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ALEC
"Ich gehe mal eben zum Haus." sagte ich nach einer Weile zu Dana, die immer noch fassungslos vor sich hin starrte. "Warum?" fragte sie leicht perplex und sah mich verwirrt an. "I-Ich muss auf die Toilette." entgegnete ich leise und merkte wie ich leicht rot wurde. "Oh, verstehe. Ich warte hier." antwortete sie lachend und ich setzte mich in Bewegen. Wir sollten uns wirklich auf die Verbindung einlassen. Das wird uns guttun! Wir werden bald einen starken Alpha brauchen der uns beschützt. warf mein innerer Wolf Snow ein. Warum sollten wir einen Alpha brauchen, wir waren doch stark genug um uns selbst zu beschützen? Auf meine Fragen reagierte Snow allerdings nicht mehr. Super! Wirklich hilfreich! Frustriert ließ ich die letzten Meter zum Haus hinter mir und betrat es wenige Sekunden später über die Veranda. Es war totenstill hier und kühl. Hatte Dana vergessen die Verandatüre zu schließen? Unsicher sah ich mich auf dem Weg zum Badezimmer genau um, doch es schien alles in Ordnung zu sein. Schnell ging ich ins Bad und erleichterte mich. Nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte sah ich nochmal in den Spiegel. Ich erschrak fürchterlich als ich meinen Vater im Spiegel sah, er stand direkt hinter mir!

Panisch wirbelte ich herum doch dort stand niemand. Ich klammerte mich mit meinen Händen am Waschbeckenrand fest und versuchte meine Atmung wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.
"Snow?" fragte ängstlich und mein innerer Wolf wimmerte auf. Ja, ich habe das auch gesehen! Wir müssen zu Magnus!  wimmerte Snow und ich schluckte schwer. Leise bewegte ich mich auf die Türe zu und öffnete sie einen Spalt. Der Flur war leer, es war totenstill. Möglichst leise schlich ich hinaus auf den Gang und bis zur Treppe ins Erdgeschoss.
"Buh!" rief jemand dicht neben meinem Ohr und ich erschrak fürchterlich und verlor das Gleichgewicht. Mit einem lauten Poltern fiel ich die Treppe hinunter und blieb unten blutend liegen. Ich hatten mir den Kopf angeschlagen und das Blut floss in Strömen auf den Boden. Ich setzte mich vorsichtig auf und sah nach oben, aber dort war niemand. Weiter! Wir müssen zurück zu den anderen! Er darf uns nicht wieder dazu zwingen! wimmerte Snow, er hatte genauso viel Angst wie ich.

Mit großer Mühe zog ich mich am Geländer wieder auf die Beine und taumelte in Richtung des Wohnzimmers. Kurz bevor ich die Verandatüre erreichte erschien mein Vater vor mir und packte mich am Hals. Mit voller Wucht drückte er mich gegen die Wand und schnürte mir die Luft ab. "Hast du mich vermisst?" witzelte er und drückte noch fester zu. Krampfhaft schnappte ich nach Luft und versuchte mich zu wehren, doch er war einfach zu stark. "Alec!" schrie eine weinerliche Stimme und ich sah geschockt zu Max, der auf einmal im Wohnzimmer stand. Auch mein Vater war für einen Moment abgelenkt und ließ seinen Griff etwas lockerer.
"Lauf!" schrie ich und gerade als mein Vater auf Max zustürmen wollte packte ich ihn am Handgelenk und ließ es schwarz um uns herum werden.

Etwas ungewollt aber weit genug weg von Max entfernt landeten wir in der Küche. "Ach! Du hast also ein bisschen was gelernt." schnaubte mein Vater mit einem irren Blick und griff nach einem der Messer. Die Küche war nicht unsere beste Idee. merkte Snow wimmernd an und ich konnte ihm nur recht geben. Mein Vater warf das Messer nach mir und ich versteckte mich hinter der Kücheninsel, sodass das Messer sich mit der Spitze in die Wand hinter mir bohrte. Ich schluckte schwer, ehe ich mir eine der Pfannen griff und damit auf meinen Vater los ging. Ich schlug ein paar mal nach ihm und traf ihn schließlich am Kopf, doch das schien ihm überhaupt nichts aus zu machen. Er griff nach meinem Handgelenk und drückte kräftig zu, sodass ich die Pfanne vor Schmerz fallen ließ. Mein Vater schubste mich und ich landete unsanft auf dem Boden, ängstlich krabbelte ich rückwärts bis ich gegen die Küchenzeile stieß. Das Geschirr! rief Snow und sofort wusste ich was er meinte, ich streckte meine Hand in Richtung des Schrankes aus und zog sie dann ruckartig zurück, das gesamte Geschirr prasselte aus den Schränken auf meinen Vater ein und er schrie auf.

Ich rappelte mich hastig auf und lief wieder Richtung der Veranda, dicht gefolgt von meinem wütend knurrenden Vater. Kurz vor der Türe hatte er mich eingeholt und packte mich, er riss mich nach vorne und wieder ließ ich alles um uns herum dunkel werden, dieses Mal konzentrierte ich mich versehentlich auf das Gästezimmer in dem ich geschlafen hatte. Als es um uns herum wieder klarer wurde krachten wir durch das Fenster zum Garten und fielen in die Tiefe. "Alec!" hörte man Magnus entsetzt schreien und ich konzentriert mich nur auf seine Stimme und schloss meine Augen. Unsanft landete ich plötzlich auf dem Boden...oder eher gesagt auf jemandem und sofort öffnete ich meine Augen. Ich war auf Magnus gelandet! Vollkommen unter Schock drehte ich mich in Richtung des Hauses und sah noch wie mein Vater sich in einen Wolf verwandelte und verletzt davon lief. Als er weg war ließ ich mich erschöpft auf Magnus sinken, der seine Arme um mich geschlungen hatte.

Ein paar der Rudelmitglieder versuchten währenddessen meinen Vater zu verfolgen. "Gehts dir gut?" fragte Max besorgt, er stand direkt neben uns."I-Ich glaub schon..." murmelte ich leicht desorientiert und wurde von Magnus vorsichtig aufgesetzt. "Du blutest." sagte er besorgt und sah sich meine Platzwunde am Kopf an. "Mom, wir müssen das versorgen." flehte er seine Mutter panisch an und Dana setzte sich sofort in Bewegung, sie schickte einen der Betas los im Haus einen Verbandskasten zu holen und kniete sich dann neben mich. "Hast du Kopfschmerzen?" fragte sie und Tastete an meinen Kopf herum. "Nein, mir geht's gut." entgegnete ich und sie sah mich verwundert an. Snow kümmerte sich bereits um die Heilung der Wunde. "Wie ist das überhaupt passiert?" wollte sie dann wissen während sie mich vorsichtig auf die Wiese legte. Magnus sah mich ebenfalls verwundert an. "Bin die Treppe runter gefallen..." murmelte ich frustriert. "Und wie ist dein Vater bitte ins Haus gekommen?!" hakte sie nach und sah mich ernst an.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt