66 - Monsters Ball

29 2 0
                                    

ACHTUNG: Musik-Link. Bitte während des Lesens laufen lassen!

Wichtig, denn das Lied gibt der Szene eine spezielle Note und es wäre Schade, wenn euch das entgeht!
Also selbst wenn ihr am Ende des Kapitels seit, wenn die Musik noch läuft, haltet - vor eurem geistigen Auge - noch etwas an der letzten Szene fest und lasst sie weiter auf euch wirken!

------------------------------------------------------------------------


Das Sam und Mandy sie vor einer Stunde noch kurz besucht hatten – Mandy hatte sich das von Sam nicht ausreden lassen – wusste sie nicht, denn zu diesem Zeitpunkt lag sie noch in tiefster Ohnmacht.

Der dunkle, beängstigende Traum entließ Valerie nur langsam aus seinen scharfen Klauen.
Bilder von blutgetränkten Laken klammerten sich ebenso noch an ihrem Bewusstsein fest, wie der Schmerz unzähliger Wunden, aus denen ihr Leben entwichen war.

Immer noch geschwächt öffnete sie die Augen und blickte sich um.
Im ersten Moment überraschte es sie, sich in ihrem Bett wieder zu finden, denn wie sie dort hingekommen war wusste sie nicht mehr.
Dann kam langsam die Erinnerung wieder.
Stück für Stück, wie in einem abstrusen Puzzle.
Nach einer Weile hatte sich alle zusammen gefügt.
Sie erinnerte sich.
An alles!

Wie die geballte magische Energie sie im Gang vor ihrem Zimmer geradezu überrollt hatte. Sie wie eine hilflose Puppe davon gespült und alles in ihr ausgelöscht hatte.
Alles, bis auf den einen winzigen Funken, den sie ihrer himmlischen Abstammung verdankte und sie am Leben gehalten hatte.
Wie zwei starke Arme sie empor hoben und vorsichtig aufs Bett legten.
Sie hatte nur entfernt gespürt, dass jemand ihre alten, wieder aufbrechenden Wunden versorgte, die mit jeder Minute zahlreicher wurden.
Als sei es nicht ihr eigener Körper, der zunehmend schwächer wurde und bald auch diesen letzten Kampf verlieren würde.
Himmlische Kraft hin oder her.
In diesem Stadium hatte sich ihr Denken fast ausschließlich auf dieses unausweichliche Ende beschränkt.
Sie wollte alle ihre restliche Kraft mobilisieren, um die Augen zu öffnen und Sam – denn niemand anderes konnte es sein, der da so tapfer gegen ihr Ende ankämpfte – alles zu erklären.
Ihn zu warnen und all ihr Wissen über den SHUHADAKU NURU , die vier Elementarwaffen und den INU weiter zugeben bevor es zu spät war.
Doch sie hatte es nicht geschafft.

Und jetzt, wo sie erwacht war, lag sie allein in ihrem Bett mit den blutigen Laken und erinnerte sich nur noch undeutlich an die letzte Nacht mit Sam.
Obwohl sie krampfhaft versuchte diese letzten angenehmen Gedanken, diesen letzten Rest an Glücklich-Sein festzuhalten, verflüchtigten sie sich.
Vergingen und zerfaserten wie ein leise gerufenes Wort in einem Tornado, wie ein Tropfen Wasser in der Gluthitze der Wüste.

Dafür erfüllte sie nun zusehends wieder dieses Drängen ihr Ziel zu erreichen: alle Dämonen und ihre Helfer zu eliminieren.
Ohne ansehen der Person.
Sie würde diese Aufgabe erledigen, würde Metatron helfen, sich selbst und am Ende sogar der ganzen Menschheit.
Nur sie stand nun noch zwischen dem vollständigen Erwachen des „Schwerts des Lichts" und dem Weiterbestehen der Welt in der jetzigen Form.
Wer sich ihr in den Weg stellte, würde es bitter bereuen.
Die Zeit des Ausruhens, der Schwäche war vorbei!
Endgültig!

Ruckartig setzte sie sich auf.
Die schwere Decke rutschte herunter und gab den mit Verbänden überdeckten Oberkörper frei.
Einen nach dem Anderen riss sie sich die blutgetränkten Fetzen von der Haut und warf sie achtlos neben das Bett.
Ihre wiedergekehrte Kraft hatte keine einzige Wunde mehr auf ihrem Körper hinterlassen.
Nur noch die alt bekannte Narbe an ihrem Hals war geblieben und diese würde niemals weichen. Sie sollte sie an die zahlreichen Kämpfe gegen diese verhassten Dämonen erinnern.
Nie würde sie von ihrem Weg abkommen!
Niemals!

Geschmeidig und kraftvoll stand sie auf und streifte sich das schwarze T-Shirt wieder über.
Sam hatte es auf den Stuhl direkt neben dem Bett gelegt. Dort musste er gesessen haben, als er stundenlang ihre Wunden versorgt hatte.

Sie riss von diesem Geist der Vergangenheit los und packte ihre gesamten Sachen in den Rucksack und die Motorradtaschen.
Sie hatte hier nur noch eine Sache zu erledigen und die würde sie schnell hinter sich bringen.
Sie spürte es gab keine Zeit mehr zu verlieren.
Dean war auf dem Weg zurück in den Bunker!
Er war im Moment das Einzige Wesen, was sie noch mehr fürchten musste als ihren großen Feind. Mit dem Kains-Mal auf seinem Arm war er ein ernst zunehmender Gegner.
Einer der sie in ihrem jetzigen Zustand durchaus besiegen mochte, denn ihre volle Kraft war noch nicht wieder hergestellt.
Woher diese Gewissheit kam, wusste sie nicht. Sie spürte es einfach.
Es war auch egal, denn in Kürze würde sie auf ihrem letzten Weg sein.

SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt