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MAGNUS
Ich hatte mit meiner Familie abgesprochen, dass ich etwas früher zu Alec ging, da ich etwas wichtiges mit ihm zu besprechen hatte. Ich war also in Wolfsform los gelaufen und hatte mich kurz vor dem Haus wieder zurück verwandelt. Die ganzen letzten Wochen über hatte ich überlegt, wie ich mich am besten bei Alec entschuldigen konnte...ich hatte ja schon ziemlich großen Mist gebaut!

An Alec's Haus angekommen wurde ich jedoch stutzig, es roch anders und die Türe stand offen. Sofort stürmte ich auf das Haus zu und direkt hinein. In der Küche sah ich meinen Mate auf dem Boden liegen, er versuchte sich auf zu richten. Jack weinte und Alec's Wolf wimmerte kläglich, er wollte vermutlich zu Jack! Ein Stück entfernt von Alec lag ein blutverschmiertes Messer. Erschrocken erstarrte ich für einen Moment, ehe ich mich wieder fing und auf meinen Mate zu stürmte.
"Was ist passiert?!" wollte ich panisch wissen und sah mir Alec's Wange an, er hatte einen ordentlichen Schlag abbekommen. "N-Nichts...alles bestens..." murmelte Alec vor sich hin und zog sich mühsam an der Küchenzeile hoch.

Schwankend lief er auf Jack zu und nahm den unerbittlich weinenden Jungen in den Arm. "Es ist alles gut...niemand kann dir mehr weh tun..." murmelte Alec leise und strich meinem Sohn beruhigend über den Rücken. Nach einigen Minuten beruhigte Jack sich tatsächlich wieder und Alec wischte ihm ein paar der letzten Tränen weg. "Na da hast du dich aber erschreckt..." sagte Alec leise und ich sah meinem Mate dabei zu, wie er unserem Sohn sein Kuscheltier gab. Kurz darauf war Jack auch schon vor Erschöpfung eingeschlafen und Alec lief einfach an mir vorbei nach oben. "Warte mal..." rief ich und lief hinter ihm her. Alec reagierte allerdings nicht, sondern lief in sein altes Zimmer. Als ich ihm folgte war ich sichtlich überrascht! Es war ein wunderschön eingerichtetes Babyzimmer! Spielsachen, Schränke und sogar ein Bett und ein Sofa!

"Was? Denkst du ich lasse Jack auf dem Boden schlafen? Oder ich würde ihn einfach irgendwo ablegen und ihn sich selbst überlassen? So wie du es tust!?" schnaubte Alec wütend und schob mich, nachdem er Jack hingelegt hatte aus dem Zimmer. "Ich will, dass du gehst! Lass mich einfach in Ruhe und tu was auch immer du tun willst." schnaubte er und wollte gerade in Richtung seines Zimmers verschwinden, doch ich zog ihn an seinem Handgelenk zurück. Er prallte gegen mich und war nun gezwungen ganz dicht bei mir zu sein.

"Es tut mir leid! Ich war ein Arsch!" entschuldigte ich mich und Alec sah mich überrascht an. Trotzdem schien er über meine Entschuldigung nicht glücklich zu sein. „Ich...Ich hätte dich nicht so behandeln sollen, du bist schließlich meine Luna. Du hast mehr Respekt verdient und niemanden der dir weh tut. Ich habe überhaupt nicht auf dich geachtet und hab versucht alles durch zu setzen was ich wollte...aber du bist eben keine meiner Freundinnen. Du bist Alec! Und ich hätte nicht versuchen sollen dich von deiner Familie weg zu reißen! Ich liebe dich! Und zwar so wie du bist...ich bin nur manchmal..." versuchte ich mich zu erklären, doch am Ende fiel mir einfach kein passendes Wort mehr ein und ich sah meinen Mate verzweifelt an. „Ein Arsch?! Egoistisch?! Ein riesengroßer Trottel?! Ein Dickkopf und definitiv manchmal der dümmste Mensch den ich kenne?!" setzte Alec meinen Satz wütend fort.

Schnaubend sah er mich an und wurde kurz darauf blass. „Was hast du?" fragte ich besorgt, doch es war zu spät! Alec musste würgen und übergab sich nur Sekunden später mitten auf mein Shirt! Überrascht sah ich ihn an. „Also ich wusste ja, dass ich zu kotzen bin...aber ich hätte nicht gedacht, dass das so wörtlich gemeint ist." witzelte ich und auch Alec musste leicht grinsen.

Ich gab ihn frei und sofort verschwand er in seinem Zimmer, ich folgte ihm und fand ihn schließlich im Bad wo er sich gerade den Mund ausspülte. Danach kam er wieder zu mir und lief direkt zu seinem Schrank. „Sorry...das war echt keine Absicht." murmelte er entschuldigend in meine Richtung und gab mir eines seiner Shirts, als ich mich gerade bedanken wollte stürmte er an mir vorbei ins Bad. Wieder hörte ich ihn würgen!

Schnell wechselte ich mein Shirt und wartete dann auf seinem Bett, dass er...naja, fertig war. Blass kam mein Mate wieder aus seinem Badezimmer und hielt sich erstmal am Türrahmen fest. „Deswegen bin ich auch hier." merkte ich an und bedeutete ihm sich zu mir auf das Bett zu setzen. Mit einem widerstrebenden Gesichtsausdruck setzte Alec sich zu mir.

„Meine Mom hat an dem Tag im Krankenhaus noch mit dem Arzt geredet...er wollte ja die Untersuchungsergebnisse nur dir mitteilen. Er hat sich dazu breit schlagen lassen es ihr zu sagen...und ich schwöre es dir, ich wusste nichts davon!" fing ich an und musste kurz unterbrechen, als Alec sich erneut übergeben musste. Kurzerhand setzte ich mich zu ihm auf den Boden des Badezimmers und lehnte mich gegen die Wand. „Red einfach weiter..." ächzte Alec und übergab sich erneut. „Als du gegangen bist hat sie mir alles an den Kopf geworfen und naja...du bist ja mit Jack durchaus zufrieden und hast ihr ja auch gesagt, dass du nichts eigenes willst...was ich zwar nicht verstehen kann, aber ich respektiere es..." brabbelte ich vor mich hin, doch Alec sah mich nur genervt an. „Komm zum Punkt." schnaubte er und spülte sich erneut den Mund aus, in der Hoffnung sich nicht mehr übergeben zu müssen. Ich stand auf und stellte mich ihm direkt gegenüber hin. „Ich habe mich so anhänglich und beschützerisch verhalten weil du nach Baby riechst." versuchte ich es zu erklären. „Natürlich rieche ich nach einem Baby, ich bin ja auch den ganzen Tag bei Jack!" entgegnete Alec sichtlich irritiert und sah mich verständnislos an. „Nein! DU riechst danach! Deswegen solltest du laut Arzt auch mehr essen und trinken!" schrie ich ihn schon beinahe an und schüttelte ihn. In Alec's Kopf schien es zu rattern, bis er endlich begriff was ich meinte. Erschrocken sah er mich an.

„Nein...nein, nein. Vergiss es!" brabbelte er vor sich hin und versuchte mich von sich zu drücken, doch ich gab nicht nach.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt