MAGNUS
Eigentlich hatte ich zusammen mit Ace in der Küche bleiben wollen, als Jordan meinem Mate nachgelaufen war...allerdings hatte Ace mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seine Augen hatte auf ein Mal angefangen weiß zu leuchten, ehe er auch schon aufgestanden war und sich meine Hand geschnappt hatte. Ohne zu zögern hatte er mich ins Wohnzimmer gezogen, direkt bis an die Ecke, bevor man uns sehen konnte. Eigentlich hatte ich widersprechen wollen, da ich es nicht für richtig hielt Alec und Jordan einfach zu belauschen, doch dann erinnerte ich mich an Alecs Worte aus dem Krankenhaus zurück. Ace zeigte mir vermutlich das was ich wissen musste, um meine Familie zu beschützen.Wir blieben die gesamte Zeit über hier stehen, während Jordan und Alec sich unterhielten. Selbst als Alec anfing zu weinen ließ Ace mich nicht zu ihm, was mich innerlich beinahe zerbrach. Als Alec dann schließlich seine Geschichte beendet hatte verstand ich endlich warum Alec nun mal so war, wie er eben war. Er hatte jedes Recht misstrauisch zu sein und sich selbst verteidigen zu wollen! Der Drang ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten wurde immer größer gegen Ende und ich hätte mich beinahe von Ace losgerissen, hätte ich nicht noch einmal Alec's Stimme gehört. Er klang gebrochen und unendlich traurig. Wer oder was war Rosie? Und warum war es schon beinahe eine Qual für Alec darüber zu sprechen?
Ein beinahe schon herzzerreißendes Schluchzen meines Mates gab mir dann allerdings den Rest und ich riss mich aus Ace's Griff los und stürmte durch das Wohnzimmer direkt auf die Veranda zu. Draußen sah ich Alec, der auf dem Boden kniete. Jordan hatte sich neben meinen Mate gekniet, doch Alec schien nichts weiter tun zu können, als nach Luft zu schnappen und zu weinen. Ich hatte Alec nur ein paar Mal weinen sehen, aber das hier konnte man nicht mit meinen bisherigen Eindrücken vergleichen. Ganz und gar nicht! Das hier war echter Schmerz und tiefe Trauer, die sich jahrelang durch seinen Körper und Geist gefressen hatten und jetzt einen Weg gefunden hatten an die Oberfläche zu gelangen.
Ohne zu zögern warf ich mich zu Alec auf den Boden und zog ihn in meine Arme. Das schien genau das zu sein, was er gerade brauchte. Er klammerte sich an einem Shirt fest, als wäre es das letzte was ihm noch Halt geben würde. Ein ertrinkender der sich gerade an seinen letzten Strohhalm klammerte, um nicht unter zu gehen. "Alec?" murmelte ich leise, im Bewusstsein, dass er mir vermutlich gerade einfach nicht antworten konnte. "Wer ist Rosie, Alec?" hakte jetzt Jordan nach und Alec's Arme rutschten langsam an meiner Brust hinunter, es war so, als hätte ihn sämtliche Kraft verlassen. Sofort zog ich meinen kleinen Mate noch weiter auf meinen Schoß und schlang meine Arme schon beinahe schmerzhaft feste um seine Mitte. Alec hatte seinen Kopf gegen meine Schulter gelehnt und konnte nichts anderes tun, als zu weinen.
Es vergingen mehrere Minuten, bis er überhaupt wieder in der Lage war so zu atmen, dass er Luft bekam und wir alle wussten, dass er sich überhaupt nicht unter Kontrolle hatte. Selbst Ace war mittlerweile zu uns gestoßen und hockte sich zu mir auf den Boden, direkt zu Alec. Vorsichtig bedeutete er mir Alec's Oberkörper leicht an zu heben und genau das tat ich auch. Mein kleiner Mate hing völlig aufgelöst in meinem Griff und weinte, bis Ace seine Arme nach ihm ausstreckte und seine Hände vorsichtig an die Schläfen meines Mates legte. Die Augen des Deltas fingen erneut an weiß zu leuchten und sofort merkte ich, wie Alec in meinen Armen zusammen sackte und sein gesamter Körper sich entspannte. Ich zog, nachdem Ace seine Hände wieder entfernt hatte, Alec wieder an mich und legte meine Arme um seine Mitte, ehe ich ihn mit dem Rücken gegen meine Brust zog. Benommen ließ Alec sich gegen mich sinken und brummte leise.
Trotzdem ließ Rosie mich nicht los. "Alec, bitte. Wer ist Rosie?" flehte ich meinen Mate erneut an und Alec schien wieder etwas unruhiger zu werden. "Ich liebe dich und du bist mein Mate. Du bist mein Leben und meine Familie werde ich bis zum Tod beschützen." raunte ich in Alec's Ohr. Trotzdem schien es Alec nicht zu erreichen und ich griff zu drastischeren Methoden. "Das sind keine leeren Worte, das ist ein Versprechen." sagte ich mit ruhiger, aber entschlossener Stimme. "Du hast mein Wort, dass ich dir niemals weh tun werde und dass ich dich und all unsere Kinder mit meinem Leben beschützen werde." fügte ich leise hinzu und nahm Alec's Handgelenk, was er eben noch Jordan gezeigt hatte. Ohne zu zögern ließ ich meinen Wolf in meinen Augen aufleuchten und biss zu. Vor Schmerz ächzend spannte Alec's Körper sich an, doch das dauerte nicht lange an.
Kurz nachdem ich mich von seinem Handgelenk gelöst hatte leuchteten die eben noch hellblau leuchtenden Linien auf einer Hälfte dunkelblau. Jetzt hatte er nicht nur Yarik's Versprechen auf seiner Haut, sondern auch meins. Es kam selten vor, dass Alphas so etwas taten. Versprechen dieser Art konnten nur von Mates gegeben werden und sie hielten auch nur auf der Haut des Anderen, wenn sie von ganzem Herzen kamen. Sobald man nur ein winziges bisschen zweifelte, funktionierte es nicht.
Alec in meinen Arme hatte wieder angefangen leise vor sich hin zu weinen, während ich ihm beruhigend über die Seite fuhr. Seit Shirt war leicht hoch gerutscht und ich strich über seine Haut, aber das schien er gerade zu brauchen. Er brauchte mich, seinen Mate. Verzweifelt und unter Tränen schloss Alec seine Augen und schien mit sich selbst zu kämpfen, ob er mir antworten sollte. Schlussendlich schien er sich jedoch dazu durch ringen zu könne. "Rosie ist meine Tochter." weinte er mit zittriger Stimme und sofort zog ich ihn noch dichter an mich. "Als ich Yarik verlassen habe war ich im dritten Monat." gab Alec zu und zog seine Beine an. Das hatte ihn also so fertig gemacht. Er hatte eine Tochter, gemeinsam mit Yarik!
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🙇🏻♀️ was nach dieser Nachricht wohl noch so alles passiert....

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Lone Wolf
FanfictionEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?