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ALEC
Ich vernahm Yarik's Schritte und merkte bei jedem einzelnen ein leichtes Zusammenzucken meinerseits. Erst als ich einen Luftzug neben mir spürte öffnete ich meine bis jetzt zusammengekniffenen Augen und sah hoch, direkt in Yarik's violett leuchtende Augen. Eigentlich hatte ich mit einem Blick voller Wut und Hass gerechnet, stattdessen schlug mir allerdings Trauer und Schmerz entgegen. Der Alpha ließ sich vor mir auf die Knie sinken und sah mich weiterhin wie hypnotisiert an, während seine Hand langsam zu meinem Oberteil wanderte und es sogar ein Stückchen hoch schob. Die Wunde darunter war vollständig verschlossen und kaum ein Tropfen Blut sickerte mehr heraus, was mich ziemlich erleichterte. Yarik's Gesichtsausdruck wirkte ebenfalls sehr erleichtert, wie passte das denn bitte zu der Messerattacke auf mich? „Wieso tust du das?" brachte ich schon beinahe nur murmelnd hervor, ich hatte gerade einfach nicht die Kraft den Alpha vor mir anzuschreien. „Meins." raunte Yarik nur leise und ließ sich dann einfach neben mir auf die Matratze sinken, das Blut darauf schien ihm vollkommen egal zu sein. Er legte sich einfach neben mich und schob sogar seinen Kopf auf meine Schulter. Er vergrub sein Gesicht darin und atmete zufrieden meinen Geruch ein, was ich dann doch etwas befremdlich fand. Er scheint uns richtig vermisst zu haben. Vielleicht wollte er uns ja gar nicht mit dem Messer verletzen? Vielleicht war das für Magnus gedacht. hörte ich meinen inneren Wolf laut vor sich hin denken und aus meinen Augen machten seine Worte durchaus Sinn. Aber Yarik durfte Magnus nichts antun! „Wenn du Magnus tötest, dann tötest du damit auch mich." sagte ich kaum hörbar und mit stark bebender Stimme, sofort hob Yarik seinen Kopf und sah mich überrascht an, bis sein Blick auf etwas an meinem Hals fiel. Vorsichtig, aber bestimmend drehte er mich leicht auf den Bauch und kurz darauf spürte ich auch schon seine Hand in meinem Nacken, die über Magnus's Markierung fuhr.

Plötzlich wurde ich kräftig in die Matratze gedrückt und spürte wenig später Yarik's Gewicht auf mir. Beinahe im selben Moment verspürte ich einen brennenden Schmerz im meinem Nacken, es war das gleiche Brennen was ich bei Magnus gespürt hatte, als er mich gebissen hatte. Ich spürte auf ein Mal keinen Hass mehr, ein warmes Kribbeln breitete sich stattdessen in meinem Körper aus und durchflutete mich von Kopf bis Fuß. Ächzend krallte ich mich in die Matratze und nahm am Rande noch wahr wie Yarik's Hand über meine Seite fuhr. „Meins." grummelte er zufrieden, während ich vollkommen erschöpft zusammen sank. Das warme Kribbeln verschwand allerdings so schnell auch wieder, wie es aufgetaucht war. Der Hass auf Yarik war allerdings noch immer verschwunden, vor allem, als ich merkte, dass er weinte. Sein Gesicht hatte er auf meine Schulter sinken lassen und seiner Reaktion nach zu urteilen hatten sein Versuch uns an ihn zu binden nicht funktioniert. Vermutlich war sein Zeichen nach nur wenigen Sekunden auf meiner Haut wieder verschwunden. „Nein...nein,nein." hörte ich Yarik weinen, der sich schon beinahe an mich klammerte, als wäre ich alles was er noch hätte. Schwerfällig drehte ich mich in Yarik's Griff herum, sodass ich auf dem Rücken liegend meinen Ex-Freund sehen konnte. „Es gibt noch so viele Wölfe da draußen, es ist ok, dass wir nicht mehr zusammen sind. Es ist in Ordnung." sagte ich leise und schlang vorsichtig meine Arme um Yarik, der noch immer vollkommen am Boden zerstört auf mir lag. „Du bist der Vater meiner Kinder...du wirst immer einen Platz in meinem Leben haben, ob du nun mein Mate bist oder nicht ist mir vollkommen egal." murmelte ich leise und strich Yarik beruhigend über den Rücken, trotzdem schien der Alpha am Boden zerstört zu sein. Es sah so aus, als hätte er all seine Hoffnungen da rein gesetzt mich wieder zu seinem machen zu können. Seine Welt war gerade zusammen gebrochen!

„Alles wird wieder gut. Vielleicht nicht sofort, aber auch du wirst wieder glücklich werden." murmelte ich leise und trotzdem schien Yarik das nicht wirklich helfen zu können. Ein lautes Poltern von oben schien Yarik auch nicht aus seinem Loch holen zu können, anscheinend hatte er vollkommen den Halt verloren. Mit einem lauten Krachen wurde die Türe zum Keller aufgebrochen und landete mit einem lauten Poltern auf dem Boden, dahinter kam der Wolf meines Vaters zum Vorschein. Seine Augen glühten in einem knalligen Rotton, der mir schon beinahe eine Gänsehaut verpasste. So hatte ich meinen Vater schon lange nicht mehr gesehen! Wie wild geworden stürmte er auf Yarik und mich zu, letzterer richtete sich im selben Moment auf und warf sich in einer gleitenden Bewegung meinem Vater entgegen, während er sich in einen Wolf verwandelte. Knurrend rangen die Beiden miteinander, während ich nur vollkommen erledigt auf der Matratze lag. Jean hing einfach nur leblos in seinen Ketten, ohne seine Mate hatte er die schweren Verletzungen durch Yarik nicht mehr heilen können. „Alec!" rief auf ein Mal Magnus, den ich sofort an seiner Stimme erkannte. Müde drehte ich meinen Kopf zur Seite und öffnete schwerfällig meine Augen, was ich dann allerdings sah ließ mein Herz sofort schneller schlagen. „Rosie..." murmelte ich leise und mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, als ich Magnus sah, der meine kleine Tochter auf dem Arm hatte. Mein Mate kam auf mich zu gelaufen und hockte sich neben mir auf den Boden, während er Rosie neben mich auf die Matratze legte. „Alec? Wo kommt das Blut her?" wollte Magnus dann besorgt wissen, doch ich schob nur vorsichtig einen Teil meines Shirts hoch. Magnus Augen wurden groß und er sah mich besorgt an. „Die...die Narbe ist wieder aufgegangen..., aber mein Wolf hat sich schon darum gekümmert." murmelte ich, während Magnus vorsichtig mit seiner Hand zu der wieder frisch verheilten Narbe fuhr. „Zuhause wirst du dich erst einmal ausruhen und dann erst wieder etwas tun, wenn das alles vollständig verheilt ist." ermahnte Magnus mich und ich nickte leicht. „Kannst du aufstehen? Oder soll ich einen Krankenwagen rufen?" wollte Magnus dann besorgt wissen. „Geht schon..." murmelte ich und richtete mich angestrengt leicht auf.

Was ich dann allerdings sah, schockierte mich dann doch etwas. Mein Vater hatte Yarik gegen den Boden gedrückt und biss dem Alpha gerade mit einem kräftigen Biss in den Nacken. Das Ganze war aber noch nicht sonderlich beunruhigend, was ich viel überraschender fand war die Tatsache, dass mein Vater...oder zumindest sein Wolf Yarik's Wolf gerade bestieg. Immer grober rammte mein Vater sich in den Wolf unter ihm hinein und Yarik schien das nicht einmal mehr zu stören. Im Gegenteil! Er bot sich meinen Vater weiter an und ließ sich einfach dominieren. Ich verstand die Welt nicht mehr! Was war denn mit den Beiden los?!

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt