Lukas Augen glühten in starken Rot. Seine Haltung wurde größer, mächtiger. Seine Hände ballten sich so sehr zu Fäusten, dass sie bereits weiß waren.
»So lasse ich nicht mit mir reden! Auch du darfst das nicht!«, knurrte er mit tiefer Stimme und machte einen Schritt in meine Richtung. Nur eine Handbreite trennte uns noch voneinander.
»Ach und ihr dürft am laufenden Band meinen Gefährten schlecht machen?! Ich bin es leid wegen Eliah schief angeschaut zu werden. Ich bin nicht Eliah, ich bin sein Gefährte und ich kann absolut nicht nachvollziehen, wieso ausgerechnet das mich genauso in ein schlechtes Licht stellt. Du kennst mich besser als jeder andere und vertraust mir trotzdem nicht. Du vertraust mir sogar so wenig, dass du mich rausschmeißen möchtest, weil du weißt, dass ich dann keinen Fuß mehr über die Grenze setzten kann, weil sich das Rudel gegen mich stellt. Du sagst, dass du weißt, dass ich nichts dafür kann, dass Eliah mein Gefährte ist und dennoch behandelst du mich als wäre ich ein Schwerverbrecher. Als wäre es eine Straftat, dass ich meinen Gefährten gefunden habe! Ich kann verstehen, dass du so wenig wie möglich mit Eliah zu tun haben möchtest, aber ich? Lukas, ich?« Ich schüttelte den Kopf und wand mich von ihm ab. Der Schmerz über Lukas fehlendes Vertrauen saß tief und dass Eren mir noch dazu in den Rücken gefallen war, verstärkte das alles.
»Finn, es tut–« »Es tut dir leid? Nein, dir tut das ganz sicher nicht leid! Ich kenne dich, Lukas. Vergiss das nicht!«
Wütend funkelte er mich mit seinen roten Augen an und in jedem anderen Moment hätte ich Respekt davor gehabt, aber gerade saß der Groll und die Wut zu präsent als das ich mir gerade darüber Gedanken machen könnte.
Ein tiefes Knurren kam aus seiner Kehle, ehe er das Wort erhob.
»Macht meines Amtes verbanne ich dich, Finn, hiermit aus meinem Rudel!«
Kaum hatte er seinen Satz zu Ende gesprochen wurde mein Körper von einem messerscharfen Schmerz durchzogen, der mich schreiend zu Boden sinken ließ. Mein Körper stand augenblicklich in Flammen, mein Innerstes blutete, mein Herz brach und verteilte seine Einzelteile in meinem ebenso gebrochenen Körper.
Der Schmerz wurde von Minute zu Minute schlimmer. Schreiend krümmte ich mich auf dem Boden meines Kinderzimmers und hoffte, dass es gleich vorüber war. Doch der Schmerz blieb auch weit über das Verstummen meiner Schreie hinaus.
Nur unterbewusst bekam ich mit, wie meine Eltern und Eren in mein Zimmer stürzten. Wie Eren begann mit Lukas zu diskutieren und meine Mutter schützend ihre Arme um mich legte und mit meinem Vater versuchte beruhigend auf mich einzureden.Es lief alles wie in Zeitlupe und nur der Schmerz in meinem Inneren war präsent. Alles andere rutschte verschwommen in den Hintergrund.
Das plötzliche, tiefe Alphaknurren von Lukas ließ Eren verstummen und selbst meine Eltern neben mir zuckten unter Lukas Ton zusammen. Ich nicht. Er war nicht mehr mein Alpha. Er hatte keine Wirkung mehr auf mich und auch, wenn mein Omega zurückzucken und seine Unterwürfigkeit zeigen wollte, reagierte ich nicht. Diese Machte wollte ich Lukas über mich nicht geben.
»Morgen bist du weg, Finn.« Damit drehte sich mein ehemals engster Vertrauter weg und verließ das Haus. Das laute zuknallen der Haustür signalisierte uns das Lukas wirklich gegangen war und das allein beruhigte meinen Omega bereits etwas.
Dad, der selbst am ganzen Körper zitterte, hob mich in seine Arme und legte mich vorsichtig auf meinem Bett ab. Mum zog die Decke über meinen Körper und strich meine Tränen mit liebevollen Bewegungen von meiner Wange.
»Finn, ich–« »Eren, du solltest gehen.« Dads forscher Tonfall ließ Eren sichtlich zusammenzucken, ehe er ergeben nickte und mit einem letzten Blick zu mir wie Lukas das Haus verließ. Es dauerte einige Augenblicke bis man hörte wie er die Haustür schlossen. Offenbar hat er doch noch mit sich gehadert, ob er wirklich gehen sollte.
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Degradierung - vom Beta zum Omega ✓
Hombres LoboDer junge Beta Finn hat mit seinen gerade mal 18 Jahren schon viel im Rudel erreicht. Er hatte sich nach oben gearbeitet und ist durch und durch zufrieden. Einzig, seine Gefährtin fehlt ihm noch, doch er ist zuversichtlich sie bald zu finden. Als F...