64 - Eliah

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Zwei weitere Tage waren vergangen, in welchen ich mich sehr mit Enno angefreundet hatte. Er war ein lustiger Zeitgenosse und je mehr wir zusammenhingen, desto mehr kleine Gemeinsamkeiten in ihrer Gestik und Mimik fielen mir auf und mit jeder neuen, die ich entdeckte, freute ich mich mehr.

Enno half mir gut über meine Sehnsucht zu Eliah hinweg, sodass ich nur nachts damit zu kämpfen hatte.

Jedoch würde Enno morgen wieder abreisen, immerhin hatte er selber eine kleine Familie zuhause, und das stimmte mich noch trauriger als es Eliahs Fehlen bereits tat.

Es war schon spät als ich an diesem Abend ins Bett ging, während Enno und Rolf noch putzmunter im Wohnzimmer saßen und einen Film schauten.
Durch mein übernatürliches Gehör konnte ich den Fernseher bis ins Bett hören und lauschte den Stimmen bis ich, zum Glück relativ schnell und ohne zu viele Tränen zu vergießen, einschlief.

Mein lebhafter Traum von Eliah, der mich sanft auf die Stirn küsste und sich eng an mich kuschelte, ließ mich mit einem zufriedenen Lächeln aufwachen. Selbst im Halbschlaf konnte ich Eliah noch spüren und riechen und dieses Hirngespinst machte mich glücklicher als ich es die letzten Tage war.

Ich schmiegte mich näher an die Wärmequelle und seufzte glücklich.
Seine Haut an meiner zu spüren, schickte kleine Stromschläge durch meinen Körper und machte meinen Traum damit nur noch realer.

Eine Hand begann sanft zu meine Haare zu kraulen und völlig von diesem Gefühl hingerissen, entkam mir ein entspanntes Schnurren.

Erst als die Hand sich gemeinerweise aus meinen Haare löste und sich zaghaft auf meine Wange legte, schreckte ich aus dem Schlaf und schlug überrascht die Augen auf.

Nur um sie sofort wieder zu schließen.

Ich wollte nicht aus diesem wundervollen Traum aufwachen. Ich wollte die Nähe zu Eliah, wenn sie auch nur imaginär war, nicht missen.

Eliah an meinem Körper bewegte sich und schon konnte ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren.

Und als er seine zarten Lippen auf meine drückte, realisierte ich, dass es kein Traum war.

Eliah war hier.
Er war real.
Er war bei mir.

Augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen und drückten sich zwischen meinen geschlossenen Augenlidern durch, nur um von Eliahs sanften Händen an meinen Wangen aufgefangen zu werden.

Seine Lippen schmeckten süß und nach Eliah.
In einem zärtlichen Rhythmus bewegten sie sich gegen meine und befördert mich gekonnt auch Wolke Sieben. Sie waren rau, kratzten angenehm über meine und als er mit seiner Zunge verspielt über meine Unterlippe strich, keuchte ich überrascht auf.
Sein Griff wurde fester und vorsichtig drehte er uns, sodass ich auf dem Rücken lag und er sich über mich beugen konnte. Seinen Körper so nah an meinem spüren zu können, weckte lüsternde Wallungen in mir und mit einem erneuten Keuchen krallten sich meine Finger in seine Haare und zogen ihn näher zu mir. Auch Eliah entkam ein kleines Keuchen und spürbar erregt - mir ging es nicht anders - drückte er seine Mitte zaghaft gegen meine.

Wir wollten beide wieder miteinander schlafen, aber gleichzeitig wollten wir beide nichts überstürzen. Ich spürte Eliahs Müdigkeit und wie erschöpft er war und mir ging es nicht anders. Wir schlossen eine stille Übereinkunft, dass heute Nacht nicht passieren würde.

Mit einem letzten innigen Zungenkuss, lösten wir uns schweren Herzens voneinander.

»Du bist hier.«, flüsterte ich gegen seine Lippen und öffnete zögerlich meine Augen. Mein Verstand konnte noch immer nicht wahrhaben, dass er wirklich da war.

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