Hallo Ihr Lieben,
dieses Kapitel ist nichts für "religiös zart Besaitete"!
ACHTUNG: Musik Link.
____________________________________________Noch etwas erschöpft trat sie aus der Tür des Hauses, hinaus in die angenehme Kühle der Nacht.
Es würde noch lang Dunkel bleiben.
Sie richtete ihren Blick auf die große, beleuchtete Turmuhr der Kirche gegenüber.
Positiv überrascht realisierte sie, dass nicht mehr als eine einzige Stunde verstrichen war, seitdem sie sich auf den Weg gemacht hatte.
Aber sie sah auch noch etwas anderes.
Etwas, das ihr unverzügliches Handeln erforderte.
Eine Hälfte des Kirchenportals war anscheinend einen Spalt breit geöffnet worden.
Jemand hatte anscheinend beobachtet, wie sie aus dem Haus des Polizisten getreten war.
Zum Unglück des heimlichen Beobachters schloss sich diese wieder etwas zu langsam und wurde außerdem begleitet von einem Geräusch.
Einem leisen Geräusch zwar, doch nicht leise genug, um nicht in der Stille der Nacht ihre unheilvolle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Beeilen musste sie sich nicht, diese kleine „Unannehmlichkeit" zu erledigen, denn die Polizei-Sirenen waren noch weit entfernt.
Der „Spion" hatte nicht bemerkt, dass sie ihn gesehen hatte. Er wähnte sich also in Sicherheit und würde ihr garantiert nicht entkommen.
Keiner wird mir entkommen!
Niemals!
In aller Ruhe holte sie deshalb einen kleinen, schwarzen Metallbehälter aus der Innentasche ihrer Lederjacke hervor.
Er enthielt ihre Zigaretten.
Mit einer einzigen kleinen Bewegung aus dem Handgelenk beförderte sie eine der Zigaretten aus ihrem dunklen Gehäuse.
Sie musste das schon unzählige Male auf diese Art und Weise gemacht haben, denn wirkte Elegant und Gekonnt.
Das dazu gehörige – ebenfalls schwarze – Feuerzeug hatte wenige Augenblicke später die Zigarette entzündet.
Genüsslich nahm sie einen tiefen Zug, ließ ihn eine Weile in ihren Lungen verweilen, bevor sie den Rauch wieder entließ.
Irgendwo aus einem offenen Fenster schallte ein Lied durch die Stille.
Zuerst waren es nur ein paar einzelne Noten, die durch die Nacht wehten.
Doch dann erhob sich eine heisere Stimme und begann die Dunkelheit zu erobern.
Es kam ihr nicht bekannt vor, aber der Refrain gefiel ihr: „ ... change my ways, those evil ways."
Sie lächelte.
Die Sirenen kamen langsam näher.
In aller Ruhe rauchte sie ihre Zigarette zu ende.
Sie ließ sie auf den Bürgersteig fallen und trat sie mit ihrem Stiefel aus, bevor sie über die Straße schlenderte.
Auf die Kirche zu.
Seit langer Zeit hatte sie keinen Fuß mehr in ein Haus Gottes gesetzt. Sie war neugierig, was geschehen würde.
Mit einem leichtem Kribbeln im Bauch stieg sie die Treppen zum Portal empor.
Unmittelbar davor zögerte sie kurz.
Was soll schon passieren?, dachte sie und stieß mit beiden Händen schwungvoll beide großen Flügel auf.
Dunkelheit umfing sie fast Augenblicklich.
Aber nicht die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit, mit der sie fast gerechnet hatte, sondern die einfache Abwesenheit des Lichts.
Nach wenigen Sekunden hatten sich ihre Augen daran gewöhnt.
Sie ging weiter in die Kirche hinein.
Ihre Schritte hallten seltsamerweise nicht auf dem hellen Steinboden wieder.
Als würde sich dieser heilige Ort davor verschließen ihre Anwesenheit, ja ihre schiere Existenz, anzuerkennen.
Ihr Weg wurde gesäumt von hölzernen, dunklen Kirchenbänken und führte sie geradewegs auf den Alter zu.
Der gekreuzigte Jesus darüber erwartete sie stumm.
Ein Geräusch hinter ihr ließ sie auf ihrem Weg innehalten.
„Kann ich dir helfen, mein Kind?"
Es war der Pfarrer der hiesigen Gemeinde, der das Wort an sie gerichtet hatte.
„ ... "
„Hast du mich gehört, mein Kind?"
„Natürlich habe ich dich gehört ... VATER!", antwortete sie, während sie sich langsam umdrehte.
Kaum, dass der Geistliche sie erkannte, trat er entsetzt einen Schritt zurück.
„Du? Was hast du in Bill's Haus gemacht?"
ER hat mich also gesehen!
Dann erst sah er sie genauer an und direkt in ihre Augen.
Sofort bekreuzigte er sich und drückte schützend, mit zitternden Händen, seine Bibel vor die Brust.
„Mein Gott!", stöhnte er.
„Nein, Priester! GOTT hat damit nichts zu tun!", erwiderte sie kalt.
Mit einem Schnippen ihrer Finger entzündete sich gleichzeitig der Altar, das Kreuz darüber und die dem Heiligtum am nächsten stehenden Bänke.
Ein wahres Flammenmeer aus blauer Hölle herrschte im hinteren Bereich der Kirche bereits nach wenigen Sekunden.
Davon vollkommen unberührt verharrte sie einfach an Ort und Stelle.
Sie hatte die Augen geschlossen.
Ein entspanntes Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Sie schien die steigende Temperatur förmlich zu genießen.
Nur der Geistliche konnte ihre Freude daran nicht teilen.
Er suchte sein Heil in der Flucht.
Er versuchte es wenigstens, denn von Erfolg war sein Streben nicht gekrönt.
Nur sein Sterben, als er verzweifelt an dem verschlossenen Portal rüttelte und sie sich ihm langsam von hinten näherte.
Anschlich, wie ein schwarzer Panther an sein ahnungsloses Opfer.
Er hatte ihr nichts getan.
Sie konnte also gnädig mit ihm sein und ihm einen raschen Tod schenken.
In einem Moment bemerkte er, dass sie sich ihm näherte und im Nächsten zeigte ihr ein sattes Knacken im Genick des Mannes, dass er nun bei seinem Schöpfer weilte.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schritt sie über den toten Körper hinweg, öffnete die Tür und trat wieder in die Nacht hinaus.
Jetzt noch drei Jobs.
Plus zwei!
Der vollkommen in Flammen gehüllte gekreuzigte Jesus über dem Alter, blickte regungslos auf das Inferno, das nun in der Kirche wütete und auf seinen toten Diener.
Aber er stieg nicht herab.
Er blieb und brannte.
DU LIEST GERADE
SeelenQual - Dark Heroes Rising || Supernatural FanFiktion
TerrorFortsetzung zu SeelenFeuer. Die Existenz eines weiteren gefährlichen Gegners wird den Winchester's offenbart, als sie noch mitten im Kampf gegen Abaddon und Metatron stehen. Überdies leidet Sam noch an den Nachwirkungen durch Gadreel's „Anwesenheit"...