Hallo ihr Lieben,
jetzt kommt das erste Kapitel, das den Titel "Horror" wirklich verdient!
Ich hoffe ihr bekommt ein bisschen Gänsehaut dabei.
ACHTUNG: Musik Link
BITTE lasst die Musik während des Lesens laufen.
Es trägt maßgeblich zur Atmosphäre bei!
Also dann viel Spaß beim Lesen!
Wuahhhhh ;-)Ach ja, über ein bisschen Feedback von euch würde ich mich auch sehr freuen.
;-)
____________________________________________________________
Die Frau lächelte.
Ein boshaftes Lächeln, das keinen Spielraum mehr für Taktik ließ.
Stephen erkannte es und ein Schauer lief seinen Rücken entlang, als sie sich etwas zu ihm herunter beugte und leise mit einer Zeile der Lady Macbeth antwortete:„Ich hab mich vollgeschluckt mit so viel Grauen:
Entsetzen, meinem Mordsinn eng vertraut, Schreckt nun mich nimmermehr!"
Ihre Augen, so nah vor seinem Gesicht, erfüllten sein ganzes Universum.
Das Blau und Schwarz.
Kein Geräusch der anderen Anwesenden drang mehr in seinen Geist vor.
Da waren nur diese Augen und er.
Diese Augen und ... der Hausmeister, der sich langsam von hinten an sie heran schlich.
Vorsichtig schritt er leise eine Stufe nach der anderen herunter. Als Waffe trug er eine große Wasserpumpenzange in der rechten Hand.
Er wollte sie von hinten überraschen und niederschlagen.
Aber Stephen sah, dass sich etwas in ihren Augen veränderte.
Nur für den Bruchteil einer Sekunde war es zu erkennen gewesen, doch es war da.
Sie weiß es!, durchfuhr es ihn.
Er wollte dem Hausmeister – wie hieß er doch gleich? – noch eine Warnung zurufen, aber es war bereits zu spät.
Mit der Schnelligkeit und Eleganz einer Wildkatze hatte sie sich ihm zugewandt und hatte die verbliebenen fünf Stufen mit einem einzigen, kraftvollen Sprung überbrückt.
Der unvorbereitete Hausmeister – Marcus – hatte nicht den Hauch einer Chance ihrer Erbarmungslosigkeit zu entkommen.
Ein lautes Knacken zeigte Stephen, dass er immerhin einen schnellen Tod gefunden hatte.
Sein lebloser Körper fiel in sich zusammen.
Eine Puppe deren Fäden durchtrennt worden waren.
Wie das Rückenmark durch seine eigenen, geborstenen Wirbelknochen.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, wand sie sich nun wieder ihm zu.
„Einen schnellen Tod werde ich dir und den anderen nicht gewähren," raunte sie ihm zu und lächelte wieder dieses kleine, sadistische Lächeln.
Er dachte ihre leise Stimme würde in dem nun aufbrandenden Gekreische der anwesenden Frauen und dem entsetzten Gemurmel der Männer untergehen, aber er hatte sich getäuscht.
So leise ihre Stimme auch schien, so intensiv trug die Luft jedes einzelne ihrer Worte nicht nur an sein Ohr.
Es war, als würde ihre Stimme geradewegs durch seinen Geist schneiden. Wie ein Messer durch weiches Fleisch.
Wie angewurzelt blieb er stehen.
Starr vor Angst und in Erwartung des Unausweichlichen.
In majestätischer Langsamkeit schritt sie an ihm vorbei und streifte ihn dabei nur flüchtig.
Aber diese Berührung reichte aus ihn erstarren zu lassen.
Nach jedem Schritt auf die verängstigte Menge zu, verdichteten sich die Schatten hinter ihr.
Stufe für Stufe näherte sich ihnen das personifizierte Grauen.
Die Verdammnis in Person.
Der Darsteller des Macbeth versuchte genauso zu entkommen, wie die Bühnenarbeiter und Beleuchter.
Sowohl auf der Bühne, als auch davor entbrannte die blanke Panik.
Jeder wollte als erster flüchten.
Nur wusste keiner wohin.
Ihr zweites Opfer wurde Roger. Stephens Assistent.
Als er bemerkte, dass sie auf ihn zu hielt, sah er sich gehetzt um.
Wohin?
Doch es war bereits zu spät.
In dem Augenblick, in dem er einen vermeintlichen Ausweg für sich gefunden hatte, spürte er Hitze.
Er fühlte sie durch seine Schuhe hindurch.
Sie schien ihn mit dem Boden fest verschmelzen zu lassen.
Ängstlich sah er an sich herab.
Aus dem Nichts entwanden sich Flammen dem Boden und hatten bereits seine Füße erreicht.
Es waren blaue Flammen.
Blau???
Sie krochen an ihm empor wie eine Schlange und setzten seine Hose in Brand.
Fraßen sich tief in sein Fleisch.
Der Schmerz setzte fast sofort ein.
Ein Schrei löste sich aus seiner Kehle.
Er wollte weglaufen.
Hin zum Feuerlöscher in der Ecke, aber er konnte sich nicht vom Fleck rühren.
Verzweifelt versuchte er doch noch seine Füße zu bewegen.
Erfolglos.
Aber vielleicht konnte einer seiner Kollegen ihn damit löschen.
Gehetzt sah er sich um.
Versuchte irgendjemanden um Hilfe zu bitten.
Doch jeder in seiner Nähe rannte bereits selbst um sein eigenes Leben.
Keinen kümmerte es, was mit ihm geschah.
Alle hatten Angst und liefen kopflos schreiend durch die Gänge, in der Hoffnung doch noch zu entkommen.
In der Zwischenzeit hatten die Flammen bereits seine Hüfte erreicht.
Der Schmerz war unbeschreiblich.
Er schrie wie von Sinnen.
Kurz bevor die Flammen sein Gesicht erreichten und das Atemholen unmöglich wurde, sah er noch, dass diese Frau jetzt zum Greifen nah war.
Sie hatte etwas in der rechten Hand, das eigenartig aussah.
Es war groß, rund und es ... tropfte?
Im letzten Moment seines Lebens erkannte er, was es war.
Es war Stephens Kopf, den sie hielt.
Seine toten Augen spiegelten immer noch die Überraschung wieder.
Dieser Gesichtsausdruck war das letzte, das er bewusst wahrnahm, bevor dieses heiße, blaue Feuer den Sauerstoff in seiner Nähe verbrauchte und die Dunkelheit ihn gnädig umfing.
Gnädig, denn sein Tod würde den der Anderen als eben jenes erscheinen lassen.
So musste er nicht mehr mit ansehen, wie sie den beiden Beleuchtern, mit einer einzigen Bewegung ihrer schlanken Hand, jeden einzelnen Knochen im Leib brach.
Doch das war es nicht was sie umbrachte.
Dies ließ die beiden Männer nur hilflos schreiend zu Boden fallen.
Was sie letztendlich töte, war die Tatsache, dass sie mit einer weiteren Bewegung langsam ihr Innerstes nach Außen kehrte.
Genüsslich sah sie dabei dem Spektakel zu.
Unsägliche Schmerzensschreie begleiteten das Schauspiel, bis am Boden nur noch eine blutende Masse Fleisch lag, die nichts menschliches mehr an sich hatte.
Diese Prozedur wurde vom hysterischen Greischen Ambers und einer weiteren Frau – der Garderobiere -, die beide immer noch wie angewurzelt auf der Bühne standen
und dem immer leiser werdenden Gurgeln der beiden Opfer begleitet.
Zufrieden und gelassen betrachtete die Frau in Schwarz ihr Werk.
Sie schloss die Augen, neigte den Kopf zur Seite.
Lauschte dabei verzückt dieser Symphonie der Grauens, die sie selbst dirigierte.
Sie wirkte seltsam ruhig und verträumt.
Aus dieser Welt wurde sie nur durch den einsetzenden Feueralarm und einen heftigen Schlag in ihr Genick gerissen.
Hinterhältig und kraftvoll geführt durch einen der Bühnenarbeiter mit einem großen Schraubenschlüssel.
Die Wucht des Aufpralls zwang sie in die Knie.
„Gut so, Mac! Jetzt machen wir die Schlampe fertig!"
„Genau!"
„Jaaaaa ...."
Mehr als ihre Stimmen brauchte sie nicht, um zu wissen mit wie vielen Gegnern sie es zu tun hatte und wo sie standen.
Es waren drei und sie versammelten sich um sie herum.
Es würde leicht werden.
Zu leicht.
Sie lächelte.
Und es würde keinen Spaß machen!
Dafür hatte sie keine Zeit, denn bald würde es hier von Feuerwehr und Bullen nur so wimmeln.
Wie Schade!
Sie hörte leise Schritte.
Drei paar Stiefel, die ihr immer näher kamen.
Sollen sie ruhig, dachte sie grimmig.
Das macht es mir nur umso leichter und ich muss nicht so viel Kraft vergeuden.
Denn im entscheidenden Augenblick genügend davon zu besitzen, würde über Leben oder Tod entscheiden.
Sie durfte nichts verschwenden.
Jetzt nicht mehr.
Sie hatte in letzter Zeit bereits mehr aufwenden müssen als sie geplant hatte, um sich Dämonen und Engel vom Hals zu halten.
Eigentlich benötigte sie dringend eine Pause von all dem, damit sie sich wieder auf ihre ursprüngliche Aufgabe konzentrieren konnte.
Aber das Eine gab es leider nicht ohne das Andere.
Also musste sie weiter machen.
Komme was wolle!
Mittlerweile hatten sich den drei Bühnenarbeitern auch noch der andere Schauspieler angeschlossen.
Somit war der Kreis um sie herum auf vier stattliche Kerle angewachsen, die sich zusammen ihr gewachsen fühlten.
Sie wittern Morgenluft, dachte sie abfällig.
Doch alle geballte menschliche Muskelkraft würde sie nicht aufhalten.
Sie ließ sie noch etwas näher kommen.
Als sie auf Armeslänge heran waren, konzentrierte sie sich kurz.
Noch während sie mit einem Bein auf dem Boden kniete und sich mit einer Hand abstütze, hob sie die Kopf und sah dem Angreifer vor ihr direkt in die Augen.
Es war der Schauspieler, der den Macbeth verkörperter.
Dieser blieb schlagartig stehen.
Zuerst war er überrascht.
Dann, in der nächsten Sekunde, erkannte er den Fehler, den sie alle gemacht hatten und für den sie jetzt bezahlen würden.
Blanke Angst lag in seinem Blick und weitete seine Pupillen.
Ihre Augen strahlten kurz in diesem dunklem, intensiven Blau, bevor alle fünf Männer gleichzeitig von innen heraus zu explodieren zu schienen.
Blut vermischte sich mit Haut, mit Fleisch, Knochenfragmenten, Teilen von Organen und Hirn.
Rings um die immer noch kniende Gestalt bedeckte diese widerwärtige Mischung den Boden des Zuschauerraums.
Auch an ihr klebte etwas davon.
Aber es störte sie nicht.
Sie wischte den Großteil einfach mit der Hand ab, als sie aufstand.
So als wäre es nicht mehr als etwas Straßendreck, der sie zufällig beschmutzt hatte.
Jetzt waren es nur noch die beiden Schauspielerinnen, um die sich kümmern musste.
Eine der beiden war ihr eigentliches Ziel.
Die anderen waren ... netter Zeitvertreib gewesen. Übungsobjekte für das, was noch vor ihr lag.
Suchend blickte sie sich um.
Auf der Bühne, wo sie sie zuletzt gesehen hatte, waren sie nicht mehr.
Sie versuchen doch noch über den hinteren Notausgang zu entkommen.
Auf ihrem Weg zur Bühne, knirschte etwas unter ihrem Stiefel.
Sie nahm den Fuß beiseite und sah auf einen kleinen Gegenstand hinunter. Es war das Handy eines der Opfer.
Es klingelte und zeigte den Namen des Anrufers an: die Polizei.
Wie passend, dachte sie belustigt. Aber zu spät!
Lächelnd setzte sie ihren Weg fort und war kurze Zeit später am hinteren Teil der Bühne angelangt.
Dort hörte sie die schnellen Schritte der beiden Frauen, wie sie durch den Gang zur vermeintlich rettenden Tür hetzten.
Langsam trat sie durch den schmalen Durchgang im schweren, schwarzen Vorhang, der dem Zuschauer den Blick hinter die Bühne verwehrte.
Die Geräusche führten sie im Halbdunkel an einigen Tischen mit Requisiten und großen Holzkisten vorbei.
Bis zu einer schmalen Betontreppe, die in einem ebenso schmalen Gang mündete, der schließlich zum Notausgang führte.
Die Tür, die sie im Gang nach einigen Metern passierte, stand weit offen.
Es waren tatsächlich nur noch wenige Schritte, bis zum Ausgang, an dessen Klinke nun beide Frauen verzweifelt zerrten.
DU LIEST GERADE
SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktion
HorrorFortsetzung zu SeelenFeuer. Die Existenz eines weiteren gefährlichen Gegners wird den Winchester's offenbart, als sie noch mitten im Kampf gegen Abaddon und Metatron stehen. Überdies leidet Sam noch an den Nachwirkungen durch Gadreel's „Anwesenheit"...