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MAGNUS
Die Fahrt verlief relativ gut, bis auf die Tatsache, dass Alec und ich kein Wort sprachen. "Du wirst mir nicht sagen, was das eben war oder?" brach ich das Schweigen. "Nein." entgegnete Alec nur uns starrte dann wieder aus dem Fenster. "Du bist mein Mate, du kannst mir vertrauen." versicherte ich ihm und sah kurz zu ihm herüber. "Wir beide wissen, dass ich das nicht tun werde und jetzt schau auf die Straße." murmelte er und drückte mein Gesicht wieder nach vorne. "Warum willst du immer, dass ich auf die Straße sehe? Du hast auch gestern gesagt, dass ich nicht so schnall fahren soll." wollte ich dann wissen. "Dein kleiner Bruder war im Auto! Du musst die Menschen in deinem Auto nicht noch mehr gefährden. Es reicht schon, dass DU hinter dem Steuer sitzt." entgegnete er monoton und spielte mit seinem Feuerzeug in seiner Hand. "Ok, dann fahre ich vorsichtiger." beschloss ich dann und sah konzentriert auf die Straße. "Du bist irre." brummte Alec nur und drehte sich weg.

Wenig später kamen wir an seinem Haus an. Es sah von außen eigentlich ganz nett aus. Ich parkte meinen Wagen in der Einfahrt und stieg aus, ich eilte um den Wagen herum um Alec beim Aussteigen zu helfen. Zu meiner Überraschung stand er bereits draußen, als ich bei ihm ankam. "Zu langsam." stellte er mit einem rebellischen Grinsen fest und humpelte Richtung Veranda. "Hey, warte!" rief ich und lief hinter ihm her, kurz vor der Veranda hatte ich ihn eingeholt und hob ihn wieder hoch. "Nein! Hey! Lass mich runter du riesiges Etwas!" keifte er erschrocken. Oben vor der Haustüre angekommen setzte ich ihn wieder ab. "Ich bin nicht riesig, du bist einfach nur klein." stellte ich amüsiert fest und bekam dafür einen Schlag auf den Hinterkopf. "Hey! Pass auf was du sagst!" brummte Alec beleidigt und schloss die Türe auf.

Als er sie auf stieß kam mir der beißende Geruch von Alkohol und Gras entgegen. Instinktiv musste ich husten. "Geh doch am besten wieder in dein großes, gut riechendes Haus." merkte Alec an, doch ich gab nicht so leicht auf. "Nein, alles gut." entgegnete ich nur und betrat hinter ihm das Haus. Es war relativ dunkel und ein Blick in die Küche schockte mich, überall standen Flaschen und es war dezent dreckig. Das Wohnzimmer sah nicht besser aus, da langen sogar ein paar von Alec's Freunden auf dem Boden und schliefen vermutlich ihren Rausch aus. "Also so schlimm sieht es normalerweise nicht aus.." stellte Alec fest und kratzte sich leicht am Hinterkopf. "Ok" entgegnete ich unsicher. Langsam bewegte Alec sich auf die große Treppe vor uns zu, doch ich war wieder schneller als er.

Ich packte ihn und trug ihn nach oben. Wieder quietschte er vor Überraschung. "Irgendwann bekomme ich noch einen Herzinfarkt!" maulte Alec, als ich ihn oben absetzte. "Vielleicht, aber dann brichst du dir wenigstens nichts wenn du die Treppe rauf oder runter läufst." witzelte ich und grinste meinen Mate verschmitzt an. "Ha ha!" brummte Alec sarkastisch und setzte sich wieder in Bewegung. "Alec! Da bisch du ja." rief ein Mädchen, dass lallend auf uns zu lief und ihn in eine Umarmung zog. Alec erwiderte ihre Umarmung und nahm ihr dann eine noch halb volle Jim Beam Falsche ab. "Hey!" maulte die Betrunkene, taumelte dann aber weiter an uns vorbei. Ich sah ihr noch verwirrt hinter ihr her, ehe ich wieder zu Alec sah. Zu meiner Überraschung leerte er gerade die Flasche und warf sie dann zur Seite. "Sieh mich nicht so an. Was willst du überhaupt hier?" entgegnete er mit einem leeren Blick. "Ich will Zeit mit meinem Mate verbringen." entgegnete ich und sah ihn fröhlich an. Gut, es war nicht so wie ich es mir immer vorgestellt hatte, aber es war...ok. Alec humpelte weiter und öffnete dann eine Türe am Ende des Ganges, es war wohl sein Zimmer. Als ich es betrat war ich geschockt. Ich wusste wirklich nicht, was ich dazu sagen sollte.

In der Mitte des kargen Raumes lag einem Matratze auf dem Boden, darauf befand sich ein schmales Kissen und eine Decke. Das zweite und somit auch das letzte Möbelstück war ein kleiner Spiegelschrank, der mit wenigen Kleidungsstücken gefüllt war. "Hier lebst du?" fragte ich dann entgeistert. "Hast du ein Problem damit?" stellte Alec dann als Gegenfrage. "Ja." entgegnete ich ernst. "Du kannst unmöglich in sowas leben! Hier bleibst du nicht!" stellte ich fest. "Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich lasse meine Familie nicht alleine." keifte er mich an und stellte sich direkt vor mich. Er sah mich mit einem unnachgiebigen Blick an, doch ich hatte nicht vor auf zu geben. Warum bemerkte er denn nicht, dass diese Umgebung nicht gut für ihn war?! Hier befand er sich doch in einer Umgebung, doch ihn immer weiter mit nach unten zog. "Vergiss es, darüber lasse ich mit mir nicht verhandeln. So kannst du doch nicht leben! Du schläfst auf einer Matratze und du hast einen Schrank mit viel zu wenig Sachen! Siehst du das nicht oder was?" keifte ich ihn an. "Du hast nichtmal persönliche Sachen in deinem Raum, als würdest du hier gar nicht leben!" fügte ich noch fassungslos hinzu. "Wenn es dir hier nicht gefällt, dann geh wieder zurück in dein Haus und amüsier dich da! Ich frage mich sowieso warum du überhaupt mit rein gekommen bist." schrie Alec dann zurück, ich hatte ihn wohl ziemlich wütend gemacht. Er hatte mich noch nie angeschrien, nichtmal wenn er in meinem Büro saß weil er Mist gebaut hatte.

"Ich bin nur wegen dir hier und ich werde bestimmt nicht ohne dich gehen! Diese Leute da sind doch nicht deine Familie! Eine Familie sorgt dafür, dass es jedem Mitglied gut geht. Das sind doch nur Säufer!" entgegnete ich wütend. "Du hast keine Ahnung! Das ist meine Familie und wir passen aufeinander auf, das willst du nur nicht sehen. Du bist so voreingenommen, dass du das gar nicht sehen kannst und jetzt verpiss dich!" schrie er und wurde immer Lauter. Er war so unglaublich wütend, dass sich schon sein Wolf in seinen Augen spiegelte.
"Du kommst mit." entgegnete ich unnachgiebig und packte ihn am Handgelenk.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt