13 - Bulletproof Monster

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Krach von zu Bruch gehenden Möbeln im Flur und zertrümmertem Geschirr in der Küche schallte durch das ganze Haus.

Nach einigen Minuten herrschte fast komplette Stille.
Die Frage war nur: tödliche Stille oder die Stille im Auge eines Hurrikans, die einem falsche Sicherheit versprach?
Das Einzige vernehmbare Geräusch kam vom verletzten Bodybuilder im Wohnzimmer, der nach seinem Kumpan rief.

„Yuriy! Scheiße, Yuriy wo bist du?"

Doch niemand antwortete.

Weil er keine Antwort mehr erhielt rappelte er sich mühsam auf.
Heftig wankend schleppte er sich durch das Wohnzimmer und wäre im Halbdunklen fast über den zerbrochenen Stuhl gefallen.

„Prokljatie!"

Er wankte mit schweren Schritten aus dem Wohnzimmer und betrat den stockfinsteren Flur.
Ein schwaches Licht einige Meter weiter und die von den Wänden geholten Bilder, die nun zerbrochen auf dem Teppich verstreut lagen, wiesen ihm den Weg.
Ebenso, wie die Trümmerteile der Anrichte, die einmal gegenüber der Eingangstür gestanden hatte.
Fluchend wäre er fast kurz vor dem Ziel auf den Scherben des zerbrochenen Spiegels, der über der Anrichte gehangen hatte, ausgerutscht.

„Yuriy? Antworte mir endlich!"

Ein leises Ächzen im hinteren Teil der Küche, außerhalb seines Sichtfeldes, antwortete ihm.
„Ich bin hier, Sergey!"

Der Bodybuilder wankte in die Richtung, aus der die Stimme kam und fand Yuryi blutend, aber lebendig auf dem Boden liegen.
In Mitten der Überreste eines Holzstuhls, den der Polizist ihm wohl über den Kopf gezogen hatte.

Er half dem jüngeren Mann auf, wankte dabei aber selbst bedenklich.
„Du bist verletzt, Mann! Wir sollten ... "

„Was? Wir müssen das JETZT zu Ende bringen. Ich keine Lust dem Boss dieses Desaster zu erklären, wenn wir nicht auch einen Haken an die Sachen machen können.
Außerdem werden die Bullen bald hier eintreffen.!"

Der kleinere nickte nur betreten.
„Da!"

„Ok! Wo ist jetzt dieser Bulle abgeblieben?"

„Der ist die andere Treppe runter gerannt und hat sich im Keller eingeschlossen", er deutete mit dem Kopf in Richtung der hinteren Treppe, die ins Untergeschoss führte.

Sergey machte sich bereits auf den Weg zum hinteren Ausgang der Küche, als Yuriy ihn zurückhielt.

„Meinst du wirklich Alexej würde etwas ... unbedachtes tun?"

„Du meinst, ob er UNS erschießen wird, wenn wir die Sache hier versauen?"

Der Kleinere nickte nur.

„Also mich auf jeden Fall. Das weiß ich!", dachte Sergey laut nach.
"Bei dir bin ich mir nicht so sicher. Du bist ja immerhin sein Neffe. Aber lustig würde es für dich bestimmt auch nicht werden. Und du weißt, was das bedeutet, oder?"

Yuriy schluckte schwer.
Er wusste es und sein Kumpel hatte so was von Recht. Sie sollten die Sache hier wirklich schnell erledigen.
Sehr schnell!

Ein Geräusch im Flur ließ Sergey aufmerken.

Yuriy hatte es nicht gehört.
Er war zu sehr in seinen Gedanken gefangen und abgelenkt.

Er bemerkt erst das etwas nicht stimmte, als Sergey sich zur offenen Küchentür drehte und mitten in der Bewegung erstarrte.
„Sergey, was is ...".

Weiter kam er nicht, denn auch er glaubte nicht, was er sah.
Glaubte an eine Halluzination, bis er von einer sehr realen Kugelsalve förmlich gegen die Küchenschränke hinter ihm genagelt wurde.

Noch während er versuchte zu begreifen, dass ihn gerade mehr als zehn Kugeln aus dem Nichts getroffen hatten, sah er seinen Kumpel und Beschützer ebenfalls zu Boden sinken.

Auch Sergey war von mehreren Kugeln förmlich durchsiebt worden.

Er starrte immer noch ungläubig in Richtung der Tür, als er zu Boden sank.
Yuriy fiel nur wenige Zentimeter entfernt von Sergey auf den mit Trümmern übersäten Küchenboden und starb kurz vor ihm.

Deshalb konnten beide nicht mehr sehen, wie zwei paar schwarze Motorradstiefel über sie hinweg, auf die hintere Tür zugingen und diese öffneten.
Die Schritte verhallten auf den Stufen, die in den Keller führten.
Bereits nach wenigen Metern, im nur durch eine fahle Deckenlampe beleuchteten Gang, erkannte die schlanke Gestalt die massive Stahl-Tür am Ende des Ganges, hinter der sich der Polizist befinden musste.
Sie klopfte einfach an.
Jedoch nicht ohne einen Schritt zur Seite gemacht und ihre Glock schussbereit zu halten.
Ohne Vorwarnung begannen plötzlich ihre Hände zu zittern. Kalter Schweiß stand auf ihrer blassen Stirn.

Nein, nicht jetzt!
Es ist noch viel zu früh für eine weitere Dosis!


Sie atmete tief durch, schloss sie Augen und konzentrierte sich auf ihre Mitte.

Nicht jetzt!
NICHT. JETZT!


Einatmen ... Ausatmen
Einatmen ... Ausatmen
Einatmen
Ausatmen

So plötzlich, wie er gekommen war, so plötzlich war der Anfall auch vorüber.
Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Die Waffe lag nun wieder ruhig in ihrer rechten Hand.
So würde er sie nicht sofort sehen, wenn er die Tür öffnete.

„Sir, hier sind die Officers Bennington und Delson. Ihre Nachbarn haben uns gerufen."

„ ... „

Keine Antwort kam aus dem Zimmer hinter der Tür.
„Sir, die Angreifer sind eliminiert. Sie können die Tür wieder öffnen. Es ist sicher."

„ ..."

Sie drückte vorsichtig die Klinke herunter.
Nichts rührte sich.
„Eine Ambulanz ist auf dem Weg. Bitte öffnen sie die Tür, Sir!"

„ ... „

„SIR?"

Dann endlich hörte sie, wie sich der Schlüssel im Schloss bewegte und sie sah, dass die Tür einen Spalt geöffnet wurde.
Bevor er wusste was geschah, trat sie die nun unverschlossene Tür ein.
Der verletzte Polizist fiel wieder ins Zimmer zurück und kam hart auf dem Boden auf. Dabei wäre ihm beinah die 45er Magnum aus der Hand geglitten.
So hielt er sie zwar noch umklammert, als er auf dem blauen Teppichboden aufschlug, aber sie zielte nicht mehr in ihre Richtung.
Mit einem gezielten Tritt beförderte sie die Waffe einige Meter weiter, ins Halbdunkel des Zimmers hinein.
Vor einer Vitrine, die eine ansehnliche Sammlung außergewöhnlicher Schusswaffen beherbergte, blieb sie polternd liegen.
Weit außerhalb seiner Reichweite.

All das geschah so blitzschnell und innerhalb eines Wimpernschlags, dass der Mann am Boden erst jetzt erkannte, wer da über ihm stand.
Verwirrt und über alle Maßen überrascht starrte er sie an.
„D ... das kann nicht sein. Er hat sie erschossen. Ich hab es doch gesehen!", stotterte er.

„Nun, offensichtlich nicht!", erwiderte sie kalt.

„Ich weiß, was ich gesehen habe. Eine ganz Salve aus einer Strike One aus dieser Entfernung überlebt niemand! Wie ... wie haben sie das gemacht?"

„Ich habe es einfach nicht ... zugelassen; mich nicht vor dem Tod gefürchtet!"

Er verstand es nicht.

„Wer den Entschluss fassen kann, von eigener Hand zu sterben, fürchtet es von keiner anderen."
Sie richtete ihre Waffe auf ihn.
„Versuchen sie es doch mal. Es ist ganz einfach. Fürchten sie sich einfach nicht zu sterben!"

Jetzt verstand er es!
Er sah ihr unverwandt direkt in die Augen.
Und in die Mündung ihrer Glock.

Offensichtlich ist sie ... verrückt! Ich sollte auf sie eingehen.
Vielleicht hilft es ja und sie ändert ihre Mei ...


Ein einzelner, gut gezielter Schuss hallte noch lange im düsteren Gang des Kellers nach.
Echote von einer kargen Wand zur Anderen und hätte sich fast mit dem aufsteigendem Geruch von Blut zu einer Warnung vermischt, die für jeden Polizisten wie der Leibhaftige im Raum stand.

Beinah so lange trieben sich die Schallwellen von einer Betonmauer zur Anderen, bis die ersten Polizeisirenen in weiter Ferne zu hören waren.

SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt