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MAGNUS
Natürlich war mir aufgefallen, dass Alec im Laufe des Tages immer frustrierter wurde. Ich wusste nicht genau woran es lag, aber es war bestimmt einfach nur der Entzug von seinen Kippen. Ich kannte das schon von meinem Dad, er hatte als er mit dem Rauchen aufgehört hatte 10 Kilo zugenommen. Er hatte die Zigaretten durch Essen ersetzt und wenn ich so darüber nachdachte, dann konnte Alec das ganze nicht schaden. Er war eindeutig viel zu dünn! Außerdem hatte er seit Tagen nichts mehr gegessen, also war es nur logisch, dass ich ihn zum Essen einlud. Als er mir jedoch sagte, dass er keinen Hunger hatte war ich irritiert. Sein Magen musste doch komplett leer sein! Im Restaurant bemerkte ich jedoch, dass Alec total fertig war. Eigentlich hatte er doch länger geschlafen als sonst... naja, da er sonst gar nicht schlief war das auch nicht schwer.

Ich hoffte inständig, dass er später noch wach genug war um meine Überraschung zu sehen. Ich hatte die Verkäufer gebeten alles einzupacken was Alec gefallen hatte, sie lieferten es zu mir nach Hause und meine Mom räumte es in mein Zimmer. Sie hatte zwar angemerkt, dass es Alec nicht gefallen würde, aber ich hielt es für eine gute Idee. Deswegen hatte ich Alec auch so oft allein gelassen. Ich war mit Ace schnell nach hinten ins Lager gegangen und hatte mir die Ausbeute mal genauer angesehen. Es waren 8 große Tüten voll mit Kleidung und eine etwas kleinere Tüte, ich hatte Alec ein Handy besorgt. Ich wollte unbedingt, dass er mich jeder Zeit erreichen konnte und ich ihn.

Als unser Essen kam stocherte Alec eher lustlos in seinen Nudeln herum und aß zu meiner Erleichterung auch etwas. Nach der Hälfte der Portion wurde er jedoch blass und legte seine Gabel zur Seite. Während ich meine Nudeln aß sah ich immer wieder zu Alec hinüber, der immer blasser und blasser wurde. „Alles ok?" fragte ich vorsichtig, als ich fertig war. Alec schüttelte nur leicht den Kopf und schluckte dann schwer. Erst jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ihm war schlecht! „Ich werd mal zahlen und dann gehen wir raus an die frische Luft." sagte ich und verschwand kurz.

Als ich wieder kam war Alec verschwunden und einer der Kellner räumte gerade die Teller ab. „Falls sie ihren Freund suchen, er ist in den Toiletten verschwunden." sagte der junge Mann und ich bedankte mich bei ihm. Sofort schnappte ich mir unsere Sachen und folgte Alec, ich fand ihn im Waschraum wo er sich gerade den Mund ausspülte. Er war noch bleicher als eben. „Ist wenigstens ein Teil vom Essen in deinem Magen geblieben?" fragte ich besorgt und reichte ihm ein Tuch. Wieder wurde er bleich. „Ich werte das Mal als nein. Gehts wenigstens jetzt etwas besser?" hakte ich besorgt nach und legte einen Arm um ihn. Er nickte leicht und löste sich dann vom Waschbecken, woraufhin er schwankte. Sofort verstärkte ich meinen Griff um seine Mitte und half ihm ohne zu zögern aus dem Waschraum und direkt zum Wagen.

Ich schob ihn behutsam auf den Beifahrersitz und verstaute dann noch schnell unsere Taschen. So schnell ich konnte lief ich um den Wagen herum und stieg hinter das Steuer, als ich los fuhr merkte ich, dass Alec seinen Kopf müde gegen die kühle Scheibe gelehnt hatte und schlief? Ich hoffte inständig, dass er schlief! „Zwing mich nie wieder was zu essen." murmelte Alec gequält. Er schlief also nicht. „Vergiss es, du musst was essen...ich würde dich immer und immer wieder dazu zwingen, wenn du sonst umkippst." sagte ich und fuhr auf die Hauptstraße. Wenig später kamen wir wieder zuhause an und ich sprang aus dem Wagen, um Alec aus dem Wagen zu helfen. Dieses Mal ließ er mich einfach machen, ich hob ihn aus dem Wagen und trug ihn direkt ins Haus und auf das Sofa. Meine Mutter sah kam sofort aus dem Garten angelaufen, als sie uns sah.

Ich stellte mich mit ihr kurz an die Seite, damit Alec uns nicht hörte. „Irgendwie ging es ihm immer schlechter im Laufe des Tages und dann hab ich ihn gezwungen was zu essen und ihm ist schlecht geworden." erklärte ich ihr und sah kurz besorgt zu Alec der bleich auf dem Sofa lag. „Oh. Ich werde mich um ihn kümmern, aber du musst erstmal zu deinem Vater. Er wollte etwas wichtiges mit dir besprechen." entgegnete meine Mutter und ich sah sie dankend an. Ich gab Alec noch schnell einen Kuss auf die Wange, bevor ich im Büro meines Vaters verschwand.

„Dad? Du wolltest mit mir sprechen?" begrüßte ich ihn und setzte mich auf einen der Ledersessel vor seinem Schreibtisch. „Ja...und glaub mir, ich mache das nur sehr ungern ohne Alec's Einverständnis. Aber es muss sein..." schnaufte er wenig begeistert. „Also, du weißt ja, dass Alec's Vater, James heißt und er seine Frau umgebracht hat." begann mein Vater und ich nickte. „Naja, er hat seinen Sohn über Jahre hinweg eingesperrt und für seine Zwecke ausgenutzt...es wurden hunderte von Rudeln durch die beiden ausgelöscht. Alec konnte das nicht länger zulassen, also ist er abgehauen...zusammen mit ein paar engen Freunden. Er war auf der Flucht und schwer verletzt, als ich ihn kennengelernt habe und es wäre unverantwortlich gewesen ihn einfach sterben zu lassen. Ich habe ihn und seine Familie also bei uns aufgenommen...allerdings hat James seinen Sohn wohl gefunden, denn er taucht immer wieder in unserem Gebiet auf...heute sogar hier am Haus." erklärte mein Vater und ich war erstmal sprachlos. Wie konnte ein Vater seinem Sohn sowas nur antun?! „Wenn Alec so abwesend ist, dann sieht er was sein Vater vor hat. Die beiden sind irgendwie miteinander verbunden. Aber nicht nur das, James verfolgt seinen Sohn sogar bis in seine Träume, er schafft es irgendwie immer Alec zu terrorisieren." fügte mein Vater verzweifelt hinzu. Er wirkte mehr als nur ein bisschen besorgt. „Ich habe schon alles mögliche versucht, um James von Alec fern zu halten und ihre Verbindung zu trennen...aber nichts hat funktioniert." gab er betreten zu und mir lief ein unangenehmer Schauer über den Rücken. „Kann er Alec durch diese Verbindung verletzen?" wollte ich dann besorgt wissen.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt