49 - Behind Green Eyes

33 2 0
                                    

Dean ging entspannt einen Korridor im Bunker entlang. In der einen Hand seine für die geplante Hilfsaktion gepackte Tasche und in der anderen ... Valerie.

„Es tut mir Leid dich nicht mitnehmen zu können. Aber wir können die Propheten nicht allein lassen. Das verstehst du doch, oder Val?", erklärte er ihr.

„Aber sicher, Dean. Das tue ich. Ist kein Problem", antwortete sie versöhnlich. Dabei sah sie ihm in die Augen, konnte seinen Blick aber nicht deuten.

In diesem Moment passierten beide eine Gabelung und traten in einen anderen Korridor ein. An dessen Ende wurde das ungleiche Paar bereits von Sam, Rupert und Mandy erwartet.
Alle standen hinter einer roten Linie, die den Gang in zwei Teile trennte. Diese Linie war verziert mit allerlei Zeichen und Symbolen, die fast bis hinauf zur Decke reichten.
Während Rupert ihr triumphierend in die Augen sah, wusste Mandy nicht so recht was sie machen sollte. Sie trat von einem Fuß auf den Anderen und es war ihr sichtlich unangenehm dort sein zu müssen.
Beide „Gäste" befanden sich in einigem Abstand zur Begrenzung, während Sam nur wenige Zentimeter dahinter stand.
Er musterte Valerie eindringlich, sobald sie der Linie und der Zeichen gewahr wurde, registrierte jede ihrer Reaktionen, verfolgte jede ihrer Bewegungen.

Valerie verlangsamte ihre Schritte, sobald sie das Rot auf dem Boden und den Wänden bemerkte, bis sie in einigen Metern Abstand davor stehen blieb. Sie löste ihre Hand aus Dean's und sah ihn verwirrt an.

„Was ... soll das da?", fragte sie ihn.

„Das ist ... ein Barriere-Zauber, Val", antwortete er und musterte sie nun genauso wie Sam. Bereit alles, was sie betraf in sich aufzusaugen, egal wie gering.

„Ein ... Barriere-Zauber? Aber ... ich verstehe nicht, Dean. Ich dachte ich soll die Beiden beschützen?", fragte sie überrascht.

„Beschützen? Du?", antwortete Dean und lächelte dabei schief. „Da hast du mich wohl missverstanden. Ich sagte wir können dich nicht mitnehmen. Mehr nicht."

Valerie's Überraschung schlug augenblicklich in Verärgerung um.
Dean und Sam sahen es deutlich in ihrem Gesicht. Wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
„Und was soll dann dieser ... Zauber hier?"

Sam antwortete für Dean, so wie sie es vorher ausgemacht hatten.
Das Spiel hieß „Guter Cop – Böser Cop" und Dean hatte die Rolle des „Bösen Cop" für seinen Bruder vorgesehen.
Das hatte Sam zwar nicht gepasst und es tat ihm Leid Valerie so offen ihr Misstrauen zu zeigen, aber er musste das Spielchen mitspielen, dessen Ziel es war herauszufinden ob sie ihr vertrauen können oder nicht.
Das war jedenfalls die Essenz aus Dean's großem Plan.

Seinem Bruder konnte er im Moment weder mit Zweifeln noch damit kommen, dass er immer noch etwas für Valerie empfand, seine Eifersucht manchmal ein Eigenleben führte und
er deshalb Dinge gesagt haben mochte, die er so nicht gemeint hatte.
Dieses Geständnis hätte gerade ihre Meinungsverschiedenheiten untereinander noch verschärft und wäre garantiert auch bei den anderen, reichhaltigen Problemen nicht sehr hilfreich gewesen.
Also machte Sam gute Miene zum bösen Spiel – dessen Wirksamkeit er allerdings nicht so hoch einschätzte, wie sein Bruder - und machte sich für Dean bei der Frau, die er immer noch auf eine verworrene Art und Weise liebte, mit den folgenden Worten äußerst unbeliebt:
„Diese magischen Symbole werden dich daran hindern deinen Bereich des Traktes zu verlassen", erklärte Sam. „Solltest du auch nur einen Fuß über diese Grenze setzen, dann ..."

„Was dann, Sam?", fragte Valerie ernst. In ihrer Stimme jedoch schwang ein Unterton mit, der erahnen ließ, dass sie die Antwort bereits kannte.

„Dann ...", Sam musste tief Luft holen, bevor er ihr antwortete. Er war noch nie ein so guter Pokerspieler gewesen wie Dean.
„Dann wirst du sterben, Valerie!"

Die Gesichtszüge der jungen Frau verhärteten sich.

Dean legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter.

Jetzt kommt das Schlimmste!, dachte Sam und erschauderte innerlich vor ihrer Reaktion.

„Das war nicht meine Idee, Val. Sorry, Kleine!", wisperte ihr Dean ins Ohr und hauchte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.
Zum Abschied drückte er noch einmal ihre Hand und trat ohne einen Blick zurück über die reich verzierte rote Linie an die Seite seines Bruder.

Wenn sie mich dafür jetzt hasst, kann ich es ihr nicht verdenken.

Aber Valerie sagte kein Wort. Starrte die vier nur stumm an.
Einen nach dem Anderen, bis ihr Blick an Sam hängen blieb. Als könne sie ihn allein dadurch von innen heraus in Flammen setzen.

Vielleicht könnte sie es sogar, dachte Sam und erschauderte, ob des Hasses, den er jetzt spürte. Oh, Val. Ich möchte dir soviel sagen, aber ich ... kann nicht!

SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt