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MAGNUS
Alec war einfach verschwunden! Wie war das möglich?! Panisch fingen wir an jeden Raum nach ihm zu durchsuchen und ich wollte schon gerade aufgeben, als ich die Türe zu meinem Zimmer öffnete. Ein ziemlich verwirrter Alec saß erschöpft auf meinem Teppich. "Hab ihn!" rief ich und lief auf ihn zu. Vorsichtig hob ich ihn hoch und setzte ihn auf mein Bett. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken." entschuldigte Max sich hastig für seine Überraschung in der Küche und setzte sich zu Alec auf das Bett. "Das ist beeindruckend! Du solltest zusammen mit Dana und Magnus versuchen deine Fähigkeiten kontrolliert einzusetzen!" merkte mein Vater an, als er zu uns stieß. "Bist du verrückt! Er hatte Glück, dass er in meinem Zimmer gelandet ist und nicht auf irgendeiner Straße! Es hätte sonst was passieren können!" keifte ich ihn an und zog Alec in meine Arme.

ALEC
Ich musste Magnus in gewisser Weise recht geben, ich hatte das alles nicht unter Kontrolle. Ich wollte gar nicht wissen was ich konnte! Ich wollte das alles nicht, weder diese Fähigkeit noch sonst was von dem hier! Ich wollte einfach nur normal sein! Frustriert ließ ich mich von Magnus hoch heben und schlang meine Beine um seine Mitte, während ich mein Gesicht in seiner Schulter vergrub. Ich ließ mich wieder nach unten in die Küche tragen. "Willst du mich nicht anschreien oder beschimpfen, dass ich dich wieder hochhebe? Oder, dass ich dich gebissen habe? Oder...weil ich dich wie einen schwachen Omega behandle?" fragte Magnus überrascht und ich schnaubte nur. Ich hatte einfach keine Lust mehr! Es reichte! Warum kämpfte ich überhaupt gegen das alles an? Es war doch eh egal! Mein Vater würde mich finden und wenn ich meine Fähigkeit bis dahin unter Kontrolle hatte, dann war alles vorbei. Magnus setzte mich wieder auf einem der Barhocker ab und Dana schob mir eine Schale mit Suppe hin. Frustriert sah ich darauf herunter und hoffte, dass sich die Flüssigkeit einfach in Luft auflöste. Während Magnus und Dana anfingen sich zu unterhalten starrte ich nur missmutig auf den Teller vor mir und blendete ihre Stimmen nach einer Weile aus. Als jemand seine Hand auf meine Schulter legte zuckte ich heftig zusammen. "Sorry. Wir wollten runter zum Trainingsplatz, willst du mit?" fragte Magnus und sah mich aufmunternd an. Ich zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. "Komm schon! Du kannst dabei zusehen wie dein toller Mate alle fertig macht." sagte Magnus, ich wusste genau, dass er mich damit nur provozieren wollte...es funktionierte nicht. "Ich geh meine Schuhe anziehen..." brummte ich nur und ging die Treppe hinauf. "Mom! Er hat nichtmal mit den Augen gerollt." hörte ich Magnus noch zu seiner Mutter sagen, ehe ich oben ankam und direkt auf mein Zimmer zu lief. Ich schnappte mir mein einziges paar Schuhe und zog sie an, danach lief ich wieder hinunter in die Küche. Abgesehen von dem ganzen Chaos was hier so ablief hatte ich schon länger nichts mehr von meinem inneren Wolf gehört...er antwortete einfach nicht, das bereitete mir noch mehr Sorgen. "Können wir?" fragte Magnus grinsend und ich nickte leicht, woraufhin er meine Hand nahm un mich hinter sich her zog. "Ich bin so aufgeregt wie das Rudel auf dich reagieren wird! Sie sehen euch beide ja zum ersten Mal als Mates!" quietschte Dana begeistert und lief neben Magnus her, der mich an der Hand mit sich zog. Innerlich schlug ich mich selbst dafür, dass ich das vergessen hatte! Sie würden mich alle hassen! Obwohl... das Taten sie jetzt schon! Genervt lief ich einfach weiter hinter Magnus her, je näher wir dem Trainingsplatz kamen desto schlechter wurde meine Laune, wenn das überhaupt noch möglich war. An unserem Ziel angekommen kamen schon einige von Magnus Freunden auf uns zu, instinktiv ließ ich seine Hand los bevor uns jemand sehen konnte. Magnus sah mich kurz enttäuscht an, sagte aber nichts. Er begrüßte seine Freunde, die mich abwertend musterte während ich mich zu Dana stellte. "Viel Spaß beim Training, Jungs!" sagte sie nach einer Weile und zog mich mit sich zu einem der leeren Felder. Mittig blieb sie stehen und drückte mich ins Gras, danach setzte sie sich mir gegenüber hin. "Warum hast du ihn losgelassen?" fragte Dana besorgt und ich sah sie vermutlich gerade wie ein getretener Hund an. "Das Rudel hält mich für den letzten Dreck...das muss jetzt nicht auch noch Magnus abkriegen." brummte ich und sah dann zu meinem Mate herüber, der mit seinen Freunden ein paar Runden um den Platz lief. "Alec..." begann Hanna, doch ich unterbrach sie. "Jetzt komm mir nicht mit, das wäre gar nicht so. Du hast ihre Blicke doch auch gesehen! Das ist ok! Ich kann damit leben nicht gewollt zu werden, aber ich denke einfach, dass Magnus das nicht kann. Er braucht seine Freunde und seine Familie...jetzt mehr als sonst! Ihr macht ihn glücklich...ich mache ihm alles nur schwerer." murmelte ich und riss etwas Gras aus der Erde. Ich konnte Danas geschockten Blick förmlich auf meiner Haut spüren, sie setzte ein paar mal an um etwas zu sagen, doch ihr schienen die Worte zu fehlen. "Ich habe keine Lust mehr gegen alles an zu kämpfen. Es reicht...ich bin einfach nur noch müde." fügte ich noch hinzu und sah sie mit einem leeren Blick an. Vollkommen überfordert sah sie mich einfach nur an. "Du gehörst jetzt auch zu Magnus's Familie und glaub mir, niemand hält dich für Dreck. Du bist jetzt das wichtigste in Magnus's leben!" entgegnete sie nach einer Weile, doch so richtig glaubte ich ihr das nicht. Dana lächelte mich aufmunternd an und gab mir dann einen Apfel. Woher hatte sie den denn jetzt?! Verwirrt sah ich sie an. "Wenn du Magnus schweben lassen kannst, dann auch den hier." antwortete sie schließlich und deutete auf den Apfel zwischen uns. Frustriert schnaubte ich. "Das mit Magnus war eher Glück. Er wäre so oder so gefallen, entweder weil der Stein weg gebrochen ist, oder weil ich seinen Sturz nicht hätte abfangen können. Einen Versuch war es also wert." murmelte ich und Dana sah mich aufmunternd an. "Na komm. Versuch es wenigstens!" sagte sie dann und lächelte.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt