Lone Wolf

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MAGNUS
Als meine Mutter wieder zu uns in die Küche kam wirkte sie total traurig und verschlossen. War irgendetwas mit Alec? Ich konnte zwar spüren, dass es ihm nicht gut ging...aber er hatte mich leider ausgesperrt, sodass ich nur wenige seiner Gefühle mitbekam. "Keiner von euch wird Alec in seine Entscheidung bezüglich des Babys hineinreden. Verstanden?" sagte sie ohne noch Raum für Diskussionen zu lassen und wir nickten. Was hatte Alec ihr nur erzählt, dass sie nicht mehr für dieses Kind kämpfte?

"Aber, ich möchte dieses Kind unbedingt." seufzte ich und meine Mutter sah mich direkt an. "Kümmere dich erstmal um Jack...Alec muss sich
ausruhen." sagte sie nur und ich seufzte deprimiert. "Ich muss los." sagte mein Dad dann plötzlich und stand auf. "Was ist los?" wollte mom überrascht wissen und er sah uns verzweifelt an. "Wir haben wieder Ärger mit den Jägern...ich muss zur Grenze. Einer der Wächter hat mir gelinkt!" seufzte er frustriert und ging dann.

Wir hatten schon seit Jahren Streit mit den Jägern und von Jahr zu Jahr wurde es schlimmer. Ich hoffte nur, dass es jetzt nicht noch mehr Probleme gab...der Stress mit Alec reichte schon! "Magnus! Dein Sohn weint." stellte meine Mutter mahnend fest und ich sah verzweifelt zu Jack, der schreiend in seinem Hochstuhl saß. Wieder sah ich zu meiner Mutter, doch sie sah mich nur auffordernd an. Gerade, als ich mich wieder zu Jack drehte stand Alec neben dem Hochstuhl und hob meinen Sohn hoch. Mein Mate sah fürchterlich müde aus und deprimiert...trotzdem war er aufgestanden um Jack zu trösten. Eigentlich wäre das mein Job gewesen! Ich saß schließlich direkt neben meinem Sohn...er war extra aufgestanden, weil er dachte ich würde mich nicht darum kümmern...

Alec lief mit Jack auf dem Arm ins Wohnzimmer und meine Mutter bedeutete mir hinterher zu gehen. Sofort stand ich auf und folgte meinem Mate, der den kleinen Jack gerade auf die von der Abendsonne in ein Orange getauchte Wiese setzte. Begeistert fing der kleine Mann an am Gras zu ziehen, schon war wieder sein Lachen zu hören. Ich folgte Alec nach draußen uns stellte mich neben ihn. "Das hättest du nicht tun müssen...ich hätte..." fing ich an, doch er unterbrach mich. "Hast du aber nicht...hast du in den letzten Wochen nie, also warum sollte es jetzt auf einmal anders sein?" sagte er nur leise und sah zu Jack, mein Mate sah mich ja nicht einmal an.

"Naja...du bist..." fing ich an und nur Sekunden später hatte Alec mir auch schon eine geklebt. Der Schlag hatte ordentlich gesessen! Meine Wange brannte unangenehm! "Denkst du überhaupt oder ist da oben nur Leere! Du hast seit Wochen deinen Sohn hier und du machst dir mehr Sorgen um ein Kind, dass niemals auf die Welt kommen wird!" schrie Alec mich schon beinahe an und meine Mutter kam und holte Jack rein. Bevor sie ging funkelte sie mich noch einmal mahnend an. "Ich verstehe nur nicht, warum du unser Kind nicht willst! Du kannst mich doch nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen ohne mir zu erklären warum!" entgegnete ich wütend und sah Alec jetzt direkt an. "Mein Körper, meine Entscheidung! Du hast dabei überhaupt nichts zu sagen, es ist reine Höflichkeit dir meine Entscheidung überhaupt mit zu teilen!" schnaubte Alec und wollte gehen, doch ich hielt ihn am Handgelenk fest und zog ihn zurück.

Wütend funkelte mich sein Wolf an und nur Sekunden später wurde ich von einer Druckwelle nach hinten geschleudert. Hart schlug ich auf dem Boden auf und ächzte schmerzerfüllt. Kurz darauf war ein dominantes Knurren zu hören und der Wolf von Alec's Vater stand knurrend vor seinem Sohn, er funkelte mich aggressiv an und fletschte seine Zähne. Alec hingegen ließ sich auf den Boden sinken und schlang seine Arme um den Hals des Wolfes. "Es ist alles gut...er wollte mir nicht wehtun." murmelte Alec leise vor sich hin, immer und immer wieder. Das machte er so lange, bis der Wolf sich langsam beruhigte. Alec fing an den Wolf seines Vaters behutsam zu streicheln, bis dieser zufrieden brummte. "Er ist nicht Yarik." fügte mein Mate noch kaum hörbar hinzu und der Wolf schob Alec mit dem Rücken auf die Wiese. Ruhig blieb Alec liegen und ließ zu, dass der Wolf seines Vaters seine Schnauze unter seinen Pulli schob. Alec blieb dabei völlig ruhig und sah entspannt zum Himmel hinauf.

Mein innerer Wolf Shadow wurde zunehmend unruhiger, bis er einfach die Kontrolle übernahm.

SHADOW
Dieser fremde Wolf konnte doch nicht einfach in die Nähe unseres schwangeren Mates! Wütend knurrend lief ich auf den großen Alpha zu und funkelte ihn mit meinen roten Alphaaugen an. Er sollte von unserer Familie weg gehen, von unserer Luna! Wir stürzten uns auf den Alpha und drängten ihn von unserem Mate weg, bis wir über Alec's Körpermitte standen. Kurzentschlossen ließen wir uns vorsichtig darauf nieder und knurrten den Alpha an. Der uns gegenüber stehende Wolf sah mich nur schräg an und verschwand danach schnaubend. Zufrieden brummend drehten wir uns herum, sodass wir unseren Kopf auf Alec's Brust ablegen konnten. "Er würde mir niemals weh tun...zumindest nicht, wenn das Baby noch da ist." murmelte Alec und sah uns müde an. Er wirkte ziemlich erschöpft. "Ihr müsst echt aufhören euch an dieses Kind zu klammern..." fügte er noch hinzu, doch das konnten wir nicht akzeptieren. Plötzlich knackte es unter uns und Snow lag unter uns, um den kleineren Wolf unter uns nicht zu zerquetschen standen wir wieder auf. Der zierliche Omega drehte sich auf den Bauch und tapste dann ein paar Schritte von uns weg. Zufrieden schüttelte er sich und rollte sich dann im Gras.

Nach einigen Minuten blieb er zufrieden liegen und genoss für eine Weile die Abendsonne. Wir beobachteten ihn eine Weile dabei, ehe wir auf unsere Luna zu liefen und uns direkt vor ihn setzten. Zufrieden schnaubend leckten wir einmal über den Bauch unseres Mates. Zu unserer Überraschung erschrak Snow sich und krabbelte wimmernd von uns weg, den Bauch dicht gegen den Boden gepresst. Unser kleiner Mate hatte Angst! Angst um unser Baby! Aber er wollte es doch nicht?! Aber viel mehr Sorgen machte mir sein Verhalten gerade.