Lone Wolf

50🌷

MAGNUS
Alec war total aufgelöst und weinte die meiste Zeit über. Ich wusste leider nicht, was ich anderes tun konnte, außer ihn in den Arm zu nehmen und einfach nur zu halten. Ich half ihm sich auf den Toilettendeckel zu setzten und hockte mich vor ihm. „I-Ich will das nicht..." sagte er, als er sich etwas beruhigt hatte und ich sah ihn verwundert an. „A-Aber du kümmerst dich doch auch gut um Jack..." murmelte ich verwirrt vor mich hin. „Ja, aber das ist etwas anderes! Er ist DEIN Sohn! Und...! Ich will dieses Kind einfach nicht, mein Vater ist ein Psychopath, meine Mutter ist tot und dein Rudel hasst mich. Sie werden es ihn oder sie alle spüren lassen, dass sie das Kind nicht mögen...jeder wird sagen es wäre sowieso nicht vor dir oder Gott weiß was. Dieses Kind wird von Anfang an keine Chance haben, weil alle Vorurteile haben! Abgesehen davon sieht man ja wie liebevoll du dich um deinen Sohn kümmerst!" schnaubte Alec frustriert. „Weißt du, warum ich Jack nicht hier haben will?" fing ich an und Alec sah mich Schulterzuckend an. „Nein! Erleuchte mich!" schnaubte er sarkastisch und sah mich unzufrieden an.

„Ich will ihn nicht, weil er nicht von dir ist! Es ist so gesehen nicht UNSER Baby...biologisch gesehen nur meins." erklärte ich mich und sah meinen Mate flehend an. „Ich will aber kein eigenes Baby! Jack reicht mir vollkommen aus! Ich dachte, wenn du Jack hast, dann willst du auch kein eigenes." seufzte Alec und raufte sich die Haare, er schien wirklich verzweifelt zu sein.

„Ich...Ich möchte eine Familie mit meinem Mate! Mit dir! Ich will unser Baby und nicht nur meins..." seufzte ich und fuhr mir mit meinen Händen über das Gesicht. „Tja, hierbei werden wir uns wohl nicht einigen können." stellte Alec fest und wischte sich die letzten Tränen weg. „Auch nicht, wenn ich dich bitte dieses Kind zu bekommen?" fragte ich schon beinahe flehend nach, doch Alec schüttelte den Kopf. „Nein, Magnus! So funktioniert das nicht! Dabei kannst du mir weder ein schlechtes Gewissen noch sonst was einreden." antwortete Alec nur kühl und stand dann auf. „Deine Eltern müssten gleich kommen." sagte er nur noch und lief an mir vorbei aus dem Bad.

Seufzend richtete auch ich mich wieder auf und folgte ihm nach unten in die Küche, wo er anfing das Messer zu reinigen und danach wischte er noch den Boden. „Können wir nicht noch mal in Ruhe über das Thema sprechen?" hakte ich vorsichtig nach, als er fertig war, doch Alec schüttelte nur den Kopf. „Da gibt es nichts mehr zu bereden. Ich mache einen Termin beim Arzt und dann hat sich das alles erledigt." entgegnete er nur und kurz darauf klingelte es auch schon an der Türe. Meine Eltern!

Alec lief wortlos an mir vorbei und öffnete die Türe, wenig später standen meine Eltern bei uns in der Küche. „Du wusstest genau, dass ich keine Kinder will...du wusstest es und trotzdem hast du mir nichts gesagt!" ergriff Alec nach einer Weile das Wort und sah meine Mutter mit einem eisigen Blick an. „Ich...Ich dachte das wird schon wieder, wenn ihr euch wieder vertragt und dann wärt ihr doch eine glückliche Familie." versuchte meine Mutter sich zu erklären, doch dabei stieß sie bei Alec auf keinerlei Verständnis. „Du hättest es mir sagen müssen. Abgesehen davon weißt du genau, dass ich keine eigenen Kinder bekommen werde. Da lasse ich nicht mit mir drüber reden oder sonst was. Was hättest du gemacht, wenn wir uns nicht gestritten hätten!? Wüsste ich dann überhaupt davon?! Du hättest mich einfach dazu gezwungen das Kind zu bekommen oder abgewartet, bis ich es nicht mehr wegmachen lassen kann!" schnaubte Alec wütend und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich...Ich weiß nicht was ich gemacht hätte..." gab meine Mutter zu und sah Alec entschuldigend an.

„Ich werde dieses Kind auf keinen Fall bekommen. Das ist nicht verhandelbar, aber ihr solltet Jack vielleicht besser zu euch nehmen. Mein Vater war hier und ich möchte nicht, dass Jack etwas passiert." stellte Alec fest, doch meine Mutter schüttelte den Kopf. „Ihr beide solltet einfach wieder zu uns ziehen, wir könnten uns gemeinsam um Jack kümmern und vielleicht auch um euer gemeinsames Baby. Das wäre doch schön...eine große Familie." versuchte meine Mutter Alec zu überreden, doch er schien darauf nicht eingehen zu wollen. „Ich werde nicht zurückkommen. Weder zu Magnus noch zu euch, ihr wolltet mich dazu zwingen kein Kind zu bekommen! Ich will euch alle überhaupt nicht mehr in meinem Leben haben! Abgesehen von Jack und Max." stellte Alec klar und ich sah ihn erschrocken an. „A-Aber wir sind doch Mates..." stammelte ich vor mich hin, doch Alec schien das nicht zu interessieren. „Dein Vater will, dass ich zu einer Waffe werde um meinen Vater zu töten, deine Mutter will mich zwingen ein Kind zu bekommen und du...du versuchst mir das auch die ganze Zeit ein zu reden! Jack ist mehr als nur genug!" fuhr Alec mich an und sein innerer Wolf flackerte in seinen Augen auf. „Also entweder ihr nehmt Jack mit und lasst mich in Ruhe oder ihr lasst ihn hier und lasst mich in Ruhe. Wenn er bei mir bleibt könnt ihr ihn natürlich besuchen oder ich bringe ihn euch vorbei, aber ICH will euch nicht mehr sehen..." stellte Alec klar und ein leises Weinen war aus dem Babyfon zu hören.

Ohne zu zögern lief Alec nach oben und kümmerte sich um Jack. „Ich gebe zu, dass ich einen Fehler gemacht habe...aber er sieht das große Ganze nicht. Er sieht die große glückliche Familie nicht, die ich sehe." seufzte meine Mutter und lehnte sich müde gegen die Küchenzeile. „Wir sind keine große, glückliche Familie! Max hasst mich weil Alec weg ist! Du planst einfach Alec's Zukunft ohne ihn auch nur mal zu fragen und Dad will ihn gegen seinen Vater benutzen! Und ich? Ich will ihm die ganze Zeit einreden, dass an ihm etwas nicht stimmt und er sich eingliedern muss." schnaubte ich frustriert. Und alle Anwesenden wussten, dass ich recht hatte. „Ich finde Jack sollte bei Alec bleiben, er gibt dem Kleinen das, was er braucht...im Gegensatz zu mir." erklärte ich und mein Vater stimmte mir zu. Schweren Herzens nickte auch meine Mutter.

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