Epilog

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Ich atmete nervös aus und strich erneut über mein Jackett um die imaginären  Falten zu glätten. Mein Herz pochte schmerzhaft schnell und ich wusste, dass ich mein Hemd bereits durchgeschwitzt hatte und hoffte einfach inständig, dass das Deo einen penetranten Schweißgeruch abwenden konnte.

»Bist du bereit?« Dad grinste mir breit entgegen und jagte mit seiner Frage meinen Puls noch höher als er ohnehin schon war. Mein Herz raste in einer ungesunden Geschwindigkeit und brachte mich dazu zitternd einzuatmen, ehe ich nur langsam nicken konnte. Erneut strich ich über mein Jackett.

»Na, dann komm.«, schmunzelte mein Vater und streckte mir seine Hand entgegen und grinste noch breiter als ich sie vorsichtig ergriff.

»Dada.«, rief Cosmo aufgeregt und streckte seine Arme zu mir hinauf, doch Mum war schneller und hob den süßen Racker gleich auf ihre Hüfte. Cosmo gab sich damit auch zufrieden und musterte Mums üppige Perlenhalskette, ehe er mir wieder breit entgegen grinste.

»Geht es dir gut, Cosmo?«, fragte ich mit zitternder Stimme und lehnte mich zu meinem Sohn hinunter um seine Stirn zu küssen. »Ja, Dada.« Der Schwarzhaarige, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ähnelte, begann daraufhin fröhlich zu summen und lockte mir damit ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen.

Cosmo war ein wahrer Sonnenschein. Er war immer gut gelaunt und brachte durch seine Wissbegierde viel frischen Wind in unsere Familie. Für seine drei Jahre war er wirklich ein helles Köpfchen und seinen Geschwistern in einigen Aspekten weit voraus.
Nur das "Papa" wollte noch immer nicht so ganz funktionieren, weshalb er mich weiterhin "Dada" nannte.

Unsere Kids hatten sich namenstechnisch schnell arrangiert und während ich Papa war, war Eliah Daddy und Eren Bubba. Ein Name, den sich Josie recht früh hat einfallen lassen und den alle Kinder sofort übernommen hatten, sodass Eren diesen Spitznamen wahrscheinlich nie wieder loswerden würde.

»Papa.« »Ian!«, kam es zeitgleich von Ian und Josie, die sich halb in den Haaren hingen und sich mit bösen Blicken gegenseitig beinahe erdolchten. »Papa, Josie böse!«, schimpfte Ian, der der einzige unserer Kinder war, der mir ähnlich sah.
Eliah hatte es geschafft mit Cosmo, Josie und Hudson exakte Kopien von sich herzustellen, während Ian nur seine Augenfarbe geerbt hatte und ansonsten mir relativ gleich sah.

Eren trat hinter den Streithähnen lachend in den Raum und hob Josie schwungvoll auf ihre Arme, sodass ihr weißes Kleid wild flatterte. Die Dreijährige begann sofort laut zu lachen und klammerte sich an Eren fest, der sie sicher in seinen Händen hielt, ehe er sich mehrfach in die Luft warf und wieder auffing.
Ian gefiel dieser Anblick nicht und mit stämmigen Schritt stolzierte er auf Eren zu und zupfte energisch an dessen Hose. Eren stellte daraufhin die weiterhin kichernde Josie auf dem Boden ab und hob den generell sehr ruhigen Ian auf seine Arme, der sein Gesicht gleich fest in Erens Halsbeuge drückte.

Ian war von den Vieren, der ruhigste und ausgeglichenste. Gott sei Dank, denn vor allem Josie hatte einen Turbo verschluckt und hielt uns alle und am aller meisten Eren auf Trapp. Ian war das absolute Gegenteil von seiner Schwester, wodurch sie sich perfekt ausglichen und Eren ab und an etwas Verschnaufpause hatte, da Ian ein großes Talent dafür hatte seine Schwester zumindest ein wenig zu beruhigen.

»Was hat Josie gemacht?«, fragte Eren meinen Sohn mit sanfter Stimme und strich ihm dabei liebevoll durch die Haare. Ian begann sofort aufgeregt alles zu erzählen, während Josie vom Boden aus immer wieder verneinte, dass irgendetwas davon passiert war.
Eren entpuppte sich auch diesmal wieder als exzellenter Streitschlichter zwischen den Beiden und ging dann mit ihnen auf dem Arm zurück zu den anderen.

»Wir gehen dann auch mal.« Mum lächelte mich mit Tränen in den Augen an und lehnte sich dann mit Cosmo auf dem Arm zu mir um mich zu umarmen. »Ich liebe dich, Finn. Du bist mein Sohn und ich bin so froh, dass du jemand so perfekten wie Eliah gefunden hast. Du hättest keine bessere Wahl mit ihm treffen können.«, flüsterte sie mir zu.

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