33 - Eren

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Nervös trippelte ich mit dem Fuß auf dem Boden und konnte kaum meine Finger davon abhalten geladen auf meinem Oberschenkeln zu trommeln.

Eliah und Lukas waren ewig im Büro und hatten Gott weiß was besprochen. Nur dank Lenes Anwesenheit gestaltete sich die Wartezeit relativ angenehm. Aufgeregt erzählte mir alle Details ihrer Schwangerschaft und ich war dabei vor allem von Lukas Reaktion gerührt.
Er hatte vor Freude angefangen zu weinen, ist vor Lene auf die Knie gefallen, hat seine Hände liebevoll auf ihren nicht sichtbaren Babybauch gelegt und ihn geküsst, ehe er sich dem Baby als sein Pap vorgestellt hatte.

Ich hoffte, Eliah würde irgendwann genauso liebevoll reagieren, wenn ich sein Kind austrage.
Vorfreude machte sich in mir breit. Ich konnte es kaum abwarten mit Eliah Kinder zu bekommen.

Schlussendlich waren die zwei Alphas dann auch mal fertig und gemeinsam traten wir hinaus in die Einfahrt, wo Lene mir sofort schniefend in die Arme fiel.

Lukas und Eliah verabschiedeten sich distanziert voneinander. Sie wirkten beide angespannt und ich wunderte mich worüber sie wohl gesprochen hatten, dass beide nun so eine Miene zogen.

»Finn, pass auf dich auf, ja?«, wiederholte Lukas und drückte mich fest an seine Brust. »Mach ich, Alpha.« Ich schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln, ehe ich ins Auto stieg und ihnen durchs heruntergelassene Fenster zu wank.

Und nun saß ich hier im Auto, nervös, mit schwitzigen Handflächen und trippelte aufgeregt auf der Fußmatte. Schon seit Eliah in Lukas Büro verschwunden war spekulierte ich wie ich diese Frage formulieren sollte. Dabei kam ich zu dem Entschluss, dass egal wie, Eliah sowieso nicht positiv reagieren würde.
»Ich will noch bei Eren vorbei.«

Sein Blick flog kurz zu mir, ehe er wieder die Straße fokussierte. »Warum?« Eliahs Stimme war tiefer als sonst, was auf seine schlechte Laune zurückzuführen war, welche ich durch meine Frage nur noch weiter sinken ließ. Mittlerweile wusste ich, dass er eine relative dünne Haut hatte und schnell aus eben dieser herausfahren konnte.
»Ich will es ihm auch sagen. Ich kann nicht einfach verschwinden ohne meinem besten Freund etwas davon zu sagen.«, erklärte ich und ballte meine Hände zu Fäusten und das vor Nervosität zittern meiner Finger zu stoppen.

»Lukas wird es ihm schon sagen.«, antwortete Eliah kühl und ich konnte sehen wie sich seine Knöchel weiß färbten, weil er seine Finger fester um das Lenkrad drückte.
»Ich will es ihm aber sagen.«, zischte ich vielleicht etwas zu genervt, aber wenn es um Eren ging konnte ich nicht ruhig bleiben. Früher schon nicht und jetzt als Omega noch weniger. Ich ignorierte gekonnt die aufkeimenden Erinnerungen an das letzte Mal als ich ihn verteidigt hatte.
Was - ups, die Zeit rennt wirklich - erst gestern war.

Eliahs angespannte Körperhaltung ließ mich leise seufzen. Zaghaft legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und drückte sanft zu um ihm zu zeigen, dass ich da war. Dass ich bei ihm war.

Seine Haltung entspannte sich zu meiner Freude etwas und sogar ein kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen. »Ich freue mich so, dass du wirklich mit zu mir kommst.« Er legte seine Hand auf meine und verschränkte unsere Finger, ohne sich von seinem Oberschenkel wegzubewegen.

»Wir könnten heute... also wenn du willst... etwas... weiter gehen.«, hauchte er und im selben Moment konnte ich einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen erkennen. Eliah, der Eliah, mein Eliah, wurde wirklich nervös, wenn er an sexuelles mit mir dachte. Unweigerlich musste ich grinsen. Er war so süß.

Ich wusste, dass er von unserem vorherigen Gespräch ablenken wollte, jedoch würde ich das nicht zulassen. Aber erstmal werde ich auf seine Anspielungen eingehen.
»Sehr gerne, Eliah.«, flüsterte ich und konnte nicht verhindern, dass sich meine Hand aus seinen Fingern löste und langsam an der Innenseite seines Oberschenkels gefährlich nah an seinen Schritt rutschte. Ungewollt kam mir wieder unsere Tätigkeit aus der Dusche in Gedanken und allein davon leicht erregt seufzte ich leise auf.

Degradierung - vom Beta zum Omega ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt