79 - Emilia

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Seit zwei Tagen war ich nun bei Eren und obwohl ich seine Nähe genoss, konnte ich ihn mit viel Überredungskunst dazu bringen bei Bernard zu schlafen anstatt bei mir.

Das Geschehene lag wie Steine auf meinen Schultern und nur der Gedanke daran brach mir das Herz.
Deswegen versuchte ich mich weitestgehend von Eren fern zu halten, der davon überhaupt nicht begeistert war und immer wieder versuchte mich dazu überreden ihn wieder mit mir in einem Bett schlafen zu lassen.

Noch ein Grund warum ich Eren lieber etwas auf Abstand hielt, war seine offensichtliche Obsession mit meinen Kindern. Er hing an meinem Bauch, wie ein Ertrinkender und jede zweite Frage war bezüglich den Kleinen.

Erens Reaktion in der ersten Nacht hier war süß und dass er mit ihnen gesprochen hatte, war mir wirklich nah gegangen, aber es hatte vor allem den Wunsch aufkeimen lassen, dass Eliah das selbe tun würde.

Es war schön, dass Eren sich so um sie sorgte und versuchte mir zu helfen, aber er war nicht ihr Vater, weshalb ich nicht wollte, dass er sich so benahm. Er war mir etwas zu fixiert.

Ich lag in Erens Bett, starrte die Decke an, während mein Hand gedankenverloren über meinen Bauch strich. Ich konnte kaum glauben, dass er sich innerhalb der letzten zwei Tage schon wieder sichtlich vergrößert hatte. Eliah musste sich dringend bald erinnern, denn wenn die vier diese Geschwindigkeit beibehielten, würde ich den Bauch nicht mehr allzu lange gut verstecken können.

Eliah hätte sich so über meinen sichtbaren Bauch gefreut und jetzt? Jetzt erinnerte er sich nicht einmal mehr daran mich überhaupt geschwängert zu haben.

Ich seufzte.

Jim war am nächsten Tag zu mir gekommen und mir dabei die schwere Neuigkeit überliefert, dass Eliah mich fürs erste nicht sehen wollte, um sich seiner Gefühle klar zu werden.
Denn auch, wenn er sich nicht an mich erinnerte, die Gefühle und die Anziehung war da. Das konnte er nicht leugnen.

Dass er sich so dagegen sträubte, schmerzte beinahe noch mehr als die Tatsache, dass er mich nicht mehr kannte.
Er konnte immerhin nichts dafür, dass er seine Erinnerung verloren hatte und deswegen durfte ich ihm keinen Vorwurf machen.

Er könnte sich jedoch einfach seine Gefühle eingestehen und zu mir kommen und mich in den Arm nehmen und dann könnten wir gemeinsam seine Erinnerungen auffrischen.
Er könnte meinen Bauch liebkosen und mir sagen, wie sehr er sich auf unsere Kinder freute.

Bevor mir die Tränen kamen, schob ich mich aus dem Bett und vollzog meine morgendliche Hygiene, ehe ich langsam den Gang bis in die Küche entlang tapste.
Gähnend strich ich mir durchs Gesicht und zuckte verschreckt zusammen als sich plötzlich zwei Arme um mich legten.

Wie konnte ich nicht bemerkt haben, dass jemand im Haus war? Wie konnte ich so unaufmerksam sein?

Ein bekannter Duft stieg mir in die Nase und augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen.

»Eliah?«, schluchzte ich unter Freudentränen und drehte mich in seinen Armen um.

Mein Gefährte nickte zögerlich, während seine Augen eindringlich mein Gesicht musterten.
Überglücklich schmiss ich mich an seinen Hals und presste mich fest an ihn. Schützend legte er seine Arme enger um mich und völlig in der Umarmung gefangen, seufzte ich glücklich auf.

Eliah war zu mir gekommen.

»Ich freue mich so!«, quietschte ich und begann sein Gesicht mit kleinen Küssen zu übersähen. Eliah begann dabei nur zu Grinsen, ohne mich jedoch aus seinen Armen zu entlassen.

»Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? Du schottest dich immer noch vor mir ab. Hast du Schmerzen?« Glücklich nahm ich sein Gesicht in meine Hände und strich sanft über seinen bärtigen Wangen.

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