Lone Wolf

59🌷

MAGNUS
Oben angekommen öffnete ich vorsichtig meine Zimmertüre, ich wollte Alec nicht verschrecken. Nachdem ich den Raum betreten hatte, schloss ich die Türe wieder hinter mir und lief dann auf mein Bett zu. Überrascht musste ich feststellen, dass Snow sich aus den ganzen Kissen und Decken ein kleines Nest gebaut hatte, der schneeweiße Wolf lag mittendrin unter der Decke und sah mich mit seinen Kulleraugen ängstlich an. "Na da hast du es dir aber bequem gemacht." stellte ich amüsiert fest, vorsichtig hockte ich mich vor Snow hin und strich ihm vorsichtig über den Kopf. "Lydia hat uns alles erzählt." fügte ich leise hinzu und hörte ein leises Wimmern. "Keine Sorge...Wir würden euch niemals wehtun, versprochen. Aber wir müssen uns um das Baby kümmern. Es ist in Ordnung für mich, dass ihr es nicht wollt...ich verstehe den Grund dahinter. Egal was passiert wir alle stehen hinter euch!" versicherte ich dem zierlichen Omega sanft und deckte ihn etwas besser zu.

"Ich weiß, dass ihr morgen einen Termin beim Arzt habt. Ihr müsst da nicht hin, wenn ihr das noch nicht schafft, dann ist das in Ordnung und wir könnten das verschieben. Abgesehen davon würde ich euch gerne begleiten, wenn das in Ordnung geht." fügte ich noch hinzu und setzte mich neben mein Bett. "Ihr solltet euch noch etwas ausruhen...ich werde heute Nacht auf dem Gästesofa schlafen, ich bin nicht weit weg. Versprochen." sagte ich und stand dann auf.

Ich lief zu meinem Kleiderschrank und schnappte erstmal ein paar bequemere Sachen, ehe ich mich umzog. Als ich gerade dabei war mir mein Shirt anzuziehen hörte ich ein leises Schnurren hinter mir. Amüsiert grinsend drehte ich mich herum und sah meinen Mate an, der noch immer in Wolfsform auf dem Bett lag. "Ach der Anblick gefällt euch also." witzelte ich grinsend und zog mir dann endgültig mein Shirt an. "Gute Nacht." murmelte ich leise in Snow's Richtung und schaltete dann das Licht aus. Im Mondlicht lief ich zu meinem kleinen Sofa hinüber und legte mich dort zufrieden brummend hin. Ich deckte mich noch mit einer Wolldecke zu und schloss dann langsam meine Augen.

ALEC
Erst wieder mitten in der Nacht ließ Snow mich wieder an die Oberfläche. Kauernd blieb ich einige Stunden lang auf Magnus Bett liegen. Snow und ich waren vollkommen durch den Wind, in uns hatte sich ein brennendes Gefühl von Unsicherheit ausgebreitet und ich wurde es einfach nicht los. Ich hatte das Gefühl Magnus Nähe zu brauchen, doch das letzte Mal als ich diese Nähe zugelassen hatte....es war nicht gut für uns ausgegangen. Ich hatte einfach Angst Magnus in meine Nähe zu lassen...aber ich brauchte ihn. Langsam richtete ich mich auf und lief auf zittrigen Beinen herüber zu Magnus, der auf dem Gästesofa lag und friedlich schlief. Ich schlang meine Arme um meine Mitte und kaute nervös auf meiner Unterlippe herum. Am liebsten hätten wir uns zu ihm gelegt.

Plötzlich öffnete Magnus seine Augen und sah mich zufrieden an, vorsichtig streckte er seine Hand in meine Richtung. "Ist schon in Ordnung." murmelte er und vorsichtig nahm ich seine Hand entgegen. Sanft strich er über meinen Handrücken und zog mich langsam näher zu sich, bis ich direkt vor ihm stand. "Du siehst müde aus." stellte er besorgt fest und setzte sich leicht auf. Ich war tatsächlich müde, doch an Schlaf war für mich gerade einfach nicht zu denken.

"Na komm." murmelte er und schlug seine Decke zur Seite. Ich ließ mich vorsichtig von ihm zu sich herunter ziehen, kurz darauf lag ich bei ihm auf dem Sofa und eingepackt in eine Decke. Magnus hatte etwas Platz zwischen uns gelassen und sah mich entspannt an. "Lass dir Zeit." murmelte er und legte eine Hand auf meine. Snow winselte in meinem Inneren, er wollte dichter an Magnus heran...doch ich konnte das einfach noch nicht. Also blieben wir den Rest der Nacht so liegen, während Magnus nach einigen Minuten wieder eingeschlafen war.

Snow und ich waren die ganze Zeit über wach uns waren am überlegen was wir mit diesem Kind machen sollten. Im Garten hatte Snow sich unglaublich erschrocken...instinktiv hatte er versucht unser Kind zu beschützen...ich fühlte mich nicht wohl dabei etwas zu tun, wobei Snow nicht zu 100 Prozent meiner Meinung war. Jeder außer mir schien total begeistert von diesem Kind zu sein!

Seufzend starrte ich einfach nur an die Decke, bis die ersten Sonnenschein in Magnus Zimmer hineinfielen. Nur ein paar Stunden später ging die Zimmertüre auf und Dana kam mit zwei Taschen herein. "Oh...ich wollte dich nicht wecken..." flüsterte sie leise, doch ich schüttelte nur den Kopf. Dazu hätte ich ja erstmal schlafen müssen. Vorsichtig stand ich auf und nahm ihr eine der Taschen ab, ehe ich sie auf das Bett stellte. "Das sind Sachen für dich und Jack...Lydia meinte du solltest erstmal hier bleiben, bis du dich zu irgendetwas entschieden hast. Sie macht sich Sorgen um dich und möchte, dass immer jemand bei dir ist." erklärte Dana leise und sah mich entschuldigend an.

"Morgen ist sowieso wieder Schule." murmelte ich dann vor mich hin und Dana legte eine Hand auf meine Schulter. "Du musst nicht gehen, das weißt du doch. In deinem alten Rudel hattest du doch schon einen Abschluss.." merkte sie an. "Ich weiß, aber ich möchte mehr als das und hier kann ich das tatsächlich erreichen." erklärte ich ihn und sie zog mich in ihre Arme. "Wenn meine Jungs nur ein bisschen so wären wie du..." seufzte sie und verließ danach grinsend das Zimmer, auch ich musste leicht schmunzeln.

Langsam suchte ich mir ein paar frische Sachen heraus und legte danach auch welche für Jack auf das Bett. Danach verschwand ich erstmal im Badezimmer und stieg unter die Dusche.