ALEC
In der Küche angekommen nahm ich Magnus gar nicht mehr war, alles um mich herum verschwamm und ich war auf einmal mitten im Wald. Es war dunkel doch die Gestalt vor mir konnte ich eindeutig als meinen Vater identifizieren. Ängstlich wich ich zurück, doch ich hatte keine Chance von hier weg zu kommen! Plötzlich zog mein Vater ein Messer, aus seinem Blick sprach der pure Wahnsinn und er fuhr mit dem Messer grob über seinen Unterarm. Der blanke Stahl hinterließ eine tiefe Schnittwunde die sofort das Blut an die Oberfläche ließ. Mein Vater lachte während ihm das Blut den Arm hinunter lief....plötzlich brannte sich auch in meinen Arm ein beißender Schmerz und ich musste mit ansehen, wie meinen Arm eine ebenso große Schnittwunde zierte wie den meines Vaters. Ich schrie vor Schmerz auf, ehe ich jemanden nach mir rufen hörte. Die Stimme kam mir nur allzu vertraut vor. Magnus! Wieder verschwamm alles und erst jetzt kam ich wieder in der Realität an.Ich saß plötzlich auf dem Boden und Magnus hatte sich anscheinend hinter mich gesetzt, ich hing etwas hilflos in seinen Armen. Dana und Robert waren ebenfalls in der Küche, Magnus Mutter hatte einen Erste-Hilfe-Koffer dabei und kniete neben uns. Ich sah mich erstmal leicht verwirrt um, bis ich etwas nasses auf meiner Schulter wahr nahm. Magnus! Ich drehte mich in seinen Armen herum und sah einen komplett verstörten und mehr als nur aufgelösten Mate dort sitzen, der sich krampfhaft an mich klammerte und leise weinte.
Während Dana sofort anfing meinen rechten Arm zu versorgen ignorierte ich den Schmerz, der von dort ausging und überlegte wie ich Magnus helfen konnte. Der Alpha wirkte total verloren und geschockt. Eigentlich widerstrebte es mir komplett, doch ich rutschte noch dichter an ihn heran und fuhr mit meiner Hand zu seinem Nacken. Ich ließ meine Hand zu seinem Haaransatz wandern und fuhr immer wieder beruhigend durch die Haare an seinem Hinterkopf. Es schien zu funktionieren, Magnus Kopf sackte gegen meine Schulter und der Rest seines Körpers entspannte sich wieder. "Es ist alles gut." murmelte ich leise vor mich hin und es schien ihn deutlich zu beruhigen, trotzdem klammerte er sich noch an mir fest, als würde ich jede Sekunde verschwinden. So langsam fiel mir das Atmen durch seinen klammernden Griff schwer. "Tu mir den Gefallen und lass mir noch etwas Luft zum Atmen...sonst krepiere ich hier wirklich." ächzte ich und sofort ließ Magnus seinen Griff etwas lockerer und ich konnte wieder Atmen, erleichtert atmete ich tief ein und aus. "Sorry." murmelte der Alpha vor mir, der eher wie ein Häufchen Elend wirkte.
Ich sah kurz zu Dana, die gerade damit fertig war meinen Unterarm zu verbinden und sie sah mich aufmunternd an. "Ich glaube wir brauchen jetzt mal was stärkeres als Wasser." sagte ich zu ihr und sie nickte verstehend. Dana verschwand kurz im Wohnzimmer, während ich mich aus Magnus Griff befreite und ihn auf die Beine zog. Er war total blass und wirkte nicht besonders sicher auf den Beinen. Kurzentschlossen schob ich ihn auf einen der Barhocker auf der anderen Seite des Tresens, als Dana auch schon mit einem Glas und einer Flasche Schnaps wieder kam. Sie gab sie mir und ich schüttete etwas davon in das Gals. Danach schob ich es Magnus hin und er sah mich noch immer vollkommen neben der Spur an. "Komm schon Alpha, trinken!" sagte ich und sah Magnus auffordernd an, tatsächlich reagierte er darauf und leerte das Glas. Kurz danach brach er in einen Hustenanfall aus und ich schüttete ihm erneut etwas ein. "War das etwa ein bisschen zu stark für den großen, bösen Alpha." witzelte ich und Magnus schnaubte nur. "Ach...du kannst das also besser?" entgegnete er während er leicht nach Luft rang. Unbeeindruckt sah ich ihn an und leerte das Glas vor ihm in einem Zug, ohne Probleme. Ungläubig sah Magnus mich an.
"Was hat James getan?" fragte Robert plötzlich vollkommen aus dem Zusammenhang und sofort spannte sich mein Körper an. Sofort kippte die Stimmung und ich sah ihn ernst an. "Hast du doch gesehen." sagte ich monoton und hielt Roberts bohrendem Blick stand. "Du trainierst morgen mit Dana und Magnus! Wir dürfen nicht zulassen, dass James dir nochmal weh tun kann." entgegnete Robert entschlossen, ich konnte nur bitter lachen. Wie wollte er meinen Vater denn aus meinem Kopf aussperren? Das Training war doch nichts wert, wenn er einfach wieder auftauchte und mich verletzte...ohne überhaupt in meine Nähe zu müssen. "Wir beide wissen, dass mein Vater immer bekommt was er will." antwortete ich bitter und löste mich von der Küchenzeile. "Dann ist das dieses Mal eben anders! Ich bekomme auch immer was ich will...naja meistens! Und ich will, dass du bei mir bleibst und dass es dir gut geht!" schnaubte Magnus entschlossen und stand auf. Entschlossen legte er einen Arm um mich und zog mich an sich. "Ich lass dich nicht wieder gehen!" fügte er dann in einem eher weinerlichen Ton hinzu. Er vergrub sein Gesicht in meinem Nacken und ein angenehmer Schauer lief über meinen Rücken. "Ich werd euch einen Salat machen und jetzt ab nach oben! Das war genug Chaos für heute." sagte Dana streng und ich wurde von Magnus nach oben gezogen. In seine Zimmer angekommen ging er zu seinem Schrank und kramte darin herum, während ich mir erschöpft über das Gesicht fuhr. Mein Arm brannte unangenehm, aber ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. "Hier, das kannst du anziehen." sagte Magnus nach einer Weile und ich sah zu ihm auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er vor mir stand. Ich nickte und nahm die Sachen entgegen. Magnus schob mich ins Bad und schloss dann die Türe hinter sich. Langsam zog ich mich um und trat ein paar Minuten später in einer Jogginghose und einen mir etwas zu weiten Shirt von Magnus wieder in sein Schlafzimmer.

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Lone Wolf
FanfictionEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?