30 - Knoxville Mandy

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„Und Sam, wie stellst du dir das jetzt vor, hä? Die is' doch wie ne Nadel im Heuhaufen!", fragte Dean seinen Bruder, der nun endlich mal vom Laptop aufsah.


Beide saßen in einem Diner in Knoxville, Tennessee und hatten keine Ahnung wo sie jetzt eigentlich diese Mandy suchen sollten.
Cas hatte ihnen nur sagen können, dass ihre Zielperson ohne festen Wohnsitz sei und sie sie in dieser Stadt finden würden.
Doch genauer eingrenzen konnte er es vor einigen Stunden noch nicht.
Hinzu kam, dass Dean immer noch sauer auf Sam war.
Immerhin würde er Val in den Bunker holen. In genau zwei Tagen, wollten sie sich mit ihr wieder treffen. Nun genau genommen würde sich Sam sich mit ihr dort treffen.
Er würde bei Cas und den beiden Propheten bleiben.
Nur zur Sicherheit.

Soll er sie doch allein abholen!

„Vielleicht zapfen wir mal die hiesigen Polizeikanäle an?", antwortete Sam.

„Top Idee, um eine Obdachlose zu finden, Sam. Wirklich!", platzte es aus Dean raus.

„Die können uns aber wenigstens sagen, wo deren beliebtesten Plätze sind, Dean!"

„Und dann was? Machen wir dann auf Undercover Cop?", fragte Dean süffisant.

„Genau das werden wir wohl machen müssen, wenn Cas ihren Aufenthaltsort nicht genauer bestimmen kann", antwortete Sam seinem älteren Bruder gelassen.

Dean seufzte genervt.
„Oh Mann, wie ich so was hasse! Womöglich müssen wir auch in verwanzten Bruchbuden rumstochern oder in Abwasserkanälen rumkriechen."

Sam verdrehte die Augen.
„So schlimm wird's schon nicht werden. Außerdem haben wir das auch schon mal gemacht, Dean!"

„Genau deshalb hasse ich es ja!", antwortete Dean.
Schlecht gelaunt betrachtete er den Burger auf seinem Teller.
Eigentlich war ihm der Appetit vergangen. Aber wer war er schon, ein solches Meisterwerk der Kochkunst verkommen zu lassen.
Lustlos biss er in das Brötchen, welches das Fleisch und das bisschen Gemüse im Zaum hielt.

Sam beschäftigte sich wieder mit seinem Laptop, in der Hoffnung doch schon einen Hinweis auf das Umfeld ihrer Zielperson zu finden.
In diese angespannte Stille hinein, gab Sam's Handy ein Lebenszeichen von sich.
Er sah zu Dean hinüber, der ihn fragend ansah.
„Cas!", antwortete er und nahm das Gespräch an.
„Hi, Cas!"
Nach mehreren „Mhm" und „Aha", kam noch ein „Ok, Cas. Wir sehen uns dann in zwei Tagen!" bevor er das Gespräch beendete.

„Und?"

„Er ist auf dem Weg zum Bunker, um dort unseren ersten Gast abzuladen. Er wird morgen bereits dort eintreffen. Aber er kann nicht auf uns warten. Er muss sofort wieder los."
„Was hat er vor?", fragte Dean neugierig.

„Hat er nicht gesagt."

„Und er lässt diesen Typ dann ganz allein im Bunker? Wer weiß was der da anstellt?"

„Er wird nichts anstellen, Dean. Cas wird ihn schlafen legen und er wird erst wieder aufwachen, wenn wir ihn wecken."
Dean starrte seinen Bruder ungläubig an.

„Ist ein Engelstrick. Keine Angst, er hat mir gesagt, wie wir ihn wieder wach bekommen."

„Ich denke mal nicht mit extra starkem Kaffee, oder?"

„Nein, nicht mit Kaffee. Mit einer Sigille. Er hat mir aber auch noch etwas anderes gesagt. Und das wird dich freuen, Dean!"

„Was?"

„Er hat mir den Aufenthaltsort unserer Mandy mitgeteilt. Und das sogar in GPS Daten! Wir müssen also nicht mehr lange nach ihr suchen."

„GPS Daten? Echt jetzt? Kommt unser alter Cas doch langsam im 21.ten Jahrhundert an?", wunderte sich Dean.

Sam tippte auf seinem Laptop herum, lächelte und gab wenige Sekunden später ein merkwürdig unentspanntes „Oh!" von sich.

„OH? Was heißt hier, OH, Sam? Ich mag nicht, wenn du OH sagst!"
Dean wusste, das bedeutete nichts gutes.

Sam biss sich auf die Lippe und drehte schuldbewusst den Laptop um, damit Dean einen Blick auf den Bildschirm werfen konnte, der eine Karte der Stadt zeigte.
„Cas sagte, wir müssten dort nach ihr suchen."
Er deutete auf eine bestimmte Stelle auf der Karte.

„Und? Das sieht aus wie jedes andere Industriegebiet auch", kommentierte Dean, was er auf dem Bildschirm sah.

„Ja, aber ein stillgelegtes. Und ..."

Dean verdrehte die Augen und seufzte. Er ahnte, dass der eigentliche Pferdefuß erst noch kam.

„ ... wir müssen unter die Fabrik!"

„UNTER die Fabrik?"

„Laut Cas Daten befindet sie sich in den dortigen ... Abwasserkanälen. Sorry, Dean!"
Sam zuckte entschuldigend mit den Schultern.

Dean schüttelte den Kopf. „War ja klar!"
Beim bloßen Gedanken an die Unmengen Ratten und anderem Ungeziefer dort unten, verging ihm auch noch der letzte, klägliche Rest Spaß an seinem Essen.
Angewidert schob er den Teller beiseite.

SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt