31 - der nächste Tag

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Ich konnte heute Nacht kaum schlafen und wenn Eren nicht da gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich wegen meinem schlechten Gewissen gegenüber Eliah eingegangen.

Eren hatte mich die ganze Nacht im Arm gehalten und mir damit die nötige Sicherheit gegeben, die ich brauchte um ohne meinem Gefährten zu überleben.
Es klang vielleicht etwas übertrieben, aber die Entfernung zu Eliah zerriss mich bereits nach wenigen Stunden innerlich. Und das, obwohl wir uns noch nicht einmal markiert hatten. So gesehen waren wir momentan noch nicht einmal richtige Gefährten.

Und würden es wahrscheinlich auch nie werden.

Es war schon Mittag und ich hatte die Hoffnung das Eliah noch kommen würde bereits aufgegeben als ich durch das Küchenfenster sein Wagen in unsere Auffahrt fahren sah.

Ich konnte meinen Augen nicht trauen als der schöne Mann, der tatsächlich zu mir gehörte, aus dem Auto stieg und auf die Haustür zu ging.

Überrannt von meinen Gefühlen sprintete ich durchs Haus, riss die Haustür auf und schmiss mich Eliah schwungvoll in die Arme, ehe er anderweitig reagieren konnte.
Über eine eventuelle Zurückweisung seinerseits wollte ich gar nicht nachdenken, deswegen drückte ich meinen Körper fest gegen seinen und suchte so viel Körperkontakt wie möglich.

Ohne zu zögern fuhren Eliahs Hände unter meine Oberschenkel und hoben mich auf seine Hüfte. Automatisch schlang ich die Beine um seinen Körper und genoss die Nähe, die Eliah suchte.
Ich sog seinen vertrauten Geruch ein, spürte seine Wärme und fühlte mich so unglaublich wohl in seinen Armen. Meine Panik, die Ängste der letzten Stunden waren wie weggeblasen, nur dadurch, dass er mich im Arm hielt.

»Es tut mir so leid.«, flüsterte ich gegen seinen Hals und presste mich fester an ihn. »Ich bin so dumm. Ich weiß selber nicht was in mir gefahren ist. Ich–« Ich spürte, dass meine Tränen wieder drohten überzulaufen und stoppte meinen Satz abrupt.

Eine von Eliahs Händen strichen sanft über meinen Rücken und wanderten dann in meine Haare und drückte meinen Kopf näher an ihn, während seine zweite noch immer unter meinem Oberschenkel weilte.

»Ich muss mich entschuldigen.«, antwortete er genauso leise.
Ich schüttelte sofort den Kopf. »Nein, du brauchst dich für nichts entschuldigen. Du hast nichts falsch gemacht.«

»Es war grausam ohne dich.« Ich hob meinen Kopf um ihn ansehen zu können. »Ich will nie mehr ohne dir sein.«

Eliah sah müde aus. Er hatte klare Schatten unter seinen Augen, die müde glänzten und sein Gesicht wirkte fahl und ausgelaugt.
Offenbar hatte er eine genauso durchzechte Nacht wie ich.

Anstatt zu antworten lehnte Eliah sich zu mir und drückte schüchtern seine Lippen auf meine.

Sofort bewegte ich meine Lippen gegen seine. Der Kuss war sanft und gefühlvoll.
Ich versuchte ihm zu zeigen, wie wichtig er mir war, wie sehr ich ihn vermisst hatte, wie sehr es mir leid tat, wie sehr ich ihn liebte.
Und Eliah gab mir mit diesem Kuss die Bestätigung, dass zwischen uns alles in Ordnung sein wird.

Meine Hände wanderten in seine Haare und zogen ihn näher zu mir um den Kuss zu intensivieren. Ich wollte ihm so nahe sein wie möglich.
Kurz ließ Eliah sich darauf ein, löste sich dann jedoch von mir.

»Lass uns reingehen.« Er schenkte mir ein unglaubliches Eliah-Lächeln und stellte mich wieder am Boden ab. Meine Hand fand automatisch seine und gemeinsam betraten wir mein Elternhaus.

»Eliah ist da!«, rief ich überglücklich hinein und drehte mich wieder zu ihm um um mich vergewissern zu können, dass er wirklich hier war. Sein sympathisches Lächeln lag noch immer auf seinen Lippen.

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