94 - Vorbereitungen

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Es war sehr spät als wir nach Hause kamen, wobei ich den Nachhauseweg selbst gar nicht mehr mitbekam. Kaum saßen wir im Auto, war ich auch schon eingeschlafen.

Nachdem ich Eliah hingegen seines Protestes noch geholfen hatte alles ins Auto zu packen, das er ein gutes Stück weiter weg geparkt hatte und wir somit vorher erst noch holen mussten, da Eliah mich nicht alleine warten lassen wollte, war ich wirklich sehr erschöpft.
Der ereignisreiche Tag ließ mich dennoch mit einem breiten Lächeln auf den Lippen zufrieden einschlafen.

Zuhause angekommen trug Eliah mich in sein Kinderzimmer hinauf, doch selbst das bekam ich nicht mehr mit. Ich wurde erst wieder wach, als unsere Kinder sich am nächsten Morgen wieder um Platz stritten und mir dabei wieder hemmungslos in die Rippen kickten.
Ich stöhnte schmerzhaft auf und kletterte schwerfällig in eine sitzende Position. Ich war noch gar nicht richtig wach, aber liegen konnte ich jetzt nicht mehr.

Eliah neben mir durch meine ruckartigen Bewegungen ebenfalls gleich wach und stützte meinen Rücken, während ich sitzend wieder versuchte zu Atem zu kommen.

»Ich kann es kaum erwarten, dass sie endlich auf die Welt kommen.«, keuchte ich und strich versucht beruhigend über meinen Bauch, da die Kleinen sich noch immer stritten. Eliah legte seine Hand ebenfalls dazu und strich sanft über meine nackte Haut, was leider genauso wenig Wirkung zeigte, wie meine Berührungen.

Plötzlich sprang Eliah aus dem Bett, nur um wenige Augenblicke später mit Eren zurückzukommen, der eine dampfende Kaffeetasse in der Hand hielt und mir hellwach entgegen grinste.

Eliah rutschte gleich wieder neben mir unter die Decke und stützte mich wieder. Eren jedoch setzte sich neben mich an die Bettkante und legte mit einem breiten Lächeln seine Hand auf meine Haut.
Es dauerte einen kurzen Moment, da kehrte tatsächlich Ruhe ein.

»Bewundernswert.«, murmelte Eliah und hauchte mir dann einen Kuss an die Schläfe.

»Tja, sie mögen mich einfach.«, schmunzelte Eren und begann suchend über meinen Bauch zu fahren, bis er wieder rechts unten zum stopp kam. Eliah beobachtete seine Suche kritisch und zog dabei die Augenbrauen skeptisch zusammen.

»Eren spürt seine Gefährtin.«, erklärte ich und lächelte als Eren sanft mit dem Daumen über meinen Bauch strich.

»Wirklich?«, fragte Eliah überrascht und setzte sich etwas weiter auf, ohne dabei den nahen Körperkontakt zu mir abzubrechen.

Eren nickte und grinste uns mit dem stolzesten breiten Grinsen überhaupt entgegen.

»Wie fühlst du dich, Finn? Hast du schon das Gefühl, dass sie bald auf die Welt kommen?«, fragte Eren ruhig nach. Da ich meinen besten Freund jedoch mittlerweile doch recht gut kannte, hörte ich auch den Funken Hoffnung der unterschwellig in seiner Stimme mitschwang.
Er freute sich wahrscheinlich noch mehr als Eliah und ich auf die Geburt. Immerhin würde er bald seinen Gefährten kennenlernen. Da würde ich wahrscheinlich auch vor Freude platzen.

»Bis jetzt ist noch immer alles beim alten.«, lachte ich und griff automatisch nach Eliahs Hand. Kaum hatten wir unsere Finger miteinander verschränkt, kam ein übertrieben lauter, fast weiblicher Schrei von Eren, der gleich meine Hand aus Eliahs riss und mit großen Augen den Ring betrachtete, den ich gestern beim Picknick schon angeschmachtet hatte.

Er war ein etwas breiterer, schlichter silberner Ring, der im unteren Drittel von einem dünnen schwarzen Strich durchzogen wurde, der ihn sportlich elegant wirklich ließ.
Eliah hätte mit diesem Ring keine bessere Wahl treffen können.

»Du hast ihn noch nicht gesehen?«, grinste ich überrascht, während ich ihn stolz meine Hand entgegenhielt. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass Eliah Eren zumindest nach meinen Vorlieben gefragt hatte, aber offenbar war dem nicht so.

Degradierung - vom Beta zum Omega ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt