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DANA
Ich hatte den kleinen Jack zwar erst gestern gesehen, doch nach dem ganzen Stress vermisste ich ihn jetzt schon so unglaublich. Mir war klar, dass Alec mich nicht sehen wollte und das verstand ich auch...trotzdem wusste ich mir nicht anders zu helfen, als ihn an zu rufen. Sobald ich hörte wie ein Wagen vorfuhr stand ich vom Sofa auf und lief sofort zu einem der Fenster. Draußen sah ich Alec, wie er gerade Jack aus dem Wagen holte.

Ohne zu zögern lief ich zu Haustüre und öffnete, während Alec mit Jack auf dem Arm auf mich zu lief. Sofort kamen mir die Tränen und als Alec bei mir ankam streckte ich nur weinend meine Arme nach meinem Enkel aus. Alec gab ihn mir und schob mich dann ins Haus zurück. Hinter uns schloss er dann die Türe und schob mich ins Wohnzimmer, wo er auf dem Boden eine Spieldecke ausbreitete und noch einige Spielzeuge darauf platzierte. Danach drückte er mich auf den Boden und ich setzte Jack ab, der sofort nach einem der großen Bauklötze griff.

Alec hatte nicht ein Wort gesagt, das viel mir erst jetzt auf und ich sah ihn an. "Tut mir leid...ich..." fing ich an, doch er schüttelte nur den Kopf. "Ist dein Enkel wie gesagt, du kannst ihn sehen wann immer du es willst." sagte er nur monoton und sah mich emotionslos an. "Wenn du mit Magnus reden willst...er ist unten und Trainiert mit Ace und Jordan." antwortete ich in der Hoffnung, dass er bleiben würde.

"Du musst ja nicht mit ihm reden...du könntest dich ja einfach dort hinsetzen." schlug ich vor, doch Alec schüttelte nur den Kopf und wollte gerade gehen, als mein Mann den Raum betrat. "Oh! Eh...Hi!" sagte er überrascht uns sah dann zu mir. "Wollten wir ihm nicht eigentlich seinen Freiraum lassen." merkte er an und sah mich mahnend an. Bevor ich allerdings etwas sagen konnte mischte Alec sich ein. "Ist schon ok. Ich habe gesagt ihr könnt Jack jederzeit sehen." versicherte er meinem Mate und dieser nickte verstehend.

"Kommst du mit runter zum Trainingsfeld?" wollte dann auch Robert wissen und Alec seufzte geschlagen. Ohne auch nur eine Antwort ab zu warten schob Robert den Mate meines Sohnes nach draußen auf die Veranda und direkt weiter zur Treppe. "Es tut mir so unglaublich leid...ich hoffe nur, dass Alec das auch bald versteht." murmelte ich leise vor mich hin und sah hinunter zu Jack, sofort fiel sämtliche Anspannung von mir ab und ich wurde ruhiger.

ALEC
Robert schleifte mich ohne überhaupt meine Antwort abgewartet zu haben mit sich. "Ihr dürft meinem Vater nicht angreifen." platzte es plötzlich aus mir heraus und er blieb verwirrt stehen. "Im Auge behalten ja, aber auf keinen Fall angreifen." fuhr ich fort. Sichtlich verwirrt sah Robert mich an, doch er nickte nach einigen Minuten. "Ok. Aber ich will nach dem Training eine Erklärung. Du kannst ja zusehen, wie ich Magnus und die Anderen ein bisschen quäle." entgegnete er und ich sah ihn dankbar an. Es war nicht selbstverständlich, dass er mir so viel Vertrauen entgegenbrachte. Ich wusste genau, wie schwer es ihm fiel nichts gegen meinen Vater zu unternehmen.

Am Trainingsfeld angekommen wurde ich sofort von einigen Rudelmitglieder gemustert, aber vor allem von Magnus wurde ich ununterbrochen angestarrt. Ich war ganz bestimmt nicht wegen ihm hier, das konnte er sich gleich wieder aus dem Kopf schlagen! Wie immer setzte ich mich mittig auf das freie Feld gegenüber und sah dabei zu, wie sie sich aufwärmten. Irgendwann wurde es mir allerdings zu langweilig und ich ließ mich auf den Rücken fallen. Müde starrte ich in den Himmel,bis ich auf ein Mal etwas schweres auf meinem Bauch spürte.

Instinktiv richtete ich meinen Blick an mir herunter und sah Star, der seinen Kopf wieder auf meinem Bauch abgelegt hatte. "Was machst du hier?! Wenn sie dich entdecken...sie denken bestimmt du willst mich verletzen." murmelte ich müde vor mich hin, doch Star schnaubte nur. Eine Weile lang blieben wir so liegen, bis Star seine Schnauze wieder unter mein Oberteil schob und zufrieden einatmete. Langsam drehte ich meinen Kopf wieder zu den trainierenden und sah Magnus dabei zu, wie er mit Jordan kämpfte. "Der im weißen Shirt ist mein Mate." sagte ich dann leise und wurde dann von Star neugierig gemustert. Er gab ein kurzes Knurren von sich und ich sah wieder zu Star. "Er ist nicht wie Yarik...überhaupt nicht wie er." murmelte ich und Star fing an schnurrend über meinen Bauch zu lecken.

Müde seufzte ich und strich Star vorsichtig über den Kopf. Er gab ein leises Schnurren von sich, was mich langsam dazu brachte meine Augen zu schließen. Ich streichelte ihn immer weiter, bis ich entspannt einschlief. Meine Hand rutschte von seinem Kopf und ich dämmerte einfach weg.

MAGNUS
Alec war hier! Ich konnte an nichts anderes mehr denken, normalerweise wäre ich sofort zu ihm gegangen...allerdings hatte mein Vater mich davon abgehalten. Ich sollte stattdessen mir den Anderen trainieren. Ich war komplett angespannt und versuchte immer wieder einen Blick auf Alec zu wenden, doch es gelang mir nicht. Ich war zu beschäftigt damit Jordan auszuweichen. "Ok, Jungs! Pause!" rief mein Vater und wir hörten endlich auf zu trainieren. Als ich jedoch zu Alec hinüber sah gefror mir das Blut in den Adern! Bei meinem schlafenden Mate lag der Wolf seines Vaters. Auch Jordan und Ace hatten es bemerkt. Der Wolf sah zu uns hoch und stand dann vorsichtig auf, er stupste Alec leicht an, der dadurch auf zu wachen schien.

Zu meinem Erstaunen war Alec total ruhig! Er schien keinerlei Angst zu haben, als der Wolf ihm kurz über die Wange leckte und dann im angrenzenden Wald verschwand. Wütend sah ich zu Alec, der noch immer auf dem Boden lag. Er machte sich überhaupt keine Mühe sich oder das Kind zu schützen! Immerhin hatte er unser Baby noch in sich!

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt