ALEC
Krampfhaft schnappte ich nach Luft und versuchte mich aus dem festen Griff zu befreien, doch ich hatte keine Chance! „Glaub ja nicht, dass du so einfach davon kommst! Ich bekomme immer was ich will!" knurrte eine Stimme die mir durch Mark und Bein ging. Dad! „Du kannst m-mich mal!" presste ich hervor und nutzte meinen Überraschungsmoment, um ihm in die Hand zu beißen. Mein Vater schrie erschrocken vor Schmerz auf und ließ mich los. Unsanft landete ich dem Boden und mein Vater knurrte mich wütend an. Danach verwandelte er sich wieder in einen Wolf und verschwand im Wald. Ich blieb noch eine auf dem kühlen Boden sitzen, ehe ich mich von meinem Schock erholt hatte und stand dann vorsichtig auf. Ich hatte mich Gott sei Dank nicht verletzt! Als Omega war es wirklich nervig, bei jeder Kleinigkeit musste man aufpassen, da man sich viel schneller verletzen konnte oder gar krank wurde. Noch immer leicht unter Schock stehend betrat ich das Haus wieder und lief Dana direkt in die Arme. „Ach da bist du! Ich habe dich schon gesucht!" sagte sie erleichtert und zog mich mit sich in die Küche. „Du bist ja eiskalt." stellte sie besorgt fest, als sie meine Hand nahm. „Was hast du denn da draußen gemacht?" fragte sie besorgt und schob mich auf einen der Barhocker am Küchentresen. „Nichts..." murmelte ich abwesend und sah auf meine Hände. „Ich werde dir mal einen Tee machen. Du bist ja vollkommen unterkühlt." sagte sie, ohne Raum für Diskussionen zu lassen. Erschöpft legte ich meinen Kopf auf der Tischplatte ab und schloss für ein paar Minuten meine Augen. Nach einer Weile öffnete ich sie wieder und hob meinen Kopf nur, um in ein mich besorgt musternden Gesicht von Dana zu sehen. „Sicher, dass alles in Ordnung ist?" fragte sie unsicher, doch ich nickte. Sie schob mir die Teetasse herüber und schickte mich dann nach oben in mein Zimmer, sie wollte unbedingt, dass ich mich etwas ausruhte. Es ging mir gut, bis auf die Tatsache, dass ich unglaublich fror. Frustriert stellte ich den Tee auf meinem Nachttisch ab und kauerte mich mit einer Decke wieder an meinen Schrank. Schlafen konnte ich sowieso nicht, das kannte ich ja schon. Den Rest der Nacht verbrachte ich damit auf den Garten hinaus zu starten und zu zittern. Hin und wieder musste ich kräftig Husten und mir die Nase putzen, also war es alles andere als eine ruhige Nacht.Gegen 7 Uhr morgens gab ich es dann endgültig auf und faltete die Decke wieder ordentlich zusammen und legte sie zurück auf mein Bett. Danach ging ich erstmal heiß duschen und zog mir meinen wärmsten Pullover und eine Jogginghose an. Danach schnappte ich mir noch ein paar meiner wärmsten Socken und ließ mich dann auf mein Bett fallen. Ich blieb allerdings nicht lange dort liegen, da ich es einfach ungemütlich fand. Ich war es einfach gewohnt auf dem Boden zu schlafen, das hatte ich bei meinem Vater immer gemusst und jetzt war das irgendwie so drin.
Ein leises Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken, kurz darauf kam Max herein. „Na?" fragte ich ihn möglichst gut gelaunt. „Du hattest Recht, ich hab mit Magnus geredet!" gab er fröhlich zu. „Das ist doch gut." entgegnete ich und brach in einen Hustenanfall aus. Anscheinend hatte ich mir eine Erkältung eingefangen! Ganz toll! „Oh! Ich glaube ich sollte besser Mom holen. Du bist total blass." sagte Max besorgt und kam auf mich zu. „Alles gut, ist nicht so schlimm." murmelte ich und fuhr mir erschöpft über meine Gesicht. „Danach sieht es aber nicht aus..." entgegnete Max und musterte mich genaustens. „Ich meine es ernst, ist nicht so schlimm...hab nur Kopfschmerzen." versuchte ich alles herunter zu spielen und tatsächlich gab Max nach.
„Ok! Aber dann machen wir einen Filme- Tag! Wir setzten uns unten auf das Sofa mit Popcorn und so...." sagte Max euphorisch und sprang auf. „Ich nehme noch deine Decke mit!" meinte er glücklich und schleifte mich dann auf den Flur, direkt an einem verdutzten Magnus vorbei und nach unten ins Wohnzimmer. Dort drückte er mich auf das große Sofa und warf mir meine Decke zu, wenig später verschwand er in der Küche. Kurz darauf kam er mit einem Tee, ein paar Flaschen Wasser und einer riesigen Schüssel mit Popcorn wieder. „Mom macht heute Mittag Suppe und du bist vom Kochen befreit!" sagte er zufrieden und stellte alles auf dem Wohnzimmertisch ab. Leicht überfordert sah ich ihn einfach nur an, ehe er wieder verschwand.
Als er dieses Mal wieder kam zog er seinen Bruder an der Hand hinter sich er und grinste mich frech an. Zu meinem Bedauern brummte mein Schädel mittlerweile fast unerträglich und ich schloss kurz meine Augen. Als ich sie wieder öffnete sah ich direkt in Magnus Gesicht, erschrocken zuckte ich zusammen. „Sorry..."murmelte Magnus und sah mich entschuldigend an. „Setzt dich zwischen uns!" forderte Max seinen großen Bruder auf und dieser tat es sofort, er setzte sich dicht neben mich und sah mich unsicher an. „Wer von euch war nochmal der Alpha?" witzelte ich leise und Max fing lauthals an zu lachen. Magnus hingegen sah mich beleidigt an, musste aber trotzdem leicht grinsen. „Also was schauen wir uns an? Ich bin für einen romantischen Film." merkte Max an. „Nein!! Das kannst du mir nicht nochmal antun! Wie wäre es mit Horror?" flehte Magnus und sah Max mit Kulleraugen an. „Wir lassen einfach Alec entscheiden!" sagte Max dann nach einer kurzen Diskussion mit seinem Bruder. Ich sah die beiden unsicher an, als Magnus mir die Fernbedienung in die Hand drückte. Etwas verloren sah ich auf die vielen Knöpfe, es war mir etwas unangenehm...aber ich hatte noch nie einen Film gesehen oder überhaupt einen Fernseher bedient. Sowas gab es im Keller meines Vaters nie und auch nicht im Haus meiner Familie. Nervös schluckte ich und drückte Max das Teil wieder in die Hand. „Ich will das nicht entscheiden..." sagte ich nur und wurde daraufhin von Magnus verwirrt gemustert. Kurz darauf wendete er sich allerdings wieder seinem Bruder zu und die beiden stritten weiter.

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Lone Wolf
FanfictionEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?