ROBERT
Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass er in Tränen ausbrechen würde. Sofort reagierte ich und zog ihn in meine Arme. „Dein Dad...er war wieder in deinen Träumen oder?" fragte ich behutsam und strich ihm beruhigend über den Rücken. Ein schwaches Nicken kam von Alec. „Was hat er gemacht?" wollte ich leise wissen und wischte ihm ein paar Tränenweg. „E-Es war dunkel u-und ich wusste nicht wo ich war. Er hat mich g-gepackt und mir direkt in mein Ohr geschrien. Er war so dicht bei mir!" murmelte Alec total verstört, er schien wirklich Angst zu haben. „Alles wird gut. Du bist in Sicherheit, hier kann er dir nichts mehr tun. Das gesamte Rudel steht hinter dir! Du bist ihre Luna und sie werden dich gern haben sobald wir dich offiziell vorgestellt haben." versuchte ich ihn zu beruhigen, doch es half ihm nicht er wirkte noch unsicherer als zuvor. „Sowas wie mich will keiner als Luna, glaub mir." sagte Alec kalt und löste sich von mir. Er sah mich müde an und ging dann wieder nach drinnen. Wie konnte ich ihm nur deutlich machen, dass er nicht abscheulich war! Er glaubte, dass er nichts gutes in seinem Leben verdient hatte. Aber nach all dem was er hatte durchmachen müssen hatte er es mehr als nur verdient glücklich zu sein...er konnte das nur noch nicht verstehen. Alec brauchte Ruhe und jemanden der ihn auffing, wenn er erneut fiel!„Hey. Was ist mit Alec? Ich konnte spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist...er ist vollkommen verstört nach oben gelaufen." fragte mein Sohn besorgt und trat zu mir heraus auf die Veranda. „Du musst für Alec da sein, ich kann dir nicht sagen was ihn verstört...das muss er selbst tun. Ich kann dir nur sagen, dass er dich braucht!" entgegnete ich und sah meinen Sohn entschuldigend an. „Er muss erstmal selbst damit klar kommen..." fügte ich noch leise hinzu und gemeinsam gingen wir wieder hinein. „Dana?" rief ich nach meiner Frau, die sofort aus dem Wohnzimmer kam. „Was ist los?" fragte sie besorgt und sah uns abwartend an. „Kannst du mal nach Alec sehen, er ist ziemlich aufgewühlt." bat ich meine Frau, die sofort nickte und nach oben verschwand. „Verdammt! Warum redet er mit dir über seine Probleme aber nicht mit seinem Mate!" knurrte mein Sohn wütend und schlug gegen die Wand. „Warum vertraut er mir nicht!?" wollte Magnus dann wütend wissen und seine Augen leuchteten in einem dunklen rot. „Magnus! Du willst zu schnell zu viel! Du kannst nicht von ihm verlangen, dass er sich sofort an dich gewöhnt. Du hast deine Eigenarten und er auch, es braucht etwas Zeit, bis ihr eure Bindung festigen könnt. Vertrauen braucht nunmal Zeit, bei deiner Mutter und mir hat es fast 2 Jahre gedauert!" versuchte ich meinem Sohn klar zu machen, aber er war stocksauer.
Magnus schnaubte wütend und funkelte mich an. „Er ist meins! Du nimmst ihn mir nicht weg!" knurrte sein Wolf mehr als nur wütend. „Ich will ihn dir auch gar nicht wegnehmen! Niemand will das, ich sage nur, dass du das nicht erzwingen kannst." entgegnete ich und hob beschwichtigend meine Arme, ich wollte nicht, dass er etwas unüberlegtes tat. „Ach ja!" knurrt Magnus wütend und stürmte nach oben, sofort rannte ich ihm hinterher dicht gefolgt von Max, der das ganze Chaos mit angehört hatte. „Magnus! Nein!" hörte ich meine Frau rufen und lief noch schneller in Richtung von Alec's Zimmer und gerade als ich um die Ecke bog sah ich, wie Magnus seinen wehrlosen Mate gegen die Fensterscheibe drückte und seine Fangzähne zum Vorschein kamen. „Nein...bitte." wimmerte Alec und nun sah auch Max das Chaos vor uns. „Magnus! Tu das nicht!" flehte er seinen großen Bruder an und war den Tränen nah. Magnus schien das aber nicht mehr zu interessieren, grob drückte er Alec noch fester gegen die Glasscheibe und versenkte seine Zähne in dessen Nacken. Ein qualvoller Schmerzensschrei kam von Alec und mein Sohn hatte seinen Mate als seins markiert!
Wie erstarrt stand ich im Türrahmen und war zu geschockt um überhaupt zu reagieren. Magnus war jetzt sichtlich entspannter und hielt Alec an der Hüfte fest. Langsam bildeten sich Magnus Zähne zurück und Alec gab ein ersticktes seufzen von sich, als die Zähne sich aus seiner Haut lösten. Magnus Augen hörten auf rot zu leuchten und nahmen wieder ihren normalen Braunton an, er schloss sie für ein paar Sekunden und vergrub sein Gesicht in Alec's Schulter. Er schien gerade von seinem aggressiven Trip wieder herunter zu kommen! Alec's gesamter Körper zitterte vor Schmerz und er gab hin und wieder ein leises Wimmern von sich. Dana war die erste die sich wieder fing. „Robert! Hol sofort den Verbandskasten!" rief sie geschockt und ich stürmte los, Alec's Wunde im Nacken blutete wie verrückt!
MAGNUS
Ich hatte schon lange nicht mehr so die Kontrolle verloren! Es war bereits viele Jahre her, dass mir sowas passiert war. Erst Alec's Geruch hatte mich von diesem Wutanfall wieder befreit und ich konnte mich wieder beruhigen. Nach einer Weile öffnete ich meine Augen wieder und musste erschrocken feststellen, dass Alec zitternd und vollkommen am Ende in meinen Armen hing. Vorsichtig ließ ich uns auf dem Boden nieder und betrachtete ihn genauer, was ich sah schockte mich. Ich hatte ihn einfach gebissen! „Oh mein Gott! D-Das wollte ich nicht!...E-Es tut mir so leid." platzte es verzweifelt aus mir heraus und ich lehnte Alec's Körper leicht nach vorne, um mit seinen Nacken genauer ansehen zu können. Ich hatte ihn einfach ohne sein Einverständnis markiert! Wie konnte mir das nur passieren?! Wie konnte ich nur so die Kontrolle über mich selbst verlieren?!Alec wimmerte vor Schmerz auf und sofort sah ich ihn besorgt an. Er hatte seine Arme gegen die Glasscheibe gestützt und zitterte ununterbrochen. „Mom?" fragte ich mit den Nerven am Ende und Tränen rannen meine Wangen hinunter. „Alles wird gut! Wir müssen das erstmal versorgen!" antwortete sie und sah besorgt zu Alec, dessen Atmung ziemlich hektisch war. Vorsichtig kniete meine Mutter sich mit einem Verbandskasten zu uns und sah sich Alec's Nacken genauer an. „Das ist eine ziemlich tiefe Wunde." murmelte sie vor sich hin und begann damit die Verletzung zu säubern. „Es tut mir so leid." wiederholte ich immer wieder und zog Alec dichter an mich. Ich wusste genau, dass er mich dafür hassen würde und das auch zu recht.

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Lone Wolf
FanfictionEin Omega mit einer dunklen Vergangenheit und einer rebellischen Art ,und ein dickköpfiger, sehr erwachsener Alpha... Kann das gut gehen?