Augenblicklich fielen ihre Blicke auf mich und nur schwer konnte ich den Omega in mir aufhalten vor der ganzen Macht, die die beiden zusammen ausstrahlten, zurückzuschrecken.
Ich stellte meinen Mann, drückte meinen Rücken etwas durch, rollte die Schultern leicht zurück und reckte mein Kinn etwas.
Alles versucht unbemerkt.
Die Augen des Fremden scannten jeden Zentimeter meines Körpers und als er tief einatmete, sich dabei seine Nasenflügel leicht aufplusterten, sich sein Blick daraufhin in einen wissenden wandelte, schluckte ich trocken.
Er hatte erkannt, dass ich zu Eliah gehörte und der Ausdruck in seinen Augen verhieß nichts gutes.»Geh wieder hoch.«
Eliahs barscher Tonfall ließ mich dann doch etwas zusammenzuzucken, aber ich wäre nicht Finn, wenn ich darauf gehört hätte.
Der Omega in mir protestierte laut, doch ich ignorierte ihn gekonnt.»Tz. Sicher nicht.«, kam es vielleicht etwas zu überheblich von mir und ohne den Fremden mit dem vertrauen Gesicht aus den Augen zu lassen, trat ich an Eliahs Seite.
Dieser schob mich sofort hinter seinen Rücken und verdeckte mich damit vor dem Besucher.Ein empörter Ton kam über meine Lippen und ich wollte mich an Eliah vorbei drängen, doch er hielt mich mit seinem Arm eisern hinter sich.
Auch ein zweiter Versuch wurde mir durch Eliahs unbändige Kraft vereitelt.»Offensichtlich hast du nicht einmal deinen Gefährten im Griff.«, kam es spöttisch von dem Fremden und als ich an Eliah vorbei lugte, konnte ich seine eisblauen Augen dabei kühl blitzen sehen.
Sie erinnerten in kleinster Weise an das lebhafte blau meines Gefährten, sondern eher an knarzendes Packeis. Kalt, gebrochen, unberechenbar.
Er war "nur" ein Beta, aber strahlte dennoch eine derartige Macht aus, dass ich bei seinen Worten automatisch meine Hände an Eliah Rücken legte und näher an ihn rutschte.Die Nähe zu meinem Gefährten ließ mich gleich wohler fühlend und plötzlich hatte ich kein Problem mehr damit, dass Eliah mich hinter sich geschoben hatte. Eher im Gegenteil.
Hier fühlte ich mich so sicher als sonst irgendwo anders.Die Gegenwart des Fremden und die offensichtliche Spannung zwischen den beiden machte meinen Wolf unglaublich unruhig und nur dank meinem starken Beta-Willen blieb ich weiterhin in diesem Raum.
Die Augen des Fremden fokussiert mich, während ich versuchte mich hinter Eliah noch kleiner zu machen. Die Situation gefiel mir ganz und gar nicht mehr.
Wer war der Fremde? Warum sahen sie sich so ähnlich? Warum stand er einfach ohne weiteres in Eliahs Küche? Warum ließ Eliah so mit sich reden?
»Willst du uns nicht bekannt machen?« Die kühlte Stimme jagte mir eine unangenehme Gänsehaut über den Körper und urplötzlich bereute ich es nicht doch nach oben gegangen zu sein.
Warum musste ich bloß so stur sein?
Mein Instinkt hatte mir gesagt ich soll gehen und trotzdem war ich nicht gegangen.»Nein, tatsächlich nicht.«, antwortete Eliah ebenso unterkühlt.
Aus Erfahrung wusste ich, dass diese Stimmlage nichts gutes bedeutete, weshalb ich mich schlussendlich ganz an Eliah drückte und mein Gesicht in seinen Rücken barg.Seine Muskeln waren angespannt, seine Körperhaltung schien auf alles vorbereitet und ich war mir sicher, dass er die Regungen seines Gegenübers gerade mit Adleraugen beobachtete.
Er hatte seine Gefühle wieder abgeschottet, ließ mich damit im Stillen mit meinen eigenen Gefühlen leiden und mich leer fühlen.
Nachdem ich die letzten Tage jede noch so kleine Gefühlsregung von Eliah gespürt hatte, war es jetzt ohne umso schlimmer.
Mittlerweile wusste ich zwar, dass er das tat um mich - und jetzt wo er davon wusste auch unser Kind - zu schützen und mich nicht zu belasten, aber es setzte mich auf eine Weise unter Druck, die ich nicht benennen konnte.
Ich wollte Eliahs Gefühle spüren. Ich wollte wissen wie es ihm ging und zwar nicht nur, wenn es ihm gut ging.
Dann hätte ich diese Situation auch besser einschätzen können.
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Degradierung - vom Beta zum Omega ✓
Hombres LoboDer junge Beta Finn hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon viel im Rudel erreicht. Er hatte sich nach oben gearbeitet und ist durch und durch zufrieden. Einzig, seine Gefährtin fehlt ihm noch, doch er ist zuversichtlich sie bald zu finden. Als F...