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MAGNUS
Alec schien gar nicht verstehen zu können was ich gerade gesagt hatte. Mit großen Augen sah er mich von unten an...ihm schienen die Worte zu fehlen. "Alec? Alles in Ordnung?...ich meine Eh...gefällt es dir nicht? Ich kann auch noch was ändern lassen, wenn du das möchtest." fing ich an, doch Alec sah mich nur an. "Oh..." sagte Alec nur leise und schluckte schwer. Jetzt war ich derjenige der Alec fragend ansah. "Ich...I-Ich glaube..." murmelte Alec und ich sah ihn fragend an. "Was glaubst du? Es gefällt dir nicht, oder? Vielleicht hätte ich dich erst fragen sollen, aber ich dachte mir, dass du schon genug um die Ohren hast. Aber ich habe auch daran gedacht, dass Ace und Jordan bei uns wohnen könnten...bei drei Kindern wäre das doch ideal, allerdings habe ich nicht mit Ace's aktueller Situation rechnen können. Aber ich kann mir auch noch was für ein weiteres Baby überlegen! Das wird bestimmt kein Problem!" versicherte ich meinem Mate, doch Alec schluckte nur schwer und sah dann wieder zu mir hoch.

"Ich glaube wir brauchen einen Wischmopp" sagte Alec leise und sah an sich herunter. Jetzt folgte ich seinem Blick und verstand was er meinte. Seine Hose war beinahe komplett durchnässt und auf dem Boden befand sich eine Pfütze. "Oh." sagte jetzt auch ich während ich wieder zu meinem Mate sah. Alec schluckte schwer und ich konnte sein Herz förmlich rasen hören. "Ist das...?" fing ich an und Alec nickte leicht. "Ja." wimmerte Alec panisch und sah mich ängstlich an. "Okey...dann fahren wir besser mal ins Rudelkrankenhaus, es wird schon alles gut." versuchte ich ihn zu beruhigen, doch Alec schien mit der Situation vollkommen überfordert zu sein. "Ganz ruhig, Alec. Wir kriegen das hin...ich meine wie schwer kann eine Geburt schon werden?" versuchte ich meinen Mate zu beruhigen und legte vorsichtig einen Arm um ihn, danach nahm ich seine Hand und schob ihn vorsichtig ein Stück von der Pfütze weg. Ich bedeutete Jordan hier alles weitere zu regeln, dieser nickte und ich lief langsam, aber zielgerichtet mit Alec in Richtung Ausgang. "D-Das könnte doch ein Fehler sein...oder..." fing Alec panisch an, doch ich unterbrach ihn. "Nein, das war definitiv eine Pfütze aus Fruchtwasser in der wir gerade standen." versicherte ich ihm und öffnete meine Wagentüre. "Aber..." fing Alec wieder an und ich unterbrach ihn. "Oh nein! Wir fahren jetzt ins Krankenhaus und da bekommst du unsere Babys...alles andere ist jetzt erstmal nicht wichtig. Abgesehen von der Tatsache, dass ich dich abgöttisch liebe." sagte ich ruhig und schnallte meinen Mate an.

Bevor Alec jedoch noch etwas sagen konnte krümmte er sich und stemmte seine Hand gegen das Armaturenbrett. Mein Mate gab einen schmerzerfüllten Schrei von sich, sein Gesicht war schmerzverzerrt. "Steig in den scheiß Wagen!" schrie Alec mich unter Schmerzen an und seine Augen verfärbten sich knallrot, während er sich unter Schmerzen in den Sitz fallen ließ. Anscheinend hatte die Welle von Schmerz gerade etwas nachgelassen und Alec atmete tief durch. Sofort schloss ich die Wagentüre und lief auf die Fahrerseite.

Ich startete den Motor und fuhr sofort los, direkt in Richtung Krankenhaus. Alec neben mir versuchte sich zu beruhigen und legte eine Hand auf seinen Bauch. Mein Mate schien panische Angst zu haben...anscheinend war das hier auch Neuland für ihn. Für uns beide...

ACE
Während Jordan alles mit den Angestellten klärte sah ich dabei zu wie eine der Reinigungskräfte die Pfütze auf dem Boden aufwischte. Gedankenverloren starrte ich vor mich hin, bis plötzlich jemand seine Arme um mich schlang. Erschrocken zuckte ich zusammen, als ich merkte dass Jordan seine Arme um meine Mitte geschlungen hatte. Seine Hände hatte er auf meinem Bauch abgelegt. „Es ist doch schön, dass Magnus auch an uns gedacht hat, als er das Haus gebaut hat." sagte er zufrieden und vergrub sein Gesicht in meiner Schulter, ich selbst blieb einfach stehen und konnte eigentlich an nichts anderes denken, als an ein Baby. Mein Wolf ließ kaum einen anderen Gedanken zu, als würde für Joe bereits feststehen, dass wir ein Baby bekommen würden. Wusste sie denn etwas was ich noch nicht wusste?! Diese Unwissenheit brachte mich noch um den Verstand, ich wusste genau wie Alec sich gefühlt hatte in Bezug auf das Haus!

Ich wollte jetzt nicht in Jordans Nähe sein, ich wollte nicht von ihm umarmt werden. Das ertrug ich gerade einfach nicht! Wie automatisiert löste ich mich aus den Armen meines Mates und machte ein paar Schritte von ihm weg, aber selbst sein Blick sorgte dafür, dass ich mich unwohl fühlte. „Ich...ich warte draußen." stammelte ich nur vollkommen durch den Wind vor mich hin, ehe ich Jordan allein ließ und auf den Ausgang zu lief. Draußen, an der frischen Luft hatte ich das Gefühl wieder atmen zu können! Seufzend ließ ich mich auf dem Bordstein nieder und sah auf den Parkplatz hinaus. Wie konnte Jordan nur so ruhig bleiben?! Es ging hier schließlich um unser Leben und das eines Kindes! Warum war er sich so sicher, dass alles gut enden würde? Und was genau war mit Gut gemeint?! Gut, wir bekommen ein Kind oder gut, wir bekommen kein Kind? Durfte ich mich überhaupt freuen, wenn wir keins bekamen...konnte ich mich darüber überhaupt freuen? Was war mit Joe? Was bedeutete es für sie? Wollte sie wirklich jetzt schon Babys?

All diese Fragen schossen mir durch meinen Kopf, sodass ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Alles drehte sich und ich hatte das Gefühl an all dem zu ersticken. Das war zu viel...zu viel auf ein Mal! Panisch merkte ich wie mir Tränen die Wangen hinunter kullerten und ich krampfhaft damit anfing sie weg zu wischen. Ich hörte erst damit auf, als sich jemand zu mir setzte und seine Arme um mich schlang, sodass ich nicht mehr an mein Gesicht kam. Es war Jordan! Er hatte sich zu mir gesetzt und hielt mich einfach nur fest während ich vor Überforderung einfach nur weinen konnte.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt