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ALEC
„Max!" platzte es überrascht aus mir heraus und der kleine Junge sah mich frech grinsend an. „Hi, Alec! Kommst du mit raus?" wollte er neugierig wissen und sah mich mit seinen großen Kulleraugen an. Noch immer etwas perplex nickte ich und wurde wenig später von ihm nach unten gezerrt...gut, dass ich meine Schuhe schon an hatte! Max zog mich hinaus auf die relativ große Veranda und direkt auf die kleine Treppe zu, die zur Rasenfläche führte. Ein ganzes Stück weiter hinten grenzte der Garten an den Wald während etwa auf der Hälfte des Weges ein riesiger Pool in den Boden eingelassen war. Ein ganzes Stück weiter links waren die Treppen zum Trainingsplatz, es war eine ziemlich große Treppe, die einen kleinen Hügel hinunter führte. „Cool, oder?" fragte Max begeistert. „Ja, ist ganz nett." murmelte ich und wir setzten uns.

Ich lehnte mich an das kleine Treppengeländer neben mir. „Bleibst du jetzt immer bei uns?" wollte Max dann begeistert wissen, darauf wusste ich tatsächlich selbst noch keine richtige Antwort. „Ich weiß es noch nicht..." gab ich zu und sah zu Magnus herüber, der zum wiederholten Male die Treppen rauf und runter lief. „Aber du und mein Bruder, ihr seid doch Mates! Du hast ihn ganz doll lieb und er dich, warum solltet ihr nicht zusammen leben?" fragte Max verwirrt. „Weißt du, manchmal ist das etwas komplizierter. Ich muss mich zum Beispiel erstmal daran gewöhnen, dass er da ist. Wenn man immer alleine war, dann ist es schwer jemanden zu haben der auf einen aufpasst. Außerdem kann man nicht von heute auf morgen jemandem vertrauen....das ist nicht so einfach." gab ich leise zu und sah verträumt auf den Garten hinaus. „Magnus hat dich lieb, das ist doch schonmal ein Anfang!" merkte Max optimistisch an und ich musste grinsen. „Ich glaube ich nerve ihn eher als, dass er mich mag." murmelte ich vor mich hin. Max schien es gehört zu haben, sagte aber nichts mehr dazu. Er rutschte zu mir herüber und kuschelte sich an mich. „Ich mag dich." sagte er leise und drückte mich. „Ich mag dich auch." antwortete ich und musste Lächeln. Nach einiger Zeit lösten wir uns wieder und Max stand auf, er hielt mir seine Hand hin und sah mich abwartend an. „Was hast du vor?" fragte ich verunsichert und stand auf. „Wir gehen zu Magnus!" entgegnete Max selbstbewusst und zog mich an meiner Hand Richtung Treppen. Während wir auf die Treppe zu liefen kam Magnus wieder oben an, er trat mit seinem Fuß auf die oberste Stufe und der Stein unter ihm brach weg. Magnus verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Max neben mir schrie erschrocken seinen Namen und ich konnte nur hilflos dabei zusehen, wie Magnus nach hinten fiel. Instinktiv streckte ich meine Arme in seine Richtung und sofort spürte ich, wie Spannung meinen Körper durchflutete. Bevor Magnus auf den Stufen unter sich aufschlug stoppte sein Fall und mein gesamter Körper begann vor Anstrengung zu zittern. Als ich klein war hatte ich schon mal ein paar Äpfel nur mit meinen Gedanken bewegt, aber es war Magnus den ich hier hielt! Ein Mensch! Mit letzter Kraft zog ich meine Arme zurück und Magnus wurde auf den Rasen geschleudert, kurz darauf merkte ich wie Blut aus meiner Nase strömte. Es tropfte auf meinen Pulli und das Gras vor mir. Max war auf seinen großen Bruder zugestürmt und hatte sich ihm um den Hals geworfen. Gott sei Dank war Magnus unverletzt, bis auf ein paar Schrammen. Sofort war ich erleichtert und atmete auf. Wir hätten ihn fallen lassen sollen! Was hat er jemals für uns getan?! brummte Snow wenig begeistert. Wie konnte er sowas nur sagen?! Magnus war unser Mate und Max Bruder! Wir mussten ihn einfach retten! Bevor Snow noch etwas sagen konnte wurde mir schwindelig und meine Beine sackten unter mir weg. Unsanft landete ich auf dem Gras unter mir und schloss für einen kurzen Moment meine Augen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, es war schon anstrengend kleine Gegenstände zu bewegen....aber Magnus war nun wirklich nicht klein. Weit weg hörte ich jemanden meinen Namen rufen und öffnete langsam meine Augen wieder, neben mir kniete Magnus. Er sah mich besorgt an und half mir mich aufzurichten. „Scheiße! Was war das denn?!" murmelte er ungläubig und half mir wieder hoch, mittlerweile hatte alles aufgehört sich zu drehen und nur meine Nase blutete noch. „Max! Sag Mom Bescheid, sie soll ein paar Tücher holen. Ich bringe Alec erstmal ins Wohnzimmer." wies Magnus seinen Bruder an, der sofort los rannte. Magnus schlang seine Arme um meine Mitte und half mir zurück ins Haus zu kommen, was ich allerdings nicht ganz mitbekam. Alles zog irgendwie so an mir vorbei und ich hatte das Gefühl jede Sekunde einfach umzukippen.

