MAGNUS
Während des Essens hatte kaum jemand ein Wort gesagt, selbst Max hatte nicht geredet. Normalerweise musste man ihm den Mund zu halten, damit er aufhörte. Ich hatte wirklich ein schlechtes Gewissen, ich hätte einfach nichts sagen sollen. Das Essen war wirklich gut gewesen, ich hatte Alec damit wirklich unrecht getan! Nachdem ich fertig war ging ich in die Küche und schnappte mir Alec's Teller, ich füllte ihn und schnappte mich noch das Besteck, ehe ich damit die Treppe hinauf lief. Vor Alec's Zimmer angekommen blieb ich unschlüssig stehen. Ich brauchte Alec's Nähe, aber irgendwie klappte es nicht so gut zwischen uns. Ich konnte jetzt schon spüren, wie mir die fehlende Verbindung zwischen uns zusetzte. Normalerweise war es am Anfang sehr wichtig, dass Mates beieinander waren und sich markierten, damit die Bindung sich festigen konnte...aber bei Alec und mir lief es irgendwie nicht so. Nervös atmete ich noch einmal tief durch und klopfte dann leise an Alec's Türe. Leider machte er nicht auf, weshalb ich den Teller vor der Tür abstellte und danach in mein Zimmer ging.Shadow wimmerte niedergeschlagen und ich ließ mich frustriert auf mein Bett fallen. Anscheinend hatte ich Alec mehr als nur verärgert! Warum denkst du auch nie nach! brummte Shadow wütend und verzog sich in mein Innerstes. Den Rest des Tages verbrachte ich in meinem Zimmer und versuchte die immer schlimmer werdenden Kopfschmerzen so gut es ging zu ignorieren.
ALEC
Während ich versucht hatte mich zu beruhigen hatte es an meine Türe geklopft, zumindest dachte ich das...alles hatte sich dumpf angehört, sodass ich mir nicht sicher war! Sobald ich das zittern in meinem Körper wieder unter Kontrolle hatte stand ich auf und musste mich erstmal am Schrank festhalten. Als ich mich wieder einigermaßen gefangen hatte ging ich zur Türe und öffnete sie, niemand war hier...zumindest nicht mehr. Ich roch Magnus, er hatte also an meine Türe geklopft. Ich ließ meinen Blick nach unten wandern und mir fiel der Teller mit Essen ins Auge...sofort schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich nahm den Teller mit in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett, danach aß ich die Nudeln. Sofort erinnerte ich mich wieder an meine Mutter, während wir zusammen gekocht haben war es immer so schön gewesen. In diesen Momenten hatte ich einfach alles vergessen, die Schläge von meinem Vater und die Angst vor mir selbst!Nach einer Weile stellte ich den leeren Teller auf meinem Schreibtisch ab und sah auf die Uhr, es war bereits spät geworden. Leise brachte ich kurzentschlossen meinen Teller zurück in die Küche und holte mir noch ein Glas Wasser. Ich konnte sowieso nicht schlafen, also spülte ich noch mein Geschirr ordentlich ab und räumte es zurück in den dazugehörigen Schrank, ehe ich wieder nach oben verschwand. Wieder in meinem Zimmer angekommen stellte ich das Glas auf meinem Nachttisch ab und zog mir eine Jogginghose an, den Pulli ließ ich an. Ich fror noch immer, wegen meiner Tabletten. Bevor ich mich wieder an meinen Schrank setzte und auf den Garten hinaussah nahm ich eine neue Tablette ein und genoss danach die Aussicht. Es war ein wunderschöner Sternenhimmel, der alles strahlen ließ. Einfach traumhaft schön! Normalerweise hätte ich jetzt mit meiner Familie draußen gesessen und wir hätten uns unterhalten...über Gott und die Welt! Ich hatte es immer genossen zu sehen, wie sich einige von ihnen hier eingelebt hatten und sogar viele der Erlebnisse verarbeitet hatten. Einige hatte sogar ihren Mate in diesem Rudel gefunden, sie hatten es tatsächlich geschafft hier glücklich zu werden! Ich wollte auch mal unbeschwert leben können und wenn auch nur für ein paar Minuten alles aus meiner Vergangenheit vergessen!
Ich schloss gefühlt für ein paar Minuten meine Augen und atmete noch einmal tief durch. Vor meinem inneren Auge erschien wieder das Bild von heute Mittag, der kleine Babybauch und die starken Arme die sich um mich schlangen. Ob es Magnus war? Eigentlich konnte ich es mir überhaupt nicht vorstellen mit ihm zusammen zu sein geschweige denn ein Kind mit ihm zu bekommen...aber wir waren Mates. Ich war der Omega und es war quasi dafür verantwortlich Magnus eine Familie zu schenken...aber eigentlich wollte ich das gar nicht. Mein Vater war der grausamste Mensch den ich kannte und ich wollte auf keinen Fall so sein wie er...was wäre, wenn ich tatsächlich ein Kind hätte? Könnte ich überhaupt vernünftig darauf aufpassen? War ich dazu in der Lage? Der Gedanke daran überhaupt mit Magnus zusammen zu leben machte mich schon wahnsinnig! Und das leider nicht im positiven Sinne. Er machte mich unruhig und wütend, nichts erinnerte mich an liebe oder Zuneigung. Ich wusste überhaupt nicht, wie sich das anfühlte verliebt zu sein...aber wen sollte ich denn fragen? Meine Mutter lebte nicht mehr und Dana wollte ich nicht fragen, sie war zwar nett, aber es war mir einfach unangenehm.
Nach einer Weile öffnete ich meine Augen wieder und musste feststellen, dass die Sonne aufging. Ich hatte also mal wieder die ganze Nacht über alles mögliche nachgedacht! Schlaf war das was ich momentan am dringendsten brauchte, aber einfach nicht bekam! Frustriert fuhr ich mir mit den Händen über mein Gesicht und sah wieder aus dem Fenster. Draußen sah ich Magnus, der immer wieder die Treppen zum Trainingsplatz rauf und runter lief. Der Alpha und seine Familie hatten sogar noch einen Pool im Garten...damit hatte ich dann irgendwie nicht gerechnet. Nachdem ich Magnus eine Weile beobachtet hatte stand ich auf und machte mich frisch, ich ging duschen und zog mir danach meine übliche schwarze Jeans an und eine warmen Pullover, da ich noch immer fror. Gerade, als ich fertig war klopfte es an meiner Türe. Zügig ging ich darauf zu und öffnete, es überraschte mich wer davor stand...

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Lone Wolf
FanficEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?