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ALEC
Ich hatte noch ein paar Stunden geschlafen, bis ich durch das Klingeln eines Telefons wieder aus meinem Schlaf gerissen wurde. Ohne meine Augen zu öffnen wusste ich schon das irgendetwas nicht stimmte, mein Mate redete ungewöhnlich leise und sein Herz raste förmlich in seiner Brust. Noch etwas erschöpft schlug ich dann schließlich aber doch meine Augen auf und versuchte Magnus im Raum zu entdecken, doch er war nicht mehr hier. Anscheinend war er aus dem Zimmer gegangen, um mich nicht zu wecken. Seufzend setzte ich mich leicht in meinem Bett auf und sah direkt in die beiden kleinen Babybettchen neben mir, meine Söhne schliefen zufrieden während mir dieser Anblick ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ich konnte es gar nicht so richtig glauben, dass das dort meine beiden Kinder waren!

Zufrieden lehnte ich mich etwas zu den Beiden herüber und legte meine Hand vorsichtig an den winzigen Fuß meines Sohnes, leicht brabbelnd bewegte sich mein Sohn und das kleine Füßchen an meiner Hand drückte leicht gegen meine Handinnenfläche. Überglücklich schossen mir ein paar Tränen in meine Augen, ich konnte mein Glück kaum fassen, allerdings nur bis Magnus den Raum wieder betrat. Sofort, als ich zu ihm hoch sah erstarb mein Lächeln und ich sah ihn beunruhigt an. Die Unruhe und die Sorge standen ihm förmlich ins Gesicht geschrieben und sofort breitete sich ein unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend aus.

"Was ist los?" fragte ich unsicher und sah meinen Freund alarmiert an "Magnus..." schob ich verunsichert hinterher und jetzt sah er mich mir einem Blick an, den ich nur allzu gut kannte. "Wer ist gestorben?" wollte ich kühl wissen. Ich kannte diesen Blick, genau so hatten mich die Ärzte damals angesehen, als sie mir gesagt hatten, dass mein erstes Baby gestorben war. Seufzend setzte Magnus sich zu mir ans Bett und nahm dann vorsichtig meine Hand. "Yarik hat wieder jemanden angefallen, dieses Mal hat es Clary erwischt. Sie haben sie ins Krankenhaus gebracht, aber sie hatte viel Blut verloren. Die Ärzte haben alles gegeben und konnten sie retten....aber sie liegt im Koma. Sie wissen nicht, ob sie jemals wieder aufwachen wird." brachte Magnus mir vorsichtig bei und strich mir beruhigend über den Handrücken.

Instinktiv wanderte meine freie Hand zu meinem Bauch und ich schluckte schwer, Clary gehörte zu meiner Familie und Yarik hatte sie angegriffen und ich war schuld daran. "Oh Gott...das ist meine Schuld" murmelte ich und musste schwer schlucken. "Nein, Alec. Du kannst überhaupt nichts dafür. Das war ganz allein Yarik! Dich trifft überhaupt keine Schuld daran!" versicherte Magnus mir und setzte sich sofort zu mir auf das Bett, er nahm mich in den Arm und fing an mir beruhigend über die Seite zu streichen. "A-Aber..." fing ich an, doch Magnus unterbrach mich. "Yarik ist schuld und das ganz allein! Er ist vollkommen wahnsinnig!" sagte Magnus und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Aber er ist wegen mir hier, das einzige was ihn noch hier hält bin ich und damit sind alle in Gefahr die bei mir sind." wimmerte ich und merkte wie mir Tränen in die Augen stiegen, als ich wieder zu meinen Kindern sah...

JORDAN
Nachdem Ace all seine Wut an mir aus gelassen hatte weinte er ununterbrochen und lag auf mir, es schien ihn innerlich zu zerbrechen und das war ganz allein meine Schuld! Ace war am Ende! Ich wollte und konnte mir gerade einfach nicht vorstellen was in ihm vorging, aber das was ich spüren konnte war wirklich nicht gut. Ich hatte meine Arme um die Mitte meines Mates geschlungen und hielt ihn einfach nur fest, während es in Strömen regnete. Simon war mittlerweile mit meinem Schlüssel zum Haus gelaufen und hatte die Türe auf geschlossen, er hatte eine warme Decke für Ace in seinem Arm und stand im Flur. Beruhigend strich ich meinem Mate über den Rücken und tatsächlich schien Ace sich etwas zu beruhigen, zumindest entspannte sich sein Körper auf mir wieder etwas und er richtete sich langsam auf.

Sobald ich seine Augen sah sprangen mir nur zwei Emotionen entgegen Trauer und Wut! Letztere hatte er mir ja deutlich gezeigt, als er auf mich los gegangen war. "Es tut mir so leid." hauchte ich mit brüchiger Stimme und sah meinen Mate mit glasigen Augen an, doch Ace funkelte mich nur mit Joe's Hilfe an. "Das ist nicht genug! Noch lange nicht..." knurrten die Beiden und ich wusste genau, dass es mit unserer Beziehung vollkommen vermasselt hatte. "Ich weiß..." entgegnete ich schon beinahe weinend, doch meinen Mate schien auch das vollkommen kalt zu lassen.

Schnaubend stand er auf und sah mich von oben herab an. Kurz blitzte etwas in seinen Augen auf, doch es war zu schnell wieder verschwunden als, dass ich es hätte deuten können. Wenig später stapfte Ace auch schon in Richtung Haustüre davon, ohne mich noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Mit einem Kloß im Hals sah ich meinem Mate und besten Freund hinterher, ich fühlte mich so unglaublich schlecht und die Wut auf mich selbst und meinen eigenen Wolf stieg beinahe ins unermessliche. Was hatte ich nur getan?!

Ace konnte ohne mich leben, doch er hatte sich dazu entschieden mich in sein Leben zu lassen und mir sein Vertrauen zu schenken. Das was ich mir über Monate hinweg aufgebaut hatte...das hatte ich auch nur in wenigen Stunden wieder verloren. Bitter schluckte ich meine Tränen hinunter und unterdrückte meinen Wolf weiter, währen er versuchte auf mich ein zu reden. Ich wollte das alles nicht hören! Ich wollte seine Entschuldigungen nicht hören! Er sollte mich einfach nur in Ruhe lassen, ich hatte schließlich wegen seiner Sturheit das Vertrauen der wohl wichtigsten Person in meinem Leben verloren!

Lone WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt