Lone Wolf

30🌷

MAGNUS
Kurz huschte ein panischer Ausdruck über Alec's Gesicht, bis er es wieder mit seinem üblichen gleichgültigen Ausdruck versteckte. „Was ist passiert?!" schrie ich schon fast und Alec zuckte merklich zusammen, meine Augen leuchteten in einem wütenden Rot und mein kleiner Mate fing an zu zittern. „Alec! Was ist passiert!" knurrte ich bedrohlich leise und sah ihn eindringlich an. Plötzlich änderte sich Alec's komplette Haltung und Snow blitzte in seinen Augen auf und er wurde deutlich selbstbewusster.

Gekonnt beförderte Alec mich vom Bett aus direkt auf den Boden, mit meinem lautem Knall landete ich unsanft auf dem Teppich. Alec setzte sich vorsichtig auf und sah wütend auf mich herunter. „Versuch NIE WIEDER mir mit deiner verdammten Alphastimme etwas zu befehlen! Klar?!" schrie er mehr als nur wütend und seine Augen leuchteten noch stärker auf. Sein gesamter Körper zitterte vor Wut und er atmete schwer. „Was zur Hölle ist hier los?!" wollte eine überraschte Stimme von der Türe aus wissen, dort stand meine Mutter. „Ich wollte nur wissen was zwischen ihm und Jordan passiert ist." schnaubte ich wütend und wenig später warf meine Mutter mich mit dem Lappen in ihrer Hand ab. „Nicht in dem Tonfall und vor allem zwingst du hier niemanden zu irgendetwas!" motzte sie und funkelte mich mahnend an. „Ihr müsst mal normal miteinander reden! Ihr könnt euch doch nicht immer anschreien oder prügeln!" sagte sie dann an uns beide gerichtet.

Entschuldigend sah ich meine Mutter an, doch bevor ich noch etwas sagen konnte hörte man Alec würgen und er stürmte über mich hinweg ins Bad, wo er sich krampfhaft übergab. Erschrocken sah ich ihm hinterher und sprang kurz danach auf. Zusammen mit meiner Mutter lief ich ebenfalls ins Bad und hockte mich zu Alec vor die Toilette, in die er sich übergab. Vorsichtig schlang ich meine Arme um ihn und strich ihm beruhigend über die Seite. Gerade als es so aussah als hätte sich sein Magen wieder etwas beruhigt verkrampfte er sich wieder und er erbrach sich erneut. Wir verbrachten locker eine halbe Stunde so im Bad, ehe es Alec besser ging. Gerade als es ein paar Minuten her war, dass er sich übergeben musste hob ich ihn vorsichtig auf die Beine. Als ich ihn allerdings loslassen wollte, brachen seine Beine unter ihm weg und ich fing ihn auf.

Ich half meinem Mate rüber zum Waschbecken wo er sich den Mund ausspülte und hob ihn dann hoch. Vollkommen fertig verschränkte Alec seine Arme in meinem Nacken und schlang seine Beine um meine Mitte. Vorsichtig trug ich Alec wieder zurück in mein Zimmer und legte ihn wieder auf meinem Bett ab. Er war vollkommen am Ende, ich hatte noch nie gesehen, dass er den Tränen nahe war und am ganzen Körper zitterte. Wimmernd rollte Alec sich zusammen und klammerte sich an der Wolldecke von heute Nacht fest. „Ich werde euch was zu essen machen und ein Wärmekissen rauf bringen." sagte sie zu mir und sah Alec dann besorgt an. „Alles wird gut." versuchte sie ihm zu beruhigen und strich ihm sanft ein paar Haare aus dem Gesicht. „Leg dich zu ihm, vielleicht beruhigt ihn das etwas." sagte meine Mutter dann leise zu mir und verschwand wieder aus meinem Zimmer.

Ich kroch vorsichtig wieder zu Alec ins Bett und zog ihn in meine Arme, als ich jedoch unabsichtlich seinen Bauch berührte rollte er sich noch weiter zusammen und klammerte sich noch etwas enger an die Decke. „Sorry." murmelte ich leise und verteilte vorsichtig Küsse auf der Markierung in seinem Nacken. Ich deckte uns beide wieder zu und legte meine Hand vorsichtig auf seiner Hüfte ab, darauf bedacht ihm nicht weh zu tun. Meine Mutter kam kurz darauf mit einem Tablett wieder, darauf befand sich eine große Schüssel mit warmem Gemüse und ein paar Sandwiches. Unter ihren Arm hatte hatte sie das Wärmekissen geklemmt. Das Tablett stellte sie auf dem Nachttisch ab und gab mir das Wärmekissen. „Ich hole euch zur Sicherheit noch einen Eimer." sagte sie dann und verschwand wieder im Flur. „Ich werde das jetzt vorsichtig unter die Decke schieben..." sagte ich leise und schob daraufhin das Wärmekissen vorsichtig unter die Decke und zwischen die Wolldecke und Alec's Bauch. Erleichtert atmete Alec auf und schloss für einen Moment seine Augen, sein verkrampfter Körper entspannte sich etwas und das Zittern wurde weniger.

„I-Ich wollte dich nicht so angehen. Jordan hat nur..." begann ich doch Alec unterbrach mich. „Halt einfach die Klappe! Es ist mir egal was er gesagt hat oder gemacht hat. Es ist mir auch egal was du glaubst!" schnaubte er wütend und schlug nach mir. Ich packte seinen Arm und lehnte mich auf ihn, sodass Alec mit dem Gesicht gegen die Matratze gedrückt wurde. Er ächzte erschrocken auf. „Ich glaube dir! Ich weiß, dass du mein Geld nicht willst...das hast du mehr als deutlich gezeigt. Du verhältst dich nicht wie so jemand, das hat mir auch Ace nochmal gesagt. Ich wollte nur von dir persönlich hören, dass du ihn nicht angebaggert hast...bevor ich ihn anschreie." stellte ich klar und ließ von meinem Mate ab. Vorsichtig drehte ich ihn zu mir herum und er sah zu mir hoch.

„Ich bin der einzige der hier jemanden anschreit, außerdem glaube ich nicht, dass er sich nochmal mit mir anlegen wird." entgegnete Alec bestimmt und sah mir fest in die Augen. „Also das mit dem anschreien müssen wir nochmal besprechen aber ich glaube dir, dass du ihm das mehr als nur deutlich gemacht hast. Trotzdem wüsste ich gerne was er gemacht hat und ich würde ihn auch gerne dafür anschreien." entgegnete ich und gab Alec einen Kuss auf die Wange. Genervt rollte Alec mit den Augen, doch mittlerweile wusste ich, dass er damit nur verstecken wollte, dass es ihm unangenehm war darüber zu reden. Ich sah ihn bittend an und kurz darauf gab er auch schon nach. „Er hat mir, als du zusammen mit Ace wo auch immer warst vorgeworfen, dass ich nur dein Geld will. Er fand es lustig mir einen Geldschein zuzustecken...und mich anzufassen." murmelte er und fummelte unsicher an der Wolldecke zwischen uns herum. Ich musste mich beherrschen, damit ich Jordan nicht sofort umbrachte.