Sam stürmte atemlos in Deans Zimmer ohne anzuklopfen und rief, „Dean, eben hat sich ...".
Doch weiter kam er nicht, denn was er in dem Augenblick sah, als er die Tür aufriss verschlug ihm schier die Sprache.
Dean und Valerie standen vor dem Bett. Eng umschlungen, in einen leidenschaftlichen Kuss vertieft.
Eine von Dean's Händen ruhte bereits auf ihrer Hüfte, anscheinend bereit sie auf's Bett zu drücken, die Andere hielt ihren Nacken umfasst.
Als sei er vor eine Wand gelaufen stoppte Sam abrupt ab.
Dean und Valerie?
Die Beiden wollten doch wohl eben nicht...
Er traute sich kaum diesen Gedanken zu Ende zu denken. Ein heißer Schmerz stieg augenblicklich in ihm hoch.
Erfüllte seine Brust.Eifersucht.
Sein Bruder und Valerie trennten sich ohne Hast von einander und drehten sich gleichzeitig zu einem über alle Maßen überraschten Sam um.
Während er bei ihr für den Bruchteil einer Sekunde einen Anflug von Bedauern sah, warf ihm Dean einen Blick zu, der allzu deutlich machte, dass er sich gestört fühlte.
„Ich hoffe für dich, dass es wichtig ist, Sam", raunte Dean. Dabei ließ er eine Hand locker auf Valerie's Schulter ruhen.
Valerie erweckte Eindruck die Situation sei ihr unangenehm, denn sie blickte Sam nicht mehr direkt in die Augen.
„Ich sollte euch jetzt wohl besser allein lassen. Ihr habt bestimmt was ... wichtiges zu bereden", erklärte sie und wollte sich vorsichtig aus Dean's Arm winden.
Aber Dean ließ nicht zu, dass sie sich ihm entzog. Er presste sie nur noch fester an sich heran, so dass ihre Hüften förmlich miteinander verschweißt schienen.
„Oh ich denke was Sam zu sagen hat, kannst du auch hören. Also leiste uns doch weiter Gesellschaft!", antwortete Dean mit einem eigenartigen Unterton.
Weder Sam noch Valerie konnten Dean's seltsame Stimmung in diesem Moment deuten.
Der jüngere der beiden Brüder beschloss allerdings nicht weiter darauf einzugehen.
„Ähm, Cas hat sich gerade gemeldet, Dean."
Interesse flackerte in Dean's Gesicht auf. „Das wurde aber auch Zeit. Wo hat er sich herumgetrieben?"
„Ähm ... das hat er nicht so genau gesagt." Sam fühlte sich in dieser Situation nicht sehr wohl.
Seinen Bruder so intim mit Valerie zu sehen schmerzte ihn mehr, als er es für möglich gehalten hatte. Sogar mehr, als er sich eingestehen wollte.
„Drucks nicht so herum, Sammy! Was hat er gewollt?", fuhr ihn Dean an.
„Er braucht Hilfe. Ich denke er ist in ernsten Schwierigkeiten, Dean!"
„Was für Schwierigkeiten?"
„Du kennst ihn doch. Das würde er ... nie so direkt sagen. Aber wir müssen uns mit ihm treffen. Und zwar schnell!"
Dean sah seinen Bruder nachdenklich an.
„Dann sollten wir keine Zeit verschwenden, oder?"
„Schon", nickte Sam. „Aber wer von uns beiden bleibt hier?"
Dean sah seinen Bruder verwundert an. „Wir fahren natürlich beide!"
„Und wer passt dann auf Mandy und Rupert auf?"
Konnte oder wollte er es nicht verstehen?, wunderte sich Sam.
„Die sind beide erwachsen, oder?, antwortete Dean mit einer wegwerfenden Handbewegung.
„Und außerdem, wer, außer uns beiden natürlich, hätte wohl noch das nötige Wissen und Können die zwei zu beschützen, mhh?"
Mit diesem Worten zog er die junge Frau noch näher an sich heran und drückte ihr einen wilden Kuss auf den Mund.
Sam bekam vor Überraschung keinen einzigen Ton heraus. Immerhin dies entging seinem Bruder nicht vollkommen.
„Was ist los, Sam?"
„Das sollte ich dich besser fragen! Noch vor ein paar Tagen ... ach was rede ich, vor ein paar Stunden hast du ihr nicht einmal so weit getraut, wie du ein Messer werfen kannst.
Und jetzt ... vertraust du ihr das Leben der zwei letzten ... Propheten an", erwiderte er ungehalten. „Was hat sie nur mit dir angestellt?"
Dean schüttelte unverständig den Kopf. „Sam, sie hat nichts mit mir angestellt. Ich ... habe einfach nur meine Meinung geändert. Das ist alles."
Doch Sam erschien in keiner Hinsicht einsichtig.
„Du solltest dir mal zuhören, Dean. Das ist Wahnsinn!", ereiferte er sich.Es musste doch möglich sein Dean wieder zur Vernunft zu bringen. Oder sprach da nur die Eifersucht, der Neid aus ihm?
„Wir fahren beide ... und Val bleibt hier. Verstanden?"
Als Sam etwas erwidern wollte, setzte Dean nach. „Das wird nicht diskutiert!"
Sam biss die Kiefer zusammen vor Wut. „Also gut, Dean. Wenn du es so willst, dann machen wir es so", warf er Dean vor die Füße.
Kurz bevor er wieder aus dem Raum heraus stürmte, sah er ein triumphierendes, kleines Lächeln bei Valerie, das kaum ihre Augen verließ, aber dennoch für einen winzigen Augenblick wahrnehmbar war.
Was hat sie nur mit Dean gemacht?* * *
Gut zwanzig Minuten später betrat ein entspannt lächelnder Dean Sam's Zimmer. Die gepackte Tasche in Händen.
„Bist du fertig, Sammy?", fragte er, als sei eben nichts vorgefallen.
Sam reagierte entsprechend überrascht und ungehalten. „Das hast du eben nicht wirklich ernst gemeint oder, Dean?"
Dean seufzte, ließ die Tasche neben dem Stuhl an der Tür fallen und warf sie mit einer eleganten Handbewegung ins Schloss.
Sein Gesicht sprach: „Oh Mann, das kann jetzt etwas dauern!"
„Natürlich habe ich das ernst gemeint! Denkst du ich mache Witze?"
„Dean, aber ...", setze Sam an.
Doch der Ältere viel ihm ins Wort.
„Ich bin auch nicht vollkommen blind oder blöd, kleiner Bruder. Auch wenn du der Nerd in der Familie bist. Ein bisschen kannst du mir schon vertrauen", entgegnete Dean und tippte sich vielsagend an die Stirn.
Sam sah ihn interessiert an und verschränkte demonstrativ die Arme vor seiner Brust. „Na da bin jetzt aber gespannt!"
„Mir war schon von Anfang an Klar, das es früher oder später zu so einer ... Situation kommen könnte. Und ich habe vorgesorgt", erklärte Dean.
„Sicher ...", kommentierte Sam ungläubig.
„Sam, hörst du mir jetzt zu, oder was ...?, fauchte Dean.
„Klar. Entschuldige", antwortete Sam versöhnlicher.
Anscheinend hat er doch seinen Verstand noch nicht komplett eingebüßt, was Valerie angeht.
„Also ...," begann Dean seine Erklärung.Währenddessen griff er nach der Lehne des Stuhls neben sich, zog ihn von der Tür weg und setzte sich rittlings darauf.
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SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktion
HorrorFortsetzung zu SeelenFeuer. Die Existenz eines weiteren gefährlichen Gegners wird den Winchester's offenbart, als sie noch mitten im Kampf gegen Abaddon und Metatron stehen. Überdies leidet Sam noch an den Nachwirkungen durch Gadreel's „Anwesenheit"...