97 - neue Welt

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»Das gefällt mir sehr gut.«, lächelte Mona und zeigte mir ein schönes Wandregal. Nachdem ich mir das... unser Haus nochmal komplett angesehen hatte und wir in einer regenfreien Minute sogar den Garten noch einmal besichtigt hatten, waren wir zum Mittagessen wieder zu Mona und Rolf gefahren.

Anscheinend wussten alle anderen bereits wieder Bescheid, was los war, denn kaum hatten wir das Haus betreten, kamen Eren und Mona auf uns zugestürmt und hatten nach meiner Reaktion gefragt.

Wie erwartet hatte Eren ebenso wenig Skrupel wie ich hierher zu ziehen und freute sich deutlich, dass Eliah ihn in unserem Haus nah bei seinem Gefährten wohnen ließ. Beim Mittagessen beichtete er uns, dass er, bevor er von dem Haus erfahren hatte, Angst hatte, dass Eliah ihn nur alle paar Tage zu seinem Gefährten lassen würde, aber diese Angst hat sich Gott sei Dank damit in Luft aufgelöst.

Nachdem wir gegessen hatten, hatte Eren mich gleich auf das Sofa gezogen, wo er nun fest am schlafen war, während er mich im Arm hielt und Mona und ich durch Möbelkataloge stöberten. Immerhin hatte ich ein Haus zum einrichten, für das Eliah mir freie Wahl gelassen hatte.

Mona hatte dahingehend bereits alles vorbereitet und anscheinend sämtliche Möbelhäuser in der Gegend abgeklappert und deren Kataloge eingepackt, sodass wir nun wie zwei Tratschweiber bei einer Tasse Tee saßen und uns gegenseitig schöne Möbel zeigten.

»Das ist mir zu dunkel.«, antwortete ich kopfschüttelnd und nippte an meinem noch immer heißen Tee. »Etwas helleres würde mir deutlich besser gefallen.«, fügte ich hinzu und zuckte überrascht zusammen als Eren Hand im Tiefschlaf über meinen Bauch fuhr.

»Finn, wie geht es dir?« Herb spazierte mit einem Lächeln ins Wohnzimmer und ließ sich neben Mona nieder. Mit einem interessierten Blick blätterte ebenfalls kurz durch einen Katalog, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder ganz auf mich richtete.

»Sehr gut tatsächlich.«, antwortete ich ehrlich und grinste breit. Meine Gefühle gingen gerade wirklich durch die Decke. Die Verlobung, das Haus, die Geburt, unsere Kinder. Das alles wirkte wie ein viel zu schöner Traum, aus dem ich jedoch nie mehr aufwachen wollte und Gott sei Dank auch nie würde.
Niemals hätte ich gedacht, dass mein Leben so schnell eine derartige Wendung hinlegen würde.

Und das alles nur wegen Eliah.
Meinem Eliah.

Dieser kam im selben Moment grinsend in den Raum und reichte mir eine Tupperdose mit selbstgemachten Keksen von Mona, die ich begeistert ergriff.

»Wie geht es dir, Eliah?«, fragte Herb dann meinen Gefährten, der sich unverschämt auf Erens Beine setzte, was meinen besten Freund jedoch nicht zu stören schien.

»Ebenfalls sehr gut.«, schmunzelte er und lehnte sich zu mir um mich küssen zu können. Ich erwiderte seinen sanften Kuss gewillt und seufzte zufrieden gegen seine weichen Lippen.

»Ich will nicht unhöflich sein, aber müssen Sie nicht arbeiten oder so etwas?«, fragte ich Herb mit einer hochgezogenen Augenbraue. »Ich meine, in Ihrer Praxis?«

Der Grauhaarige schüttelte jedoch den Kopf. »Du bist momentan meine höchste Priorität. Ich bleibe so lange hier, bis ich sicher sein kann, dass es dir und den Babys gut geht.«

Ich nickte zufrieden und lehnte mich zu einem weiteren Kuss zu meinem Gefährten. Plötzlich war mir die Entfernung zu ihm zu viel, weshalb ich mich aus Erens Griff wand und umständlich auf Eliahs Schoß kletterte, der mich mit einem breiten Grinsen in Empfang nahm.
Eren, der davon jedoch wach wurde, war davon weniger begeistert und zog grummelnd seine Beine unter Eliah hervor, ehe er sich drehte und seinen Kopf auf meinem Schoß ablegte. Das Gesicht dabei meinem Bauch zugedreht.
»Es wird ganz komisch sein, dich bald wieder ohne Bauch zu sehen...«, murmelte mein bester Freund schlaftrunken und gähnte ausgiebig. »Ob du deinen Sixpack wieder antrainieren kannst.«, schmunzelte er und kassierte dafür ein Hirnbatzl, das er mit einem Grummeln kommentierte.

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