85 - Lukas

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Ich lag mit Eren auf dem Sofa und während mein bester Freund mich fest im Arm hielt und mir leise ins Ohr schnarchte, blätterte ich in einem Buch über Neugeborene und Säuglinge, das mir Eliahs Mutter empfohlen hatte.
Ich konnte es von Tag zu Tag weniger abwarten, bis sie endlich auf der Welt waren. Ich wollte meine Kinder endlich sehen können und kennenlernen und Zeit mit ihnen verbringen.
Dato kannte ich nur die zierlichen Bewegungen, wenn sie offenbar wieder um Platz stritten, und hier und da mal ein Kick in die Rippen.

Mittlerweile waren aus den zierlichen Bewegungen jedoch angriffslustige und wahrscheinlich auch gezielte Tritte geworden.
Vor allem auf Eren hatten sie es abgesehen.

In beinahe fünfzig Prozent der Fällen spürte Eren einen Tritt, wenn er seine Hände auf meinen Bauch legte.
Eliah dagegen hatte ganz zu seinem Leidwesen weniger Glück und kam gerade mal drei Mal in das Vergnügen seine Kinder treten zu spüren. In der Nähe ihres Vaters konnten sich die Babys wohl etwas besser benehmen. Wobei es wohl eher Erens Gefährte oder Gefährtin war, die Nähe zu ihm suchte und deshalb Tritte verteilte.

Ich war froh um jede Minuten, die sie einfach still lagen. Ich hatte bereits jetzt, wenn sie sich blöd positioniert hatten, das Gefühl bald zu platzen und ich hatte gerade mal knapp die Hälfte meiner Schwangerschaft hinter mir. Stehen war bereits jetzt unglaublich anstrengend, weshalb ich die meiste Zeit einfach nur herum saß. Ich wusste nicht, wie es die kommenden Wochen werden sollte, wenn ich jetzt schon den Umfang eines Wals hatte.

Morgen hatten Eliah und ich gemeinsam mit Eren wieder einen Termin bei Ilka und würde endlich die Geschlechter herausfinden.
Zumindest hoffentlich.

Bis jetzt hatte sich Baby Nummer eins immer sehr in den Vordergrund gedrängt und sich immer genau so in Stellung gebracht, dass man weder sein oder ihr Geschlecht erkennen konnte noch das der anderen drei.
Wir waren uns auf jeden Fall alle sicher, dass er oder sie ein Alpha war. Darauf deutete die Körpergröße im Vergleich zu den anderen und das dominante Verhalten hin.

Eliah freut sich ungemein darüber. Immerhin bedeutete dies, dass er einen direkten Nachfolger hatte, der sich bereits jetzt als stark bewies.
Eren dagegen war etwas verunsichert, weil er sich nicht sicher war, ob er einen Alpha als Gefährtin haben wollte, immerhin fühlte er sich wie der 'Dominante' und das würde er dann nicht mehr sein. 'Er wollte nicht entmannt werden' waren seine genauen Worte.
Die hitzige Diskussion darüber, ob ich weniger männlich war, nur weil Eliah ein Alpah war, konnte nur mein Gefährte gerade noch verhindern.

Seit der Abmachung zwischen uns dreien waren beinahe zwei Wochen vergangen, in denen Eliah uns nie aus den Augen gelassen hatte, weshalb ich noch immer nicht die Chance hatte, mit Eren ein Gespräch zu führen.
Ich wollte Eliah nicht dabei haben, weil ich wusste, dass es dann nicht gut ausgehen würde. Immerhin versuchte ich Erens Anmachen immer zu überspielen, damit mein Gefährte nicht davon erfuhr. Eren würde in Teufelsküche kommen, falls Eliah ihn einmal dabei erwischt.

Auch jetzt saß Eliah uns gegenüber auf dem Sessel und döste ebenfalls vor sich hin, war aber im Gegensatz zu Eren ansprechbar. So informierte ich ihn immer wieder über interessante Dinge, die ich in diesem Buch las und er zeigte mir mit einem müden Nicken, dass er mir zugehört hatte.

Eliah und Eren hatten heute Vormittag die Möbel für das Kinderzimmer aufgebaut und unter meiner Direktion das Zimmer eingeräumt und die Kartons ausgepackt. Deswegen waren die beiden nun auch so müde und hingen faul im Wohnzimmer herum, während ich, der dabei nur meckernd auf einem Sitzkissen gesessen war, putz munter war.

Deswegen zuckte ich überrascht zusammen als Eliah plötzlich aus seinem Halbschlaf auffuhr und mit großen Augen in den Raum starrte, ehe er aufsprang und den Abstand zu mir überwand. Mit einem unsanften Schlag weckte er Eren, der daraufhin ein genervtes Knurren ausstieß, ehe Eliah seine Lippen sanft auf meine drückte.

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