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MAGNUS
Der Abend war noch relativ ruhig verlaufen, wir hatten uns noch eine Weile unterhalten und sogar etwas gelacht. Nach einigen Stunden waren Jordan und Ace wieder gegangen und hatten Jack zurück zu meinen Eltern gebracht. Ich hatte Alec noch dabei geholfen sich umzuziehen und jetzt schlief er friedlich in meinen Armen vor sich hin. Ich war froh ihn endlich wieder in meiner Nähe zu haben und in meinem Arm halten zu können. Zufrieden hatte ich eine Hand auf Alec's Bauch gelegt und sah im dunkeln darauf hinunter.

Wenn es nach mir ginge, dann würden wir dieses Baby zusammen bekommen und großziehen, ebenso wie Jack. Natürlich verstand ich aber, dass Alec Angst hatte und wenn ich ehrlich war konnte man ihm das auch ansehen. Shadow und ich hatten vor uns Mühe zu geben, um Alec so viel Sicherheit zu geben wie er brauchte. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, dass mein Mate komplett dagegen war dieses Baby zu bekommen. Ich war eher der Ansicht, dass er sich unsicher war ob er es riskieren sollte mir zu vertrauen oder nicht. Alec's Vertrauen in Andere musste dank dieses Yarik's ziemlich gelitten haben und ich musste erstmal dafür sorgen, dass er mir soweit vertraute. Alec musste sich sicher sein können, dass ich ihm niemals weh tun würde oder gar unserem Baby.

Ich grübelte die halbe Nacht lang vor mich hin und wurde durch das Klingeln meines Handys aus meinen Gedanken gerissen. Vorsichtig löste ich mich von Alec und ging ran. "Ja?" murmelte ich noch etwas desorientiert vor mich hin, während ich auf stand. "Herr Gott, Magnus! Du bist alt genug, lern endlich wie man sich vernünftig am Telefon meldet." schnaubte meine Mutter mich direkt an und ich runzelte genervt die Stirn. "Sorry..." brummte ich vor mich hin und sah zu Alec, der noch immer mit seiner Decke im Arm auf dem Bett schlief. "Ich wollte fragen, ob ihr bei uns zuhause frühstücken wollt...und ob Alec vielleicht etwas bestimmtes zu essen haben möchte." fing sie an, doch ich unterbrach sie.

"Mom! Alec schläft noch, ich kümmere mich gleich darum und mache ihm etwas zu essen. Entspann dich und Versuch einfach nicht zu viel zu machen." bat ich sie und verabschiedete mich von ihr. Nachdem ich aufgelegt hatte sah ich zufrieden zu Alec, der sich leise brummend auf auf den Rücken drehte. "Guten Morgen." sagte ich leise und lief auf ihn zu, mit einen zufriedenen Lächeln auf den Lippen gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn. "Morgen..." brummte Alec nur und öffnete seine Augen langsam vollständig. "Wie geht's dir?" wollte ich dann leise wissen und strich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. "Besser als gestern..." murmelte Alec und sah mich noch leicht verschlafen an. Das war vermutlich auch nicht schwer, gestern hätte es ja wohl kaum schlimmer werden können.

Ich ließ Alec sich noch eine Weile ausruhen und kümmerte mich um alles nötige für seine Entlassung. Knapp eine Stunde später war dann alles soweit. Als ich zurück in sein Zimmer kam hatte er sich bereits umgezogen und packte gerade vorsichtig seine alten Sachen in die Tasche. Er bewegte sich im Vergleich zu sonst noch etwas vorsichtig, was ich nach dem gestrigen Erlebnis definitiv nachvollziehen konnte.

Ich löste Alec ab und packte die restlichen Sachen ein, abgesehen von seiner Decke, die hielt er noch immer fest. Danach nahm ich vorsichtig seine Hand und schnappte mir mit der Anderen die Tasche, gemeinsam liefen wir aus dem Zimmer. Am Empfang unterschrieb Alec noch die letzten Dokumente und danach gingen wir an ein paar Rudelmitgliedern vorbei nach draußen zum Wagen. Vorsichtig half ich meinem Mate dabei sich auf den Beifahrersitz zu setzen und verstaute dann noch die Tasche. Als ich mich dann wieder herum drehte sah ich einige der eben noch im Warteraum sitzenden Rudelmitglieder vor dem Eingang stehen. Wütend starrten sie Alec an, der unsicher auf seine Hände sah und sich sichtlich Mühe gab nicht zu ihnen herüber zu sehen.

Shadow platzte der Kragen und er gab ein tiefes, bedrohliches Knurren von sich. Sofort zogen alle ihre Köpfe ein und die kleine Versammlung löste sich hastig auf. Zerknirscht stieg ich in den Wagen und startete den Motor, kurz darauf bog ich vom Parkplatz direkt auf die Hauptstraße ein. "Ich verstehe wirklich nicht, was daran so schwer ist dich als meine Luna zu akzeptieren!" schnaubte ich wütend vor mich hin und merkte wie Alec neben mir leicht zusammenzuckte. "Das ist ihr gutes Recht...sie müssen mich nicht mögen und du kannst sie auch nicht dazu zwingen." antwortete Alec ruhig und sah mich aus seinen Kulleraugen an. "Ich weiß, dass ich sie nicht zwingen kann, aber es ist doch wohl das mindeste dich in Ruhe zu lassen nach der Aktion gestern!" brummte ich wütend vor mich hin und fing an zu gestikulieren. "Lass es einfach gut sein...ich komme damit schon irgendwie klar." versuchte mein Mate mich zu beruhigen, doch es gelang ihm nicht.

Ich war genervt und ziemlich wütend. Wie konnte mein Rudel nur so ignorant sein!? "Ich werde es bestimmt nicht einfach dabei belassen. Das ist jetzt nicht dein Ernst?! Gestern wäre unser Baby beinahe draufgegangen!" fuhr ich Alec an und hob meine Hand wieder an. Sofort zog Alec seinen Kopf ein und schloss seine Augen. Erschrocken sah ich zu ihm rüber. „Du hast jetzt nicht ernsthaft gedacht ich würde dich schlagen, oder?!" platzte es entsetzt aus mir heraus und sah Alec fassungslos an. „Das war ein Reflex, ok?!" rief er nur und vergrub sein Gesicht verzweifelt in seinen Händen. Es schien ihm total unangenehm zu sein.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt