Tod anzunehmen.
Mit weit aufgerissen Augen starrte sie immer noch die schwarzhaarige Frau mit der Waffe an, als sie zusammenbrach und hart auf die Fliesen aufschlug.
Geschockt betrachteten beide Männer den Leichnam zu ihren Füßen.
Ihr Blut breitete sich bereits rund um ihren Kopf aus.
Es zeichnete ein absonderliches Muster auf den weißen Fliesen, als es den hellgrauen Fugen folgte und sie rot verfärbte.
„So, jetzt haben wir endlich wieder Ruhe! Und nun ... zu euch beiden!", ertönte es von der Tür.
Der Dunkelhaarige realisierte, dass in der Stimme der Frau keinerlei Mitgefühl oder Reue lag.
Dies ließ ihn Zweifeln aus dieser Sache noch mit heiler Haut heraus zu kommen.
„Wer bist du? Was willst du von uns?"
Die Frau lächelte.
Schon wieder.
„Wer ich bin ist nicht wichtig! Wichtig ist allein nur was ich WILL!"
„Also, was willst du?", fragte er interessiert.
„Meine Familie ist reich! Sie ... würde dir alles geben, was du willst! ALLES!", mischte sich der Blonde ein.
Angst ließ seine Stimme höher klingen als noch vorhin.
„Egal wie viel! Nur lass mich gehen. BITTE!", wimmerte er jämmerlich.
Bei den letzten Worten überschlug sich seine Stimme fast.
„Schnauze, du Weichei!", schrie ihn der andere an.
„Sie will kein Geld ... oder?"
Die Frau schüttelte den Kopf.
„Nein. Kein Geld!"
Sie richtete ihren Blick wieder direkt auf den hageren Dunkelhaarigen vor sich.
„Nur dein LEBEN, Robin!"
Hoffnung keimte im Blonden auf.
„Dann kannst du mich ja gehen lassen. Ich werde auch den Bullen nichts verraten! Versprochen!"
„Da hast du recht!", dachte sie laut nach und senkte die Waffe.
Erleichtert atmete der blonde junge Mann auf.
Er war gerade im Begriff einen weiteren, kleinen Schritt in Richtung Freiheit zu tun, als er von einer Hand an der Schulter aufgehalten wurde.
Es war Robin, der ihn zurückhalten wollte.
„Nicht!", flüsterte der ihm leise zu.
Aber der Blonde war so versessen darauf sein eigenes Leben zu retten, dass er die Warnung des Anderen nicht hören wollte.
Er ging unbeirrt auf die Frau vor ihm zu.
Sie würde ihn am Leben lassen.
Dessen war er sich sicher.
„Ich WEISS du verrätst mich nicht an die Bullen!", sagte sie ruhig an ihn gerichtet.
Um so überraschter war er, als er den Lauf der Waffe auf seiner Brust spürte.
Ungläubig musterte er die Frau mit der Glock.
„Ich ... ich dachte du lässt mich gehen?"
Sie zuckte nur die Achseln.
„Ich denke ... ich hab's mir eben wieder anders überlegt!", antwortete sie.
Der Druck des Lauf auf seine Brust verstärkte sich.
„BITTE! Lass mich LEBEN!", schluchzte er. „BITTE!"
„LEBEN?", spuckte sie ihm vor die Füße.
„Leben ist nur ein wandelnd Schattenbild. Nichts weiter als ein Jammertal, das wir überstehen müssen."
Mit den letzten Worten drückte sie ab.
„Und ... es wird überschätzt!", ergänzte sie verächtlich.
Der Blonde fiel tödlich getroffen nach hinten über und gesellte sich zu Ginger auf die kalten, glitschigen Fliesen.
Robin tat einige Schritte zurück.
Als könnten ein paar Meter mehr zwischen ihm und dieser Frau – diesem Todesengel – seine Rettung sein.
Dabei wäre er fast auf dem Blut der beiden ausgerutscht.
Doch sie folgte ihm.
Zwar langsam, aber unablässig.
Sie hatte genug Zeit.
Als seine Flucht bereits von der Mauer neben der letzten Kabinentür gestoppt wurde, stieg die Schwarzhaarige erst über die beiden Körper am Boden hinweg.
Fast hatte sie sie passiert, da ließ eine winzige Bewegung sie kurz zögern.
Der Blonde hatte die Augen aufgeschlagen.
Er lebte noch.
Ein einziger, weiterer, beiläufiger Schuss löste auch dieses Problem und ohne sich noch weiter darum zu kümmern, setzte sie nun unbeirrt ihren Weg fort.
Nur einen Meter vor ihm blieb sie stehen.
„Du weißt, was jetzt kommt?", fragte sie ihn.
Er nickte nur.
Trotz all seiner Angst versuchte er stark zu bleiben. Denn das unausweichliche konnte man nicht bekämpfen.
Er wusste, das hier war das Ende.
Das Ende, von dem er in den letzten Nächten immer und immer wieder geträumt hatte.
Er hatte gedacht er hätte noch Zeit.
Doch jetzt war es soweit.
Jetzt schon?
Er spürte den kalten Lauf der Glock auf seiner Stirn und hörte ihre Stimme, wie aus großer Ferne.
„Dulden muss der Mensch sein Scheiden aus der Welt, wie seine Ankunft: Reif sein ist alles!"
Ein lauter Knall, ein kurzer, heißer Schmerz und die Welt endete für Robin.
Endgültig und unwiederbringlich.
Und viel zu früh.
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SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktion
HorrorFortsetzung zu SeelenFeuer. Die Existenz eines weiteren gefährlichen Gegners wird den Winchester's offenbart, als sie noch mitten im Kampf gegen Abaddon und Metatron stehen. Überdies leidet Sam noch an den Nachwirkungen durch Gadreel's „Anwesenheit"...