MAGNUS
Ich hätte nicht gedacht, dass Alec mir helfen würde, aber er hatte es tatsächlich getan. Viel mehr überraschten mich allerdings seine Fähigkeiten! Allerdings schien diese Rettungsaktion Alec viel Kraft gekostet zu haben, die er ohnehin nicht hatte. Er war total fertig, da ich seine Unruhe die ganze Nacht über gespürt hatte wusste ich, dass er nicht eine Sekunde geschlafen hatte. Das beunruhigte mich noch mehr. Vorsichtig half ich Alec ins Wohnzimmer wo ich ihn auf dem großen Sofa absetzte, kurz darauf kam auch schon meine Mutter in das Zimmer gestürmt und reichte mir ein paar Papiertücher. Ich nahm sie entgegen und hielt sie vorsichtig an Alec's Nase, in der Hoffnung die Blutung stoppen zu können. „Was ist passiert?" fragte meine Mutter entgeistert und legte Alec einen kühlen Waschlappen in den Nacken. „Ich hab auf den Treppen trainiert und ein Stein ist weggebrochen, Alec hat seine Arme nach mir ausgestreckt und den Fall gestoppt...es war als würde ich schweben! Das war anscheinend ziemlich anstrengend." fasste ich kurz zusammen und zog Alec instinktiv dichter an mich. „Er sollte mit Dana trainieren, vielleicht kann man seine Fähigkeiten ja etwas verbessern" schlug mein Dad vor, der gerade das Wohnzimmer betrat. „Bist du irre?! Er ist ein Omega, glaubst du nicht, dass das zu viel wäre?! Ich bin der Alpha, ich sollte auf meine Luna aufpassen!" brummte ich wenig begeistert. Ich wollte einfach nicht, dass ihm etwas passierte. Plötzlich rammte Alec mir seinen Ellenbogen in die Seite und verschwand wütend nach oben. „Du musst wirklich sensibler werden! Das klingt ja so, als wolltest du ihn hier einsperren und als Haustier halten wollen!" beschwerte sich meine Mutter genervt. „Nein! So meine ich das doch gar nicht! Er ist erst 18 und ich eben 24....Ich will einfach nicht, dass ihm etwas passiert! Er ist mein Mate und obwohl es nicht besonders zwischen uns läuft könnte ich es nicht ertragen, wenn ihm etwas passiert!" gab ich zu und fuhr mir erschöpft über mein Gesicht. „Dann sag das doch auch so!" schnaubte nun mein kleiner Bruder. „Er denkt, dass er dich nervt und du ihn nicht magst! Ich hab draußen mit ihm geredet und er hat gesagt, dass das alles hier neu für ihn ist. Er muss sich erst daran gewöhnen, dass du da bist um auf ihn aufzupassen! Er vertraut dir nicht und durch dein Verhalten kann er auch keins aufbauen." schrie Max mich weinend an und rannte nach oben.

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